Silbermedaille für Noëlle Rüetschi

  12.01.2021 Fricktal, Sport

Schweizermeisterschaften im Radquer in Hittnau

Der Schnee, teilweise auch Eis, die Bise, die frostige Kälte und eine anspruchsvolle Strecke verlangten den Fahrerinnen und Fahrern alles ab. Starten durfte wegen der aktuellen Pandemie nur die Leistungssportler ab der Kategorie U19, und die Radquer Schweizermeisterschaften konnten nur unter strengen Auflagen und ohne Zuschauer durchgeführt werden.

Obwohl auf der gleichen Strecke im zürcherischen Hittnau acht Tage zuvor bereits das letzte Rennen der internationalen EKZ-Cup Serie stattgefunden hat, waren die Verhältnisse diesen Sonntag komplett anders. Jetzt gab es keinen kräfteraubenden Matsch, dafür viel mehr Schnee und auch mehr Schläge durch die gefrorenen Spuren des letzten Rennens.

Pünktlich um 13.15 Uhr erfolgte der Startschuss der Frauen-Elite, eine Minute später der Frauen-U23 und nochmals eine Minute später durften die Juniorinnen den Starthang in Angriff nehmen.

Hier am Start war mit der 16-jährigen Noëlle Rüetschi auch eine Fahrerin aus dem Fricktal. Sie fährt in der Saison 2021 für das einheimische Raiffeisen Racingteam und gehört seit diesem Winter neu der Radquer-Nationalmannschaft an.

Sturz in der ersten Runde
Bereits in der ersten Abfahrt konnte sich die spätere Juniorinnensiegerin Monique Halter mit Rüetschi von den anderen Fahrerinnen leicht absetzen. Rasch vergrösserten sie ihren Vorsprung. Auf einer glitschigen Stelle am Ende der ersten Runde stürzte Rüetschi unglücklich und musste Halter ziehen lassen. Diese fuhr fortan vorneweg und vergrösserte kontinuierlich ihren Vorsprung. Zwar versuchte Rüetschi, sich wieder an die Führende heran zu kämpfen, musste sich aber eingestehen, dass sie nicht den allerbesten Tag erwischt hatte. Diesen hätte es gebraucht, wenn sie die nun bereits dreifache Radquer-Schweizermeisterin hätte wirklich herausfordern wollen. Das war ihr diese Saison zwei-, dreimal gelungen. Halter konnte im richtigen Moment ihre Form nochmals steigern und ihre grosse Quererfahrung gekonnt ummünzen und den Juniorinnentitel verdient in ihre Heimat Herisau bringen.

Rüetschi freute sich über ihre gesamthaft fünfte Medaille an Schweizer Meisterschaften (drei im Radquer, je eine auf dem Bike und auf der Strasse), war aber mit ihrer persönlichen Leistung nicht vollumfänglich zufrieden. «Ich mache noch zu viele Fehler und bin noch zu wenig konstant», meinte sie im Ziel selbstkritisch.

In drei Wochen finden in Belgien an der Nordsee die Radquer Weltmeisterschaften statt. Halter und Rüetschi hoffen, dass sie von Swiss Cycling für diesen Wettkampf in die Nationalmannschaft aufgeboten werden und die Schweiz bei den Juniorinnen vertreten dürfen. Dann werden die Verhältnisse wahrscheinlich ganz anders sein, führt die Strecke doch durch einen längeren Sandabschnitt dem Strand entlang.

Favoriten siegen bei der Elite
Sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen setzten sich mit Kevin Kuhn und Nicole Koller die Favoriten durch. Während Koller bei den Frauen als klare Favoritin am Start stand, war die Ausgangslage bei den Herren ausgeglichener. Kuhn hatte zwar vor acht Tagen das letzte Rennen der EKZ CrossTour für sich entschieden, musste aber auch diesmal mit starken Auftritten seiner Mitstreiter Lars Forster und Timon Rüegg rechnen. Kuhn hatte schnell einen soliden Vorsprung, den er gut über die Runden brachte. Auch ein Sturz in der zweitletzten Runde brachte ihn nicht aus der Ruhe, sodass er seinen zweiten Sieg innerhalb von acht Tagen auf der Hittnauer Radquerstrecke feiern konnte.

Nicole Koller konnte ihre Stärke unter Beweis stellen und am Ende einen ungefährdeten Sieg im Rennen der Frauen Elite feiern. Sie kam mit den anspruchsvollen Bedingungen gut zurecht und war am Ende sehr glücklich über ihren ersten Meistertitel. (mgt)


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