Die Filiale in Rheinfelden wird deutlich kleiner

Bei der Post in Rheinfelden stehen grosse Veränderungen an: Die Filiale wird verkleinert und die Zahl der Postfächer verringert. Die freiwerdenden Flächen will die Post vermieten – zum Beispiel an Geschäfte.

Valentin Zumsteg

Die Post verfügt heute in ihrem Gebäude an der Kaiserstrasse 6 über viel Platz. Künftig braucht sie aber nicht mehr alle Flächen selber, dies bestätigt Post-Sprecher Markus Werner gegenüber der NFZ. Bereits am vergangenen Freitag ist das logistische Verteilzentrum ausgezogen. Von dort aus starteten die Postbotinnen und Postboten bisher frühmorgens ihre Touren, um Briefe und Pakete in der Region zu verteilen. Neu befindet sich dieses Verteilzentrum nicht mehr an der Kaiserstrasse, sondern am Theodorshofweg 22 in Rheinfelden. «Aufgrund der stetig steigenden Paketmengen benötigt die Logistik mehr Platz, und dieser steht am neuen Standort zur Verfügung», erklärt Markus Werner.

Weniger Fläche, weniger Postfächer
Durch diesen Auszug werden im Postgebäude Räumlichkeiten frei. «Auf der Fläche, die bisher von den Zustellbotinnen und -boten genutzt wurde, werden wir auf rund 270 Quadratmetern eine moderne Postfiliale in einem hellen und zeitgemässen Design mit vier Schaltern realisieren», schildert der Sprecher. Die Eröffnung der neuen Postfiliale ist für November 2023 geplant. Die bisherige Poststelle, die über 370 Quadratmeter verfügt, bleibt bis zur Eröffnung der neuen Filiale unverändert in Betrieb. «Der Wechsel erfolgt also nahtlos», so Werner. Zum Angebot der Postfiliale Rheinfelden soll auch künftig eine Postfachanlage gehören. «Die Postfächer verbleiben vorläufig noch am heutigen Standort, aber wir haben vorgesehen, dass wir sie zu einem späteren Zeitpunkt in die Einstellhalle ins Untergeschoss zügeln werden», erklärt Werner. «Dort wollen wir eine neue Postfachanlage erstellen, die kleiner sein wird als die heutige. Die heute angebotenen 250 Postfächer sind nur noch teilweise besetzt, da auch die Nachfrage nach Postfächern schweizweit rückläufig ist.» Vorgesehen ist im Untergeschoss zudem eine separate Aufgabestelle für Geschäftskunden.

Die Räume, in denen sich heute die Filiale befindet, sollen anschliessend umgebaut und an ein externes Unternehmen vermietet werden. «Zudem werden wir auch die bisher als Backoffice-Bereich genutzten Räume vermieten. Es handelt sich also um zwei Gewerbeflächen, die an der Kaiserstrasse 6 ausgeschrieben sind», so Werner. Die eine Fläche umfasst rund 350 Quadratmeter, die andere zirka 180. Als Mietpreis sind gemäss der Immobilienseite Homegate 275 Franken pro Quadratmeter und Jahr vorgesehen. «Wir sind sehr offen, was die künftigen Mieter betrifft. Denkbar sind aus unserer Sicht zum Beispiel ein Kleidergeschäft, ein Coiffeur oder ein Brillengeschäft», antwortet der Sprecher auf eine entsprechende Frage. Er rechnet damit, dass die neuen Mieter ungefähr im ersten Halbjahr 2024 in die Räume einziehen können.

Kundenzahlen sind gesunken
An der Mitarbeiterzahl wird sich, gemäss dem Sprecher, nichts ändern: Wie bisher soll das Post-Team in Rheinfelden aus 15 Mitarbeitenden bestehen. Zur allgemeinen Situation der Post in Rheinfelden sagt Werner: «Wir sind mit der Entwicklung der Kundenzahlen in Rheinfelden grundsätzlich zufrieden. Allerdings geht die Zahl der Postgeschäfte, die am klassischen Schalter erledigt werden, seit vielen Jahren in der ganzen Schweiz aufgrund der Digitalisierung kontinuierlich zurück – so auch in Rheinfelden. Wegen der gesunkenen Kundenzahlen benötigen wir künftig weniger Fläche für unsere Filiale in Rheinfelden.» Die Post habe in ihrer Strategie aber klar festgehalten, dass sie ihr Filialnetz bei rund 800 eigenbetriebenen Filialen stabilisieren wolle. Die «klassischen» Postfilialen wie diejenige in Rheinfelden bildeten also weiterhin einen zentralen Pfeiler im Angebot der Post. Werner: «Die Investition in eine moderne und zeitgemässe Postfiliale ist also auch ein Bekenntnis zum Standort Rheinfelden.» Wie hoch die Investitionen sind, dazu will sich die Post nicht äussern.