«Das Museum, die Galerie und der Garten als Begegnungszone»
16.08.2022 MagdenMagden: Livemusik, Kulinarik und Aktivitäten
Am vergangenen Samstag war es soweit: Die ersten 25 Jahre des Magdener Vereins Magidunum wurden mit Attraktionen für Gross und Klein gefeiert.
Clara Willers
«Es war die Idee, Live-Musik zu hören, etwas zu essen und zu trinken und verschiedene Aktivitäten zu bieten», erklärte Vorstandsmitglied Lana Regtering, die das Jubiläumsfest von Magidunum am Samstag mitorganisiert hatte. Während die regional verwurzelte Band Sanysaidap vielseitige Folk-Musik spielte, erfuhr man auf Führungen durch das fast 250-jährige Taunerhaus und Dorfmuseum etwas über das Leben von Leopolds Karl (1898 bis 1990), einem Magdener Kleinbauern, Kenner und Liebhaber der hiesigen Fauna und Flora. Daneben standen sowohl in der Museumsgalerie als auch im Taunerhaus vielseitige Kunstwerke. «Wir haben den Garten, das Museum und die Galerie. Bei der Gründung der Galerie entstand die Idee, dass sich Künstlerinnen und Künstler, die noch nicht so oft ausgestellt haben, zeigen können und so freuen wir uns, zum Anlass des Jubiläums zehn Künstler zu präsentieren», bilanzierte Carol Regtering, Vorstands- und OK-Mitglied. Auch ein Holzschnitzer und ein Tattoo-Künstler zeigten ihr Können. Auf einem Gang über den Barfuss-Pfad wiederum erklärte die Biologin Christine Bühler die Wirkung von Heilkräutern und die Herstellung von Kräutersalz. Wer sich über den liebevoll gestalteten Pfad traute, wurde schliesslich mit einem Glacé belohnt.
«Nur wenn wir Kultur für Jung und Alt anbieten, vereinen sich
Fest findet einfach statt», schilderte Magidunum-Vereinspräsident Alois Swoboda und Vorstands- und OK-Mitglied Tobias Meier bilanzierte: «Das Museum, die Galerie und der Garten sollen eine Begegnungszone werden. Nur wenn wir Kultur für Jung und Alt anbieten, vereinen sich Generationen.» In seiner Festansprache bedankte sich Alois Swoboda bei allen Besucherinnen und Besuchern, eingeladenen Gästen, Ehrenmitgliedern, ehemaligen Vorstandsmitgliedern und besonders bei Pamela Ceresola, die während vieler Jahre Präsidentin war. Auch gegenüber der Arbeit der zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern zeigte er Wertschätzung. Entstanden sei das Fest dank der Initiative der vier jüngsten Vorstandsmitglieder Carole und Lana Regtering, Rita Müller und Tobias Meier. «Ich mache meine Arbeit gerne, da ich auf einen tollen
Vorstand setzen kann», so Swoboda. Zweck des am 22. August 1997 gegründeten Vereins ist die Förderung von Kunst in Magden und die Förderung von Kunstschaffenden mit Anlässen und Ausstellungen. «Gerade in den kommenden Jahren liegt der Fokus auf dem Erhalt, der Pflege und schliesslich der Ausstellung von mehreren hundert Gegenständen, die in Magden eingelagert sind», betonte Alois Swoboda. Man suche nach Freiwilligen, welche diese Gegenstände herrichten und inventarisieren, aber auch Führungen durch das Museum machen. Gerade Kenner der Geschichte der Landwirtschaft sind gefragt, da sie am meisten wissen, welche Gegenstände zu welchem Zweck dienten. Seit 2016 betreibt der Verein Magidunum auch das Dorfmuseum im ehemaligen Taunerhaus und den Heilkräutergarten. «Es ist ein Mix zwischen altem Magden und Kunst. Durch die Integration von Kunstgalerie, Dorfmuseum und Heilkräutergarten ist man zu einem Drei-Sparten-Haus, wie es in der Oper heisst, geworden», schildert Alois Swoboda mit einem Augenzwinkern und schliesst: «Wir versuchen, als Einheit aufzutreten.»
Geschichte der Museumsgalerie und des Vereins
Die Idee, einen Verein zu gründen, stammt ursprünglich vom ehemaligen Bauamtsvorsteher der Gemeinde Magden David Dillier, der auf Anregung des Gemeinderates während vieler Jahre verschiedene Gegenstände sammelte. Am 30. April 1991 wurde die Kommission «Alte Gegenstände» ins Leben gerufen, die an der Gewerbeausstellung 1991 erstmals an die Öffentlichkeit trat. Am 22. August 1997 wurden der Verein Magidunum und die Museumsgalerie unter dem Vorsitz der ehemaligen Frau Gemeindeammann Brunette Lüscher gegründet und die Museumskommission aufgelöst. Der Name Magidunum bezieht sich auf die erste schriftliche Erwähnung Magden in einer Urkunde aus dem Jahre 804.
Die Idee, in Magden Kunst auszustellen, entstand vor fast 50 Jahren, als Margrit Gass, Claudine Payot und Rosmarie Stäuble 1974 die «Galerie im Stall» in einem leerstehenden Stall an der Hauptstrasse 41 eröffneten. Ziel war es, Künstlerinnen und Künstlern jeden Alters eine Plattform zu bieten. In den folgenden Jahren zeigte man in wechselnden Ausstellungen Skulpturen, Bilder Tapisserien und Keramiken. Nachdem 1979 das Gebäude umgebaut wurde, konnte das Team im Oktober des gleichen Jahres ein neues Domizil im ehemaligen Kuh- und Rossstall der «Hirschenscheune» einweihen. Von 1982 bis 1992 wiederum fanden die Ausstellungen der «Galerie im Stall» im Bauernhaus an der Adlerstrasse 1, dem so genannten «Kümmerlihaus», statt, bis 1992 das Wohnhaus und ein Teil der Scheune verkauft und umgenutzt wurden. Der restliche Teil der ehemaligen Scheune verblieb im Besitz der Gemeinde. Nach einem mehrjährigen Unterbruch der Ausstellungen ermöglichte es die Gründung des Vereins Magidunum 1997, die ehemalige Scheune an der Adlerstrasse 1 zu restaurieren und zu nutzen. Nachdem der Gemeinderat grünes Licht für die Nutzung der Räumlichkeiten in der ehemaligen Scheune erteilt hatte, wurden die Räume und die Mauern restauriert, Fenster eingesetzt und die nötigen elektrischen Installationen gemacht. Im unteren Teil wurde eine Velo-Einstellhalle eingerichtet, sowie WC-Anlagen und eine Telefonzelle eingebaut. Am 6.September 1998 schliesslich fand die erste Ausstellung in der neuen Galerie statt. In den folgenden Jahren und bis heute gibt es jährlich durchschnittlich vier Ausstellungen – immer verbunden mit der Präsentation von alten, restaurierten Gegenständen.
Generationen»
Die entspannte Stimmung und die Gespräche zwischen Menschen unterschiedlichen Alters letzten Samstag waren nicht nur auf das warme Sommerwetter und die lauschigen Schattenplätze im sorgfältig gepflegten Heilkräutergarten zurückzuführen. Es war der Mix zwischen den Attraktionen, die jedem Geschmack etwas zu bieten hatten. «Es gibt keine Zeitangaben, es läuft einfach, das