Das Begegnungszentrum füllt sich mit Leben
25.08.2022 RheinfeldenJobbörse, Deutschkurse und Infoabend zum Schweizer Schulsystem: Im ehemaligen Hotel Drei Könige in Rheinfelden wird konkrete Integrationsarbeit geleistet. Das Begegnungszentrum steht allen offen.
Valentin Zumsteg
Es ist wieder Leben eingekehrt im «Drei Könige» an der Zürcherstrasse in Rheinfelden. Jeden Tag werden dort Deutschkurse für Flüchtlinge, egal welcher Nationalität, geboten. Insgesamt sind es bereits über 100 Schülerinnen und Schüler, die den Unterricht besuchen. «Sie sind sehr motiviert», sagt Markus Moor, einer der ehrenamtlichen Lehrer, die sich engagieren.
«Es läuft gut»
Am vergangenen Samstag haben Freiwillige mit Schutzsuchenden aus der Ukraine im Garten des ehemaligen Hotels Möbel und Hochbeete gezimmert. Zusätzlich nähten ukrainische und Schweizer Frauen Kissen aus alten Kaffeesäcken. «Es läuft gut», sagt Markus Schröder, Geschäftsführer des städtischen Projekts «engagement-lokal» und Koordinator für die Freiwilligenarbeit Ukraine in Rheinfelden. Er leitet das Begegnungszentrum im «Drei Könige», wo sich Gef lüchtete und Einheimische begegnen sollen.
Aktuell leben 101 ukrainische Schutzsuchende in 34 Wohnungen des Dianaparks in Rheinfelden. Die Helvetia-Versicherung stellt dem Aargau insgesamt 120 leerstehende Wohnungen für diese kantonale Unterkunft zur Verfügung (die NFZ berichtete). Es ist davon auszugehen, dass die Zahl der Schutzsuchenden in den kommenden Monaten weiter steigen wird. Nicht zu vergessen sind auch die vielen Schutzsuchenden, die bei Gastfamilien privat untergekommen sind. Umso wichtiger ist eine gute Integrationsarbeit. Markus Schröder hat zusammen mit Freiwilligen schon vieles umgesetzt, Weiteres ist geplant.
Infos zum Schulsystem und Jobbörse
So wird am 30. August um 18.30 Uhr im «Drei Könige» ein Informationsabend zum Thema «Schulsystem in der Schweiz» geboten. «Wir haben festgestellt, dass hier ein grosser Informationsbedarf besteht. Fragen können bereits im Voraus eingereicht werden, damit wir diese am Abend klären können», sagt Markus Schröder.
Einen Tag später, am 31. August, ist die zweite Jobbörse geplant. Vier Firmen, die Arbeitskräfte einstellen wollen, präsentieren sich dort. Im Anschluss können direkt Vorstellungsgespräche geführt werden. «Es sind Jobs, bei denen keine grossen Sprachkenntnisse erforderlich sind», sagt Schröder. Konkret gesucht werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Küche/ Service, für Reinigungsarbeiten sowie Produktionsmitarbeiter und Umzugshelfer. Schröder geht davon aus, dass rund ein Dutzend Stellen zu vergeben sind. Er sucht jetzt bereits Firmen für künftige Jobbörsen.
Ein Dankesfest wird geplant
In den vergangenen Wochen haben sich bei Markus Schröder Schülerinnen und Schüler gemeldet, die Flüchtlingskindern gerne Hausaufgabenhilfe leisten wollen. «Das freut mich sehr. Wir suchen noch ein paar zusätzliche Schülerinnen und Schüler, die sich engagieren wollen. Dann können wir starten.» Ebenfalls gesucht werden Freiwillige für kleinere Handwerksarbeiten, die im Dianapark anfallen.
Bei so viel Engagement und Arbeit soll auch einmal gefeiert werden. «Ukrainerinnen wollen ein Dankesfest für die Bevölkerung organisieren. Das finde ich eine schöne Idee», sagt Markus Schröder. Dann verabschiedet er sich und begleitet zwei Ukrainer zu einem Vorstellungsgespräch.
Wer sich engagieren möchte, kann sich per Mail melden: markus.schroeder@rheinfelden.ch. Für den Infoabend zum Schulsystem und für die Jobbörse wird um eine Anmeldung gebeten.