«Die Schule ist nicht gefährdet»

  08.02.2022 Fricktal, Schule

In den vergangenen Monaten ist viel über die geplante Mittelschule Fricktal diskutiert worden. Dabei geriet das Berufsbildungszentrum Fricktal in Rheinfelden in den Hintergrund. Rektor Tom Krause erklärt im Interview, wie er die Zukunft sieht.

Valentin Zumsteg

NFZ: Herr Krause, bedauern Sie, dass die Mittelschule Fricktal nicht nach Rheinfelden und damit in Ihre Nachbarschaft, sondern nach Stein, kommt?
Tom Krause:
Ja, viele gute Gründe haben aus meiner Sicht für Rheinfelden gesprochen. Es hätten sich Synergien in den Bereichen Turnhallen, Sportanlagen, Mensa, Schulräume, Aula, Parkierung und Erschliessung mit dem ÖV ergeben.

Das BZF ist eine kleine Schule im Vergleich mit den übrigen Berufsschulen im Aargau. Wie viele Schülerinnen und Schüler werden derzeit unterrichtet?
Aktuell sind es zirka 265 Lernende am BZF. Weitere 12 Lernende werden im angegliederten Atelier «Rheindesign» als Bekleidungsgestalterinnen und -gestalter ausgebildet. Die Zahlen entwickeln sich gleichbleibend.

Mit Blick in die Zukunft: Zeichnet sich ab, dass das BZF neue Berufe bekommt?
Nein, leider nicht. Das BZF hätte zwar gerne neue Berufsfelder, aber wir können uns diese nicht einfach selbst suchen und zuordnen. Eine Zuordnung erfolgt über den Kanton. Dort ist bekannt, dass wir gerne neue Berufsfelder an unserer Schule hätten und völlig offen sind. Zudem wurden die Schulen anlässlich der kürzlich erfolgten kantonalen Reorganisation der aargauischen Berufsfachschulen spezialisiert in gewerbliche und in kaufmännische Schulen. Wir sind dem Bereich mit kaufmännischen Berufen zugeordnet, was alle gewerblichen Berufe ausschliesst.

Haben Sie Angst um die Zukunft der Schule?
Nein, ich habe keine Angst um die Zukunft der Schule und sehe sie auch nicht als gefährdet. Das BZF ist heute eine kleine f lexible Schule, die im Fricktal die zwei am stärksten vertretenen Berufsbilder ausbildet. Die Resultate des ersten Betriebsjahres sind ausgezeichnet, die Integration der kaufmännischen Berufsmatur ist gut geglückt, die Zusammenarbeit mit den übrigen KV-Schulen ist sehr gut, die Kostenstruktur und die Finanzierung solide. Zudem hat das BZF eine regionalpolitische Berechtigung. Ich vertraue darauf, dass von politischer Seite der Wille da ist, diese Entscheidung zu unterstützen und dem BZF mittelfristig zusätzliche Chancen gegeben werden.

Im gleichen Gebäude wie das BZF in Rheinfelden ist auch die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) aus Brugg mit einem Aussenstandort vertreten. Gibt es eine Zusammenarbeit?
Nein, die BFGS ist eine eigenständige kantonale Schule. Sowohl in der Verwaltung als auch bei den Lehrpersonen setzt sie auf ihre eigenen Mitarbeiter. Lediglich bei der Infrastruktur nutzt sie einen Teil unserer Geräte. Mit dem Rektor Felix Scheidegger habe ich ein gutes kollegiales Verhältnis.

Abgesehen davon: Welche Themen beschäftigen Sie als Rektor derzeit besonders?
Nebst den täglichen Herausforderungen durch die wechselnden Corona-Situationen sind es die Reformen im Detailhandel per Schuljahr 22/23 und im KV per Schuljahr 23/24 sowie Überlegungen für ein neues Konzept in der Erwachsenenbildung.


118 Lernende in der BFGS in Rheinfelden

Die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales Brugg (BFGS) verfügt im Engerfeld in Rheinfelden über einen Aussenstandort, dieser befindet sich im gleichen Gebäude wie das Berufsbildungszentrum Fricktal. Aktuell werden an der BFGS in Rheinfelden 118 Lernende (Fachfrau/Fachmann Gesundheit) in sechs Abteilungen unterrichtet. Sie stammen aus den Bezirken Rheinfelden und Laufenburg – ergänzt mit Lernenden aus dem Bezirk Baden. Am Berufsbildungszentrum Fricktal werden Lernende aus den Berufen Detailhandelsassistent, Detailhandelsfachmann sowie Kaufleute ausgebildet. (vzu)


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