Neues Rheinfelder Holz für alte Rheinfelder Kapelle

  13.01.2022 Rheinfelden

Gestern ist im Rheinfelder Wald Bauholz für die Sanierung der denkmalgeschützten Johanniterkapelle geschlagen worden. Im zweiten Quartal soll mit der Restaurierung begonnen werden.

Valentin Zumsteg

Am Mittwochmorgen fällte Forstwartlehrling Linus Grossenbacher am Rottannen-Weg im Rheinfelder Wald Fichten, deren Holz schon bald für die Restaurierung des Dachwerks der Johanniterkapelle verwendet wird. «Es empfiehlt sich, einheimisches Holz zu verwenden, denn es ist das Klima hier schon gewohnt», sagte Ambrosius Widmer aus Sarnen. Er ist geprüfter Restaurator im Holzbau und wird als Experte für die Restaurierung von historischen Dachstühlen von der Stadt beigezogen.

Holz gut anschauen
Beim gestrigen Augenschein im Wald und im Dachstuhl der Kapelle waren auch Architekt Christian Lang, Stadtoberförster Kurt Steck, Förster Bruno Staudacher, Beat Bannwart, Leiter Liegenschaften bei der Stadt, sowie Sandra Uebelhart, Leiterin Immobilienbewirtschaftung, dabei. «Die Johanniterkapelle ist ein Gebäude, welches es verdient, dass wir das Holz für die Restaurierung gut anschauen», erklärte Fachexperte Widmer.

Die ehemalige kleine Ordenskirche, die zur Johanniterkommende gehörte, wurde zwischen 1456 und 1458 erbaut. Auch damals ist einheimisches Holz verwendet worden, grosse Teile des Dachwerkes stammen noch aus jener Zeit. Die Kapelle gilt heute als ein Denkmal von nationaler Bedeutung. Seit 1958 gehört das Gebäude, das im 19. Jahrhundert teilweise als Lagerschuppen verwendet wurde, der Stadt. Die letzte Restaurierung liegt bereits gut 70 Jahre zurück. Jetzt ist wieder eine umfassende Sanierung nötig, denn in den letzten Jahren traten immer häufiger Schäden durch eindringendes Wasser auf. Im Dezember 2021 hat die Rheinfelder Einwohnergemeinde-Versammlung einen Kredit in der Höhe von 1,934 Millionen Franken für die Restaurierung bewilligt (die NFZ berichtete).

Fichte und Eiche
Vor allem im Dachstuhl besteht dringender Handlungsbedarf, denn er ist durch eine sehr hohe Feuchtigkeitsbelastung stark gefährdet. Rund 6 Kubikmeter Fichtenholz werden für die Instandsetzung gebraucht, hinzukommen noch 0,2 Kubik Eiche. «Die Holzmenge, die für die Restaurierung benötigt wird, wächst im Rheinfelder Wald innerhalb von 14 Stunden wieder nach», sagte Förster Bruno Staudacher.

Die ersten Sanierungsarbeiten sollen im zweiten Quartal des laufenden Jahres beginnen. Die Restaurierung des Dachwerks wird voraussichtlich im Herbst an die Hand genommen, bis dann ist das jetzt geschlagene Holz gut getrocknet.


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