Auf dem Klimaweg in eine bessere Zukunft
05.08.2022 RheinfeldenWas muss getan werden, um den Klimaschutz aktiv zu fördern? Der temporäre Klimaweg in Rheinfelden gibt Auskunft und lädt zum Nachdenken ein.
Valentin Zumsteg
Bei Temperaturen von deutlich über 30 Grad und einer grassierenden Trockenheit braucht es nicht viel Überzeugungsarbeit, um auch Skeptiker vom menschengemachten Klimawandel zu überzeugen. Was zu tun ist, um den aktiven Klimaschutz zu fördern und damit vielleicht die Auswirkungen des Klimawandels zu bremsen, zeigt der temporäre Klimaweg, der derzeit im neuen Stadtpark Ost (entlang der Roberstenstrasse) eingerichtet ist.
«Eine lebenswerte Zukunft»
Grit Tzschichholz und Cyrill Campani, die «Klimafreunde» aus Magden, sind die Initianten hinter dieser Aktion in Rheinfelden. «Der Klimaweg ist eine Visualisierung der Zukunft in Schrift und Bild, bei dem der Klimaaktionsplan des Klimastreiks Schweiz als Grundlage dient. Der Weg zeigt auf, wie eine lebenswerte Zukunft mit aktivem Klimaschutz aussehen kann», erklären die beiden. Auf dem Weg werden die Jahre 2020 bis 2030 dargestellt und mit Kinderzeichnungen illustriert. Die Grundidee dazu stammt vom Verein «Wandelbar» aus der Zentralschweiz. Grit Tzschichholz und Cyrill Campani sind bei einem Treffen in Luzern zufällig auf dieses Projekt aufmerksam geworden: «Da sowohl der Verein wie auch wir als Klimafreunde die gleichen Ziele verfolgen, stand einer Ausweitung des Projektes in die Nordwestschweiz nichts im Wege.»
Die passenden Kinderzeichnungen zum Klimaweg sind bei einem Anlass mit der römisch-katholischen Pfarrei Rheinfelden im Juli entstanden. «Wir sehen dieses Projekt als weiteren Baustein zur Sensibilisierung der Bevölkerung für aktiven Klimaschutz», sagt Cyrill Campani. Ziel sei es, auf spielerische und positive Art mögliche Massnahmen aufzuzeigen.
«Alle Lösungen sind schon da»
«Eigentlich sind schon alle Lösungen da, wir müssen sie nur umsetzen, dies zeigt der Klimaweg», betont Grit Tzschichholz in diesem Zusammenhang. So heisst es etwa bei der Tafel zum Jahr 2023: «Ab diesem Jahr sind Investitionen in Kohle-, Gas- oder Ölprojekte verboten. Die Nutzung fossiler Energien wird in den nächsten drei Jahren schrittweise verboten. Ein öffentliches Programm für zukunftstaugliche Arbeitsplätze ermöglicht Umschulungen und Tätigkeiten in ökologisch nachhaltigen Berufen.» Die Forderung für 2025 lautet: «Wir bauen das Bahnnetz aus und schaffen preiswerte Nachtzugsverbindungen. Wir streichen die Steuererleichterungen für den Luftverkehr und verbieten Kurzstreckenf lüge. Wir entwickeln Umschulungen für die Flugbranche.»
Für Tzschichholz und Campani ist klar, dass die Klimakrise und das weltweite Artensterben die bedrohlichsten und am dringendsten zu lösenden Probleme der gesamten Menschheit darstellen: «Veränderung braucht Mut, sie birgt aber auch viele Chancen. Es gibt viele verschiedene Klimawege zu gehen. Wichtig ist nur, dass wir in Bewegung kommen.»
Der Klimaweg ist noch bis am Sonntag, 14. August, im Stadtpark Ost zu sehen und zu begehen. Er soll später auch an anderen Orten gezeigt werden.