«Mit Hand und Herz» dabei

  03.07.2022 Fricktal

30 Jahre Soroptimist International Club Fricktal

Frauen und Mädchen in den verschiedensten Lebenssituationen Unterstützung bieten, gehört zur Kernaufgabe von Soroptimist International, ein weltweit tätiger Service-Club für berufstätige Frauen. Hilfe bieten und den Austausch pflegen ist seit nunmehr drei Jahrzehnten auch Aufgabe des Club Fricktals. Präsidiert wird er aktuell von Carmela Herzog.

Susanne Hörth

Es braucht doch ein weibliches Pendant zu den bisher rein von Männern getragenen Serviceclubs, sagte sich vor über 100 Jahren ein Ehepaar – er selbst ein Rotarier – in Kalifornien. Sie gründeten im Oktober 1921 den ersten Soroptimist-Club und legten damit gleichzeitig den Grundstein für eine mittlerweile weltweit tätige Organisation. Dem ersten Soroptimist-Club folgten innert Kürze weitere, seit 1924 auch in ganz Europa. Alle mit dem gleichen Ziel, Frauen in den verschiedensten Lebenssituationen zu unterstützen. Wie das Leben selbst so unterschiedlich sind die Themenfelder. Sich gegen Gewalt an Frauen stark machen gehört ebenso dazu wie den Zugang zu Bildung und Wissen ermöglichen. Gesundheit, Umwelt und Nachhaltigkeit sind ebenfalls ständige Begleiter im Tun des mittlerweile grössten, weltweiten Serviceclubs für berufstätige Frauen.

Zu den aktuell etwas mehr als 60 Clubs in der Schweiz gehört auch der Soroptimist International Club Fricktal. «Wir durften vor kurzem ein wunderschönes Fest anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums mit über 100 Gästen und Freunden feiern», sagt Carmela Herzog. Sie präsidiert aktuell den Fricktaler Club. Eine Präsidialzeit, die jeweils zwei Jahre dauert. Wobei: «Ich werde drei Monate länger machen», so die Rheinfelderin. «Bisher fand der Wechsel jeweils im September statt. Ab 2023 ändert sich das. Wir stellen auf das Kalenderjahr um.» Ihre somit 27 Monate dauernde Amtszeit hat Carmela Herzog unter das Motto «Mit Hand und Herz» gestellt. Dass dies gelebter Cluballtag ist, stellt sie in ihrer bereits über eineinhalb Jahre dauernden Präsidentschaft regelmässig unter Beweis.

Aktuell zählt der Soroptimist Club Fricktal 37 Mitglieder. «In unseren Reihen befindet sich sogar noch ein Gründungsmitglied mit Jahrgang 1929», freut sich die amtierende Präsidentin. Womit sie gleichzeitig darauf verweist, wer einmal Soroptimistin ist, es in der Regel auch immer bleiben wird. Um aufgenommen zu werden, muss die Anwärterin von zwei Patinnen empfohlen und von ihnen begleitet werden.

Weltweit vernetzt und lokal tätig
Natürlich würden die von der Union in den Fokus gestellten Projekte unterstützt, erklärt die Fricktaler Soroptimist-Präsidentin. Das geschehe allein schon durch die jährlichen Beiträge. «Der Club Fricktal setzt sich aber ganz besonders für lokale Projekte ein.» Dazu gehört schon seit einiger Zeit «Not im Fricktal». Dieser wollen die Frauen von Club Fricktal mit verschiedenen Aktionen entgegenwirken. Aktuelles Thema ist natürlich auch die Ukraine. «Wir unterstützen dabei regionale Organisationen, die bereits tätig sind.» Krebskranken Kindern Hoffnung und Motivation auf ihrem Weg geben, das ist Inhalt von «Mutperle». Auch daran beteiligen sich die Fricktaler Soroptimists. Viele weitere Projekte gesellen sich dazu. Carmela Herzog erzählt zudem von Spenden, die sie zum Beispiel einer Mutter zweier schwerkranken Töchter überbringen konnten oder auch von «Amie». Bei letzterem erhalten alleinstehende, schwangere Frauen die Chancen auf eine Ausbildung und somit auch eine Perspektive für sich und ihr Kind.

Finanziert werden all die unterschiedlichen Aktionen und Unterstützungsangebote durch Spenden aus den eigenen Reihen, durch allgemeine Spendenaufrufe, Benefizanlässe, Tulpenverkäufe oder auch den Apfelverkauf. Ein Apfelverkauf, der mittlerweile dank grossem Einsatz der Soroptimistinnen wie auch den zahlreichen Abnehmern bereits zum dritten Mal erfolgreich durchgeführt werden konnte.

Gemeinschaft
So wichtig die Unterstützung von Frauen in den verschiedensten Lebenssituationen ist, so wichtig ist auch die Gemeinschaft unter den Mitgliedern von SI Club Fricktal. «Wir treffen uns regelmässig. Nicht nur, um über Unterstützungsprojekte zu sprechen, sondern auch um unseren Zusammenhalt zu pflegen», betont denn auch Carmela Herzog. Sie erzählt glücklich von der fünftägigen Reise nach Süditalien, welche sie erst kürzlich organisiert hat und an der 27 Fricktaler Soroptimists teilgenommen haben. «Es war einfach wunderschön. Es herrschte eine tolle Stimmung.»

Ende Jahr wird Carmela Herzog die präsidialen Aufgaben ihrer Nachfolgerin übergeben. Hinter ihr liegt dann eine intensive Zeit. Zugleich auch ein Kennenlernen von vielem Neuem, spannenden Begegnungen mit anderen Clubpräsidentinnen, intensiven Diskussionen, Organisieren von Anlässen, Pflegen von Kontakten und vielem mehr. Nein, entgegnet sie auf entsprechende Frage. «Ich kann gut loslassen und in die zweite Reihe zurücktreten.» Die Präsidialzeit empfindet sie als eine gute und bereichernde Lebensschule. «Ich habe unter anderem auch gelernt, mit negativen Erlebnissen umzugehen und daran zu wachsen. Und wie bereits gesagt, ich weiss jetzt auch, dass ich mich auf meine innere Stimme verlassen kann.» Soroptimistin bedeutet, Teil einer Gemeinschaft sein zu dürfen, in der man getragen wird und sich gemeinsam «mit Hand und Herz» stark für Frauen und Mädchen in schwierigen Lebenssituationen macht.


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