Mit 66 Jahren fing ihr Schreiben an

  15.05.2022 Rheinfelden

Christina und Christian Boss präsentieren ihr neues Buch

Erst nach ihrer Pensionierung haben Christina und Christian Boss mit dem Bücherschreiben begonnen. Jetzt legen sie mit «Geschenkt wird dir gar nichts» ihr zehntes Werk vor.

Valentin Zumsteg

Sie sind das, was man ein umtriebiges Paar nennt: Christina und Christian Boss, beide 72 Jahre alt, haben in ihrem Leben schon vieles gemacht. Sie war unter anderem administrative Leiterin der Stadtpolizei Rheinfelden und Betriebsleiterin der Rheinparking AG; er arbeitete als Finanzverwalter in Rheinfelden (1982 bis 1997), war aber auch Geschäftsführer der Pensionskasse der Reformierten Landeskirche des Kantons Aargau und für das Schweizer Fernsehen tätig. Viele ältere Semester im unteren Fricktal kennen ihn zudem noch als Trainer beim FC Rheinfelden und beim FC Möhlin.

Mit dem Schwingen begann es
Nach ihrer Pensionierung haben die beiden, die in Meiringen aufgewachsen und seit der 7. Klasse ein Paar sind, mit dem Bücherschreiben begonnen. Der Anfang geht zurück auf den Sport: «Bei meiner Tätigkeit für das Schweizer Fernsehen haben Christina und ich für das Eidgenössische Schwingfest in Frauenfeld 2010 einen Schwinger-Guide gemacht. Freiwillig und ohne Entschädigung. Eigentlich nur, damit die Kommentatoren über alle 300 Schwinger einen Steckbrief und eine gute Geschichte hatten», erzählt Christian Boss. Ein hoher Repräsentant von SRF habe dieses Büchlein gesehen und es 800 Mal kopieren lassen. «Daraufhin haben wir die Schwingerguides für Unspunnen, Kirchberg und für das ESAF 2013 in Burgdorf geschrieben, die Auflage betrug nun 20 000 Exemplare. Dabei haben wir immer gespürt, dass Christina die ausserordentliche Gabe hat, aus den verschwiegenen Schwingern gute Geschichten herauszuholen.»

Mit 66 Jahren ging es dann so richtig los mit dem Schreiben, Buch um Buch erschien. Sie erzählten die Geschichte der Schweizer Schwingerkönige von 1895 bis 2019, berichteten von den «Menschen hinter der Stimme – Schweizer Radio-Legenden ganz persönlich» oder portraitierten die «Helden der Volksmusik». Die Themen sind vielfältig, immer geht es jedoch um Menschen. «Unsere Arbeitsaufteilung besteht darin, dass Christina die Gespräche mit den Prominenten führt, haufenweise Notizen macht und wir dann gemeinsam die Geschichte schreiben», erklärt Christian Boss. Er gibt ein Beispiel: Christina Boss reiste nach Solothurn zu Bischof Felix Gmür. Bereits bei ihrem Eintreffen hiess es: 30 Minuten müssen reichen – mehr liegt nicht drin. Das Gespräch dauerte dann rund drei Stunden und zum Schluss wurde Christina Boss vom Würdenträger durch sein Reich geführt.

Portraits berühmter Schweizer
Jetzt können Christina und Christian Boss, die seit vielen Jahren in Oberentfelden wohnen, ein kleines Jubiläum feiern: In den kommenden Tagen erscheint ihr zehntes Buch im Reinhardt-Verlag mit dem Titel «Geschenkt wird dir gar nichts». Es zeigt anhand von 17 Portraits berühmter Schweizerinnen und Schweizer – von Beat Feuz über Roland Brack und Matthias Kyburz bis Sabine Dahinden und Marlen Reusser – was hinter ihren Erfolgen steht. Das Vorwort stammt vom Fricktaler Regierungsrat Alex Hürzeler.

Auch mit über 70 gehen den beiden die Ideen nicht aus: Das nächste Buch ist bereits in Planung, es soll im Frühjahr 2023 erscheinen.

«Geschenkt wird dir gar nichts» von Christina und Christian Boss. 20 Portraits berühmter Schweizerinnen und Schweizer. Reinhardt-Verlag, Basel.


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote