«Eine riesige Chance für die Region»

  23.06.2020 Fricktal, Rheinfelden

Ideenwettbewerb für Landesausstellungs-Projekt Svizra27 lanciert

Mit viel Prominenz ist gestern in der Saline Riburg die Lancierung des Ideenwettbewerbs für die mögliche Landesausstellung 2027 erfolgt. Die Verantwortlichen präsentierten die Jury, welche von der ehemaligen Bundesrätin Doris Leuthard, dem Architekten Pierre de Meuron und von Professor Manuel Herz präsidiert wird.

Valentin Zumsteg

Wer erinnert sich noch an die begehbare Wolke in Yverdon oder den Monolithen in Murten? Sie waren Wahrzeichen der letzten Schweizer Landesausstellung Expo.02, welche 2002 in der Drei-Seen-Region durchgeführt wurde. Nun soll es 2027, also genau 25 Jahre nach der Expo, wieder eine Landesausstellung geben; diesmal in der Nordwestschweiz und unter dem Namen Svizra27. Die Idee hatte Kurt Schmid, Präsident des Gewerbeverbandes Aargau. Er leitet den Verein «Landesausstellung Svizra27», der gestern Montag den Ideenwettbewerb in der Saline Riburg in Rheinfelden lancierte. Hinter dem Projekt stehen die Kantone Aargau, Basel-Landschaft, Basel-Stadt, Jura und Solothurn.

Der Aargauer Ständerat und Vizepräsident des Vereins, Thierry Burkart, sieht die Landesausstellung als Generationenprojekt. «Die Schweiz ist eine Willensnation. Wir müssen uns regelmässig Gedanken darüber machen, was das Land zusammenhält», erklärte er. Eine Landesausstellung solle sich mit der Vergangenheit, aber vor allem mit der Gegenwart und der Zukunft auseinandersetzen.

Bevölkerung verblüffen
Die geplante Ausstellung steht unter dem Motto «Mensch-Arbeit-Zusammenhalt». Gesucht wird eine Umsetzung dieses Themas, welche die Schweizer Bevölkerung verblüfft, zu neuen Perspektiven anregt, in Debatten verwickelt und nach Lösungen suchen lässt, wie gestern betont wurde.

Nach sechsmonatiger Vorbereitungszeit ist der Ideenwettbewerb von Svizra27 nun gestartet. Präsidiert wird die Wettbewerbs-Jury durch Doris Leuthard, ehemalige Bundesrätin, Pierre de Meuron, Architekt und Mitinhaber von Herzog & de Meuron Basel, sowie Manuel Herz, Professor Urban Studies der Universität Basel. «Eine solche Landesausstellung kann integrierend wirken und die Gesellschaft zusammenkitten. Sie ist eine riesige Chance für die Region Nordwestschweiz», sagte Doris Leuthard gegenüber der NFZ.

Der Wettbewerb wird in einem dreistufigen Verfahren durchgeführt. Die Eingabe von Projektideen ist ab sofort und bis zum 2. Oktober 2020 möglich. «Wir erhoffen uns für die Stufe 1 viele spannende Ideen von kreativen und visionären Projektteams, welche das Motto auf originelle und überraschende Art und Weise aufnehmen und konkretisieren», sagte Jost Huwyler, Gesamtprojektleiter von Svizra27. Eine Besonderheit des dreistufigen Wettbewerbsverfahrens liegt darin, dass ab der Stufe 2 die Ideen der ausgeschiedenen Projektteams weiter genutzt werden dürfen. «Wir nennen dies Open Source-Verfahren. Svizra27 soll zu einem Labor werden. Es wäre schade, wenn wir die entstandene Kreativität und Ideenfindung nicht weiter nutzen würden», ist Jost Huwyler überzeugt. Das Siegerprojekt wird im Herbst 2021 erkoren. Es muss unter anderem die Frage beantworten, wo genau die Ausstellung durchgeführt werden kann und welche nachhaltigen Nachnutzungspotentiale es gibt. Ende 2021 soll das Dossier beim Bund eingereicht werden.

Die Initianten rechnen mit Kosten in der Höhe von einer Milliarde Franken; das wäre deutlich günstiger als die Expo.02. Rund die Hälfte davon soll vom Bund kommen. Von der Privatwirtschaft erhofft sich der Verein 400 Millionen Franken und von den Kantonen rund 100 Millionen Franken. Neben Svizra27 sind aktuell noch drei weitere Projekte im Rennen für die nächste Landesausstellung.

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Hochkarätige Jury für Svizra27

Im Jahr 2027 soll es in der Nordwestschweiz eine Landesausstellung geben – so die Idee des Vereins «Landesausstellung Svizra27». Seit gestern sind die Ausschreibungsunterlagen für den Ideenwettbewerb via www.svizra27.ch oder direkt unter www.simap.ch abrufbar.

Die Wettbewerbs-Jury von Svizra27 setzt sich aus insgesamt 18 Jurorinnen und Juroren zusammen. Der Verein Svizra27 hat mit deren Präsident, Kurt Schmid, Ständerat Thierry Burkart, Vizepräsident, den beiden Nationalrätinnen Elisabeth Schneider-Schneiter, Vizepräsidentin und Daniela Schneeberger sowie Gabriel Barell, Vizepräsident, fünf Vorstandsmitglieder in die Jury delegiert.

Der Waadtländer Nationalrat, Pierre-Yves Maillard, als Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes, ist ebenfalls Mitglied der Jury. Präsidiert wird die Wettbewerbs-Jury durch das Trio Doris Leuthard, ehemalige Bundesrätin, Pierre de Meuron, Architekt und Mitinhaber von Herzog & de Meuron Basel sowie Manuel Herz, Professor Urban Studies der Universität Basel. Die Ständerätin des Kantons Basel-Stadt, Eva Herzog, und der Ständerat des Kantons Jura, Charles Juillard, unterstützen das Projekt ebenfalls in der Jury, wie auch Bertrand Piccard, Psychiater, Entdecker und Präsident der Stiftung Solar Impulse sowie Stephan Sigrist, Zukunftsforscher, Gründer und Leiter des Think Tank W.I.R.E. Mit Anita Hugi, Direktorin der Solothurner Filmtage, und Sam Keller, Museumsdirektor der Fondation Beyeler, gehören der Wettbewerbs-Jury zwei Persönlichkeiten aus dem Bereich Kultur an. Nina Spielmann, McKinsey und Jury-Mitglied des Solothurner Unternehmerpreises, Olivia Klein, Co-Präsidentin der Schweizerischen Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände, und Michelle Saner, Studienabgängerin und Mitautorin der Studie zur Aussenwahrnehmung Landesausstellung 2027 der Fachhochschule Nordwestschweiz, runden die Wettbewerbs-Jury ab.

Weiter stehen der Jury verschiedene Experten beratend zur Seite; darunter auch die beiden Ausstellungsmacher und Szenografen Otto Steiner und Xavier Bellprat. (vzu/mgt)


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