Der 18-jährige Lukas Gebhardt organisiert eine Konzertreihe

Er spielt mit Begeisterung Klavier und interessiert sich für Wirtschaft. Beide Themen verbindet der Rheinfelder Lukas Gebhardt in seiner Maturaarbeit. Nebenbei erfüllt er sich einen Traum.

Valentin Zumsteg

Davon hat Lukas Gebhardt schon lange geträumt: Mit einem Kammerorchester zusammen auftreten. Jetzt kann sich der 18-Jährige diesen Traum erfüllen – dank seiner aufwändigen Maturaarbeit. Seit seinem achten Lebensjahr musiziert Lukas Gebhardt. Seine erste Wahl war eigentlich Schlagzeug oder Querflöte. «Mein Onkel ist Profimusiker. Da wir ein Klavier von ihm erhielten, musste ich Klavier spielen. Im Nachhinein bin ich extrem froh, dass es dieses Instrument geworden ist. Mit dem Klavier kann man Melodie und Begleitung spielen, das gefällt mir», erzählt Lukas, der mit seiner Familie in Rheinfelden wohnt.

«Mit Musik Gefühle ausdrücken»
Dass Lukas ein Talent ist, hat sich schnell gezeigt. Seit vier Jahren ist er in der Begabtenförderungsklasse der Musikschule Rheinfelden/Kaiseraugst. 2017 konnte er sein erstes Solokonzert spielen. Er hat schon in diversen Ensembles mitgewirkt und ist unter anderem mit dem Männerchor Magden und mit der Stadtmusik Rheinfelden aufgetreten. «Musik bedeutet mir viel. Sie hilft mir, wenn ich traurig oder wütend bin. Durch die Musik kann ich meine Gefühle ausdrücken.» Selber hört er viel klassische Musik – aber auch Rock und Pop. Sein Lieblingskomponist ist Johann Sebastian Bach: «Er ist aber schwierig zu spielen.»

Lukas Gebhardt ist ambitioniert und übt täglich – trotzdem hat er sich dagegen entschieden, an ein Konservatorium zu gehen und Musik zu studieren. «Ich möchte, dass ich die Freude an der Musik behalten kann. Sie soll nicht zur Arbeit und Pflicht werden.» Stattdessen besucht er das Wirtschaftsgymnasium in Muttenz, später möchte er Wirtschaft studieren. Wohin ihn dieser Weg einmal beruflich führen wird, lässt er noch offen.

«Musikalischer und wirtschaftlicher Erfolg»
Derzeit ist er im dritten Gymi-Jahr. Als es darum ging, ein Thema für die Maturaarbeit zu finden, kam Lukas auf die Idee, seine beiden Interessensgebiete zu verbinden. Also organisiert er jetzt eine Konzertreihe mit drei Auftritten. «Unterwegs» lautet der Titel. Zu hören sind Werke von Haydn, Schostakowitsch und Glinka. Neben Lukas Gebhardt spielt das junge Kammerorchester Baselland, das aus Gymnasiasten und Studenten besteht. Damit erfüllt er sich auch noch seinen Traum vom gemeinsamen Konzert.

«Die Vorbereitungsarbeiten haben vor rund einem Jahr begonnen. Es läuft gut», erzählt Lukas. Kürzlich konnte das Probeweekend durchgeführt werden. Die Auftrittsorte und die Sponsoren sind organisiert. Momentan ist er daran, einen Flyer zu gestalten und für genügend Werbung zu sorgen. Auch eine Webseite für das junge Kammerorchester hat er in Planung. «Mein Ziel ist, dass die Konzertreihe ein wirtschaftlicher und ein musikalischer Erfolg wird», beschreibt er seine Absicht. Die Konzerte sollen sich – dank Kollekte und Sponsoring – selber tragen. Wenn es einen kleinen Gewinn geben sollte, wird dieser den Verantwortlichen des Orchesters zugutekommen. «Vielleicht gelingt es uns auch, andere junge Menschen für das Musizieren zu begeistern.»

«Lernen, mich zu überwinden»
Die Arbeit am Projekt macht Lukas, der in seiner Freizeit auch viel Sport treibt, jedenfalls Spass: «Ich habe schon stark profitiert. Ich musste lernen, mich zu überwinden und auf Leute zuzugehen, die ich bisher nicht kannte. Das ist eine wertvolle Erfahrung.»

Das Organisatorische ist auf gutem Weg – und das Musikalische ebenfalls. Eines bleibt aber: die Aufregung. «Ich habe vor jedem Auftritt Lampenfieber. Das gehört dazu», sagt Lukas. Trotzdem freut er sich auf die Konzerte mit dem jungen Orchester – und auf eine erfolgreiche Maturarbeit.

Konzertreihe «Unterwegs». Lukas Gebhardt (Klavier) und das junge Kammerorchester Baselland unter der Leitung von Christina de Noronha. Auftritt: 19. Mai, 17 Uhr, Musikschule Rheinfelden/Kaiseraugst, Rheinfelden; 25. Mai, 19.30 Uhr, Rudolf Steiner-Schule, Pratteln; 26. Mai, 17 Uhr, Schulhaus Donnerbaum, Muttenz.