Probieren und studieren in der Turnhalle

  07.02.2018 Rheinfelden, Wissenschaft, Schule, Jugend

Erfindertag an der Kreisschule Unteres Fricktal

Erfinden stand am Dienstag auf dem Stundenplan von rund 220 Schülerinnen und Schüler in Rheinfelden. Am Erfindertag bauten die Jugendlichen ihr eigenes Kraftwerk und ein Labor.

Valentin Zumsteg

Geturnt wurde am Dienstag nicht in der Dreifach-Turnhalle Engerfeld. Stattdessen war dort ein grosses Versuchslabor mit Werkstatt eingerichtet, in dem die rund 220 Schülerinnen und Schüler aller 7. Klassen der Kreisschule Unteres Fricktal (KUF) unter Anleitung erfinden, konstruieren und ausprobieren konnten. Seit drei Jahren pflegt die Schule eine enge Zusammenarbeit mit dem Schullabor «Experio» von Roche und dem gemeinnützigen Verein «Explore-it» (die NFZ berichtete). Ziel dieser Kooperation ist es, den Nachwuchs in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik, kurz MINT, zu fördern und das Interesse dafür zu wecken.

«Suchen und ausprobieren»
Der Erfindertag, der in Rheinfelden zum zweiten Mal durchgeführt wurde, ist dabei einer der Höhepunkte. «Erfinden heisst suchen und ausprobieren. Es braucht Durchhaltewillen, den Austausch mit Kollegen und Mut, die Sachen anzupacken», erklärte René Providoli von «Explore-it». Die Schülerinnen und Schüler, die sich auf diesen Tagen in den Klassen vorbereitet hatten, waren mit Enthusiasmus dabei. Am Morgen baute jeder ein kleines Kraftwerk, mit dem sie Strom produzieren konnten. Bei Bedarf halfen Elektroinstallateur-Lehrlinge des Berufsbildungszentrums mit Rat und Tat.

«Es macht Spass, einen eigenen Generator bauen zu können», sagten zwei Jungforscher. Am Nachmittag entwickelte jeder Schüler ein Laborgerät. Dieses wurde benötigt, um Flüssigkeiten in Bewegung zu bringen. Denn trennen und verbinden sind grundlegende Verfahren – auch in der Spitzenforschung.

Wirksamkeit soll untersucht werden
«Das Projekt entwickelt sich gut. Ich habe den Eindruck, dass wir das Interesse für die MINT-Fächer steigern können», erklärt Beat Petermann, Leiter Kreisschule Unteres Fricktal. Ob dies objektiv so ist, soll eine Wirksamkeitsmessung zeigen. Ein entsprechendes Projekt ist mit der Fachhochschule Nordwestschweiz in Vorbereitung, wie Petermann erklärt.

Bei der Roche wertet man das Projekt ebenfalls positiv: «Die Zusammenarbeit mit der Schule läuft sehr gut. Ich bin begeistert, wenn ich sehe, mit wieviel Energie die Schüler bei der Sache sind. Hier kommen sie mit Themen in Berührung, die sie bisher teilweise noch nicht kannten», sagt Ueli Grossenbacher, Leiter Berufsausbildung beim Pharmaunternehmen. Tatsächlich: Wer hat in diesem Alter sonst schon einen kleinen Generator und ein eigenes Labor selber gebaut?


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