Das Bild der Woche aus der Ausstellung «Erlebnisse in der Kunst – Jakob Strasser 2018»

  05.10.2018 Rheinfelden

Er malte, was er sah, den Alltag

Eine Bildbetrachtung von Chris Leemann, Leiter KuratorInnen-Team

Diese Landschaft, die Jakob Strasser hier in Öl malte, stellt auf den ersten Blick ein weites landwirtschaftlich genutztes Feld dar. Im Zentrum steht der Bauernhof, eine Reihe Telefonmaste führt dem Mergelweg entlang zum Haus. Es ist ein streng komponiertes Werk. Der Horizont mit dem dunklen Hügelzug liegt in der Waagrechten der Bildmitte, davor die Ökonomiebauten, die Felder mit hochstämmigen Einzelbäumen und im Vordergrund die Strassen.

Der obere Bildteil, der Himmel ist in zarten bunten Pastelltönen gehalten, im unteren Teil wechseln sich die Buntfarben in wohlproportioniertem Rhythmus. Rechts im Vordergrund hat der Bauer eben den Acker gepflügt, die Erde dampft in satten braunvioletten Erdtönen. Es ist Sommer.

Form und Inhalt: Was ist die Botschaft des Bildes? Hat hier der Künstler ein romantisches Abbild einer Szene der Landwirtschaft gemalt? Ist es eine Rheinfelder Landschafts-Vedute?

Romantisch, keineswegs. Strasser wusste ja nicht visionär, was kommen würde, wie sein Bild der Landschaft später einmal aussehen würde. Er hatte nicht den verklärten Blick zurück. Er malte, was er sah: den Alltag. Wir erkennen den Inhalt erst, wenn wir das Abbild derselben Landschaft sehen, so wie es heute Realität ist.


Diese Woche aktuell in der Ausstellung:

6. Oktober, 14 Uhr: öffentliche Führung
7. Oktober, 15 Uhr: Salon Strasser – Der Sammler Peter Suter im Dialog mit der Kunsthistorikerin Diana Blome

Weitere Infos: www.jakobstrasser.ch


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