«Eine Schliessung wäre fatal gewesen»

  05.03.2019 Fricktal, Rheinfelden

Das Berufsbildungszentrum Fricktal in Rheinfelden verliert rund 500 Lernende. Die Verantwortlichen sind nicht zufrieden mit den Plänen des Regierungsrates, sie scheinen sich aber damit abgefunden zu haben.

Valentin Zumsteg

Bereits am vergangenen Donnerstag ist die Führung des Berufsbildungszentrums Fricktal (BZF) über die geplanten Veränderungen orientiert worden. Gestern haben die Verantwortlichen die Lehrerschaft und die übrigen Angestellten informiert. «Wir sind mit dem Entscheid des Kantons nicht zufrieden. Er entspricht nicht den Vorschlägen, die wir eingereicht hatten», erklärt Franco Mazzi, Präsident des Schulvorstandes und Stadtammann von Rheinfelden. Die Eingaben der Schule basierten immer auf einem gemischten Berufsbildungszentrum mit gewerblichen und kaufmännischen Berufen und mit einer deutlich höheren Anzahl von Schülern. Nach Ansicht des Kantons entsprechen gemischte Berufsfachschulen aber nicht der Forderung nach Kompetenzzentren und nach Durchlässigkeit. Heute zählt der Standort Rheinfelden zirka 800 Auszubildende, künftig werden es noch etwa 500 sein, davon nur rund 300 unter Führung der bisherigen Trägerschaft des BZF. «Wir bedauern ausserordentlich, dass die Weiterführung des gemischten Berufsbildungszentrums künftig nicht mehr möglich sein wird», so Franco Mazzi.

Ob die Schule längerfristig gerettet ist, lässt sich aus seiner Sicht nicht abschliessend sagen. «Wir werden aber alles daran setzen, dass es kein Sterben auf Raten ist», so Mazzi. Für Alfons Kaufmann, Fraktionspräsident der CVP und Mitglied der grossrätlichen Kommission Bildung, Kultur und Sport, gibt es positive und negative Aspekte: «Ganz klar positiv ist, dass das Berufsbildungszentrum Fricktal nicht geschlossen wird. Das wäre fatal gewesen. Es ist aber schade um jeden Beruf, der am BZF verloren geht.» Er sieht vor allem in der Zusammenarbeit mit der Berufsfachschule Gesundheit und Soziales in Brugg Chancen für das Fricktal. «Im Gesundheitsbereich wird es mehr Lernende geben in den kommenden Jahren», so Kaufmann. Er hofft, dass sich Rheinfelden als starker zweiter Standort bei den Gesundheitsberufen entwickeln kann. Eine Herausforderung sieht er – wie auch Franco Mazzi – in der betriebswirtschaftlichen Zukunft der geschrumpften Schule.

Die Grünliberalen des Bezirks Rheinfelden äussern sich in einer Medienmitteilung «hoch erfreut über die Sicherung des Berufsbildungszentrum Fricktal». «Die glp hofft, dass nun die gewünschte Ruhe und Sicherheit für unsere Berufsschule einkehrt.» Die SVP des Kantons Aargau äussert sich ebenfalls positiv: «Die Bildung von Kompetenzzentren macht Sinn. Auch regionalpolitische Anliegen wurden angemessen berücksichtigt.»


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