Das «Pfaffenviertel» feierte kunterbunt

  10.09.2019 Rheinfelden

Mit einem Kopfsteingassenfest wurde die Sanierung des «Pfaffenviertels» in der Altstadt von Rheinfelden gefeiert. Das Fest, das auch zur Neubelebung des Viertels beitragen sollte, bot am Samstag und Sonntag ein buntes Programm und vielerlei Aktionen.

Hildegard Siebold

Lange Monate hatten die Bewohner mit dem Lärm der Sanierungsarbeiten leben müssen. Die Strassen im Gebiet Kapuzinergasse, Wassergasse, Jagdgasse und Kirchgasse wurden von Grund auf saniert. Jetzt, da die Arbeiten abgeschlossen sind und die Gassen mit dem neuen Kopfsteinpflasterbelag in wunderschönem Altstadtflair erstrahlen, stellten die Bewohner ein grosses Fest auf die Beine. Es gelte Danke zu sagen, befand Peter Scholer vom OK Kopfsteingassenfest bei der Festeröffnung am Samstagvormittag. Er hatte einen Kopfstein mitgebracht und einen Hammer. «Dieses Geräusch fehlt irgendwie», scherzte er unter dem zustimmenden Kopfnicken der zahlreich gekommenen Anwohner. Sie alle hatte dieses typisch Klopfgeräusch viele Wochen und Monate begleitet. «Ich freue mich sehr, dass das Altstadtquartier heute allen Grund zum Feiern hat», sagte Scholer.

142000 Steine
Auch Stadtammann Franco Mazzi sprach von seiner Verbundenheit mit dem Pfaffenviertel, hat er doch seine ersten vier Lebensjahre mit seinen Eltern im Haus seiner Urgrossmutter in der Wassergasse 4 verbracht. Heute freue er sich hier zu sein, weil dieses Fest, das auf Initiative des OKs um Ruedi Berner entstand, der symbolische Schlusspunkt der Aufwertungsmassnahmen in der Rheinfelder Altstadt sei, die 2008 mit dem Richtplan Strassenumgestaltung Altstadt verabschiedet worden war. Die Gassen des Pfaffenviertels, so Mazzi, umfassen rund 4000 Quadratmeter Pflasterung und fast 5000 Quadratmeter Betonband für die sichere Nutzung von Rollatoren, Kinderwagen und Velos. Die zur Pflasterung verwendeten Steine haben ein Gewicht von rund 850 Tonnen, insgesamt wurden etwa 142000 Steine eingebaut. Die Investition ins Quartier belaufe sich auf 2,5 Millionen Franken. Der Dank von Mazzi ging an alle Beteiligten, vor allem aber an die Bewohner des Pfaffenviertels, die viel Verständnis und Geduld aufgebracht hätten.

«Viel fotografiertes Quartier»
«Jetzt gilt es, die Enderneuerung eines wunderbaren und viel fotografierten Quartiers zu feiern, in dem es sich trefflich leben, arbeiten und wohnen lässt», sagte der Stadtammann. Und fast alle brachten sich irgendwie ein in das Fest, das mit Konzerten und Theater-Darbietungen aufwartete, mit offenen Türen in den Ateliers, Gärten und Werkstätten, mit feinen kulinarischen Genüssen – und mit Überraschungen. So hatten sich die Bewohner der Wassergasse 8 eigens zum Fest zu einem kleinen Chor formiert: Mehrmals an beiden Tagen zogen die «Kopfstein-Spatzen» durch die schönen neuen Gassen und gaben zur Freude aller ihre Lieder zum Besten. Freude hatten am Ende alle am ersten Kopfsteingassenfest. «Wir sind sehr zufrieden», bilanzierte OK-Mitglied Peter Scholer am späten Sonntagnachmittag. Auch da kamen viele Gäste, trotz des nasskalten Wetters. Und wann ist das zweite Kopfsteingassenfest? «Es tönt sehr danach», schmunzelte Scholer, der über zwei Tage hinweg viele zufriedene Menschen getroffen hatte.


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