Art on Ice
09.10.2020 RheinfeldenIn Rheinfelden herrscht Eiszeit. Kommenden Freitag steigen die Eishockeyaner aus der zweiten Liga wieder in die Hosen und in die Meisterschaft. Vieles wird dabei ungewohnt anders sein neben dem Eis, Corona eben. Eines aber bleibt gleich auf dem Eis: Der EHC Rheinfelden will bis zum Schluss im Rennen um den Meistertitel bleiben. Ob den Mannen dieses Kunststück gelingt – es wäre ganz grosses Kino. Ein bisschen Art on Ice eben. Die NFZ hat sich vor dem Saisonstart mit dem Präsidenten unterhalten. (rw)
Nicht nur der Goalie wird eine Maske tragen müssen
Mit Zuversicht und Schutzkonzept: Der EHC Rheinfelden startet in die Saison
Vielleicht hat ihm Eishockey schon mehr Spass gemacht als jetzt. Hansueli Tischhauser, Präsident beim EHC Rheinfelden, über Maskenpflicht und Siegeswille – am Anfang einer Saison, die es so noch nie gegeben hat.
Ronny Wittenwiler
Man glaubt es kaum, aber: Der EHC Rheinfelden konnte seine letzte Saison ganz normal zu Ende spielen. Ausgeschieden am 20. Februar im Playoff-Halbfinale, etwas zu früh nach Geschmack und Herz für so manchen Anhänger, war hochoffiziell Schluss. Corona war erst im Kommen. Eine Maskenpflicht galt mehr oder weniger bloss für den Goalie. Monate später ist vieles anders.
«Es wäre wahnsinnig kompliziert geworden»
Der EHC nimmt die neue Saison jetzt in Angriff. Der Nachwuchs, genaugenommen, hat bereits losgelegt; kommenden Freitag, am 16. Oktober, greift die erste Mannschaft dann in die Meisterschaft ein. Das Zweitligateam empfängt den SC Altstadt Olten zum Auftakt und Hansueli Tischhauser, der in dieser Saison 2020/2021 erneut als Präsident dem Verein vorsteht und schon so manche Leidens- und Lebenszeit mit dem EHCR verbracht hat, er weiss: Diese Saison ist vieles anders.
«Natürlich, das ist nicht so lustig», sagt er gleich ungefragt und meint damit den Entscheid, den der EHC Rheinfelden vor wenigen Wochen hat treffen müssen: Es gilt bei sämtlichen Spielen generell eine Maskenpflicht. «Alles andere wäre wahnsinnig kompliziert geworden», sagt Tischhauser und meint damit Aufwand und Schwierigkeiten beim verlässlichen Erheben von Personendaten. «Bei der zweiten Mannschaft und dem Nachwuchs zum Beispiel verlangen wir keinen Eintritt, da wird es dann gleich noch einmal schwieriger, alle Personen zu erfassen.»
Wie andere Sportvereine auch hat der EHC Rheinfelden ein Schutzkonzept für Trainings- und Spielbetrieb der neuen Saison erstellt. Hier findet Tischhauser lobende Worte. «Der Eishockeyverband hat die Vereine dabei enorm unterstützt.» Selbstverständlich beinhaltet auch das Konzept des EHC Rheinfeldens so manche Details, die bis hinein in die Nasszellen reichen, wo schliesslich nur jedes zweite Pissoir offen und nur jeder zweite Duschkopf in Betrieb ist. Und weil man sowas alles schon gehört hat in diesen Zeiten, möchte vielleicht auch der Präsident vor allem eines: Darüber sprechen, was man von diesem EHCR auf dem Eis erwarten darf.
Die Titelambitionen sind geblieben
Die Zielsetzung, sagt Tischhauser, sei eigentlich wie immer. Auch in dieser Saison soll der EHC Rheinfelden ganz vorne mitspielen. Präziser ausgedrückt sogar noch mehr: «Wir wollen wieder in die Playoffs, dort unsere Gruppe gewinnen und dann wenn möglich auch das Finale gegen den Sieger der anderen Gruppe.» Die Rheinfelder gehören denn auch erneut zu den Favoriten, das weiss Tischhauser und macht deshalb aus den eigenen Ambitionen kein Geheimnis. «Der Kader ist bestimmt nicht schwächer geworden als vergangene Saison.» Mit Leandro Gfeller kann der EHC Rheinfelden zudem einen Zuzug aus den Reihen des EHC Basel (My Sports League) vermelden.
An der Bande steht nach wie vor Trainer Michael Eppler, Thomas Keller agiert weiter als Spielertrainer. Neu besetzt wurde der Posten des Sportchefs. Roman Huber übernahm per Generalversammlung vom 13. Juli von Hansueli Tischhauser (die NFZ berichtete). Sie alle wollen sich nun darauf konzentrieren, dass die Musik in Rheinfelden wieder auf dem Eis spielt. Trotz Corona und Maskenpflicht auf den Tribünen. «Jammern bringt nichts», sagt Tischhauser in bekannt pragmatischer Manier. «Es ist so, wie es ist und wir halten uns an Vorgaben.» Wer weiss, vielleicht wird diese Saison, die es so noch nie gegeben hat, eine meisterliche.