Der Vogel des Jahres 2021 singt wieder

  19.03.2021 Fricktal

Start in die neue Steinkauz-Saison

Die Steinkäuze haben in den letzten Tagen begonnen, mit ihren typischen Gesängen ihre Reviere zu verteidigen. Dies fordert auch die Mitarbeitenden der BirdLife-Projekte und der regionalen Partner: Sie werden die Reviere kartieren und den Steinkauz mit zahlreichen Aufwertungsmassnahmen unterstützen. Ziel ist es, die Zahl der Brutpaare in den nächsten zehn Jahren zu verdoppeln.

Bereits seit Februar schallen die Rufe des Steinkauzes in den letzten verbliebenen Gebieten mit dessen Vorkommen durch die Dämmerung und Nacht. Jetzt im März und April erreicht die Balzzeit des Steinkauzes ihren Höhepunkt. Die kleinen Eulen stecken mit ihren weithin hörbaren Rufen ihr Territorium ab, wobei sich sowohl Männchen als auch Weibchen daran beteiligen.

Dies ist die ideale Zeit für die lokalen Mitarbeitenden in den BirdLife-Schutzprojekten, um nach Steinkäuzen zu suchen. Die akustische Bestandsaufnahme ermöglicht es ihnen, ohne Störung die Anzahl der Reviere zu erfassen.

Wie gut hat der Steinkauz den Winter überstanden?
Im letzten Jahr wurden mit 149 Revieren fast dreimal so viele Steinkäuze wie vor 20 Jahren gefunden. Nach diesen ermutigenden Zahlen sind natürlich alle gespannt, wie viele Reviere dieses Jahr gezählt werden können. Im Aktionsplan Steinkauz Schweiz von BirdLife Schweiz, Vogelwarte Sempach und Bundesamt für Umwelt BAFU sind 300 Brutpaare bis 2031 anvisiert. Nur mit einer deutlichen Bestandssteigerung kann das längerfristige Überleben der Art in der Schweiz gesichert werden.

Es braucht ein «Lebensnetz» für die Natur
Der Steinkauz braucht nicht nur naturnahe «Inseln», sondern ein landesweites Lebensnetz, das die Biodiversität langfristig schützt. Bund und Kantone sind gefordert. Die bestehenden Kerngebiete für die Biodiversität (oft Naturschutzgebiete) müssen weiter aufgewertet und erweitert werden, um bedrohten Arten wie dem Steinkauz genügend Raum zu geben. Die meisten Steinkäuze siedeln sich im Umkreis von 10 km um ihren Geburtsort an. Sie verteidigen ihre Reviere zwar deutlich gegen Eindringlinge, sind aber generell gesellig und haben gerne Nachbarn in Rufweite. Daneben zieht eine kleine Zahl weiter, um nach neuen Brutgebieten zu suchen. Genau dafür muss die ökologische Infrastruktur Vernetzungsgebiete, Trittsteine und neue, wertvolle Lebensräume bieten, um der Art die weitere Ausbreitung zu erleichtern.

Grenzüberschreitende Förderung
Um das langfristige Überleben des Steinkauzes in der Schweiz und die Vernetzung der Populationen zu sichern, engagiert sich BirdLife Schweiz gemeinsam mit Partnern in allen vom Steinkauz besiedelten Regionen unserer Landes. Darüber hinaus ist BirdLife gemeinsam mit den BirdLife-Partnern in Süddeutschland und im Elsass, NABU Südbaden und LPO Alsace, aktiv. So wird die grenzüberschreitende Förderung dieser seltenen Eule ebenso gefördert wie ein internationaler Biotopverbund von strukturreichen Kulturlandschaften und Obstgärten. (mgt)


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