Zu Fall gebracht

  27.01.2022 Fricktal, Möhlin

Nicht zu übersehen war der zu Fall gebrachte Jagd-Hochsitz unweit der Landstrasse zwischen Möhlin und Rheinfelden. Die Aktion, das stellte sich bald heraus, war kein Einzelfall. Verschiedene Jagdreviere in Möhlin und Umgebung waren ebenso betroffen. Die Täterschaft zerstörte die Kanzeln in der Nacht von Samstag auf Sonntag. Mutmasslich steckt eine militante Bewegung hinter dem Vandalen-Akt. (rw)


«Und was soll das bringen?»

Reaktionen auf den Vandalismus im Jagdrevier

Mehrere Jagd-Hochsitze wurden vergangenes Wochenende zerstört. Die Täterschaft suchte offensichtlich eine wirksame Plattform. Für viele allerdings scheint klar: da haben Chaoten ziemlich am eigenen Ziel vorbeigeschossen.

Ronny Wittenwiler

Als eine unbekannte Täterschaft, wahrscheinlich irgendwann in der Nacht von Samstag auf Sonntag, die Kanzel nahe der Landstrasse zu Fall bringt, ist ihr die Aufmerksamkeit gewiss. Das lässt sich nicht abstreiten, zumal unzählige Verkehrsteilnehmer in Sichtdistanz daran vorbeifahren, dort zwischen Möhlin und Rheinfelden. Bald schon stellt sich heraus: Auch an anderen Standorten machten sich die Vandalen zu schaffen, zwei weitere Hochsitze in der näheren Umgebung werden umgesägt, alle in derselben Nacht, einmal zwischen Rheinfelden und Magden, einmal im Bereich der Schiessanlage Röti in Möhlin.

Spuren werden hinterlassen in Form einer Visitenkarte aus einer Spraydose: mit dem Kürzel «ALF» wird die kaputte Kanzel beschmiert, die Abkürzung steht für Animal Liberation Front (Tierbefreiungsfront). Mutmasslich also steckt eine international operierende, militante Bewegung hinter dem koordiniert begangenen Vandalismus.

Zweifelhafte Wirkung
«Natürlich nerven wir uns ein bisschen», sagt Dieter Körkel, Aufseher und Obmann des Jagdvereins Möhlin Süd, wo die Täterschaft ebenfalls eine Kanzel mit der Säge regelrecht gefällt hat. «Sowas gibt uns Arbeit, kostet uns etwas und diese Leute sind vielleicht ein paar Tage im Gespräch. Aber deswegen ändert sich doch überhaupt nichts. Was also soll das bringen?» Das Unverständnis über die Aktion beschränkt sich nicht bloss auf Jagdkreise. Aufmerksamkeit hin oder her, zu vernehmen ist über diverse Kanäle in den sozialen Medien selbst von jenen, die mit der Jagd nicht nur grün sind: Auf dem Weg zur eigenen Botschaft hat da die Täterschaft ziemlich am eigenen Ziel vorbeigeschossen. Die Jäger haben Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Wer im Zusammenhang mit den Vandalen-Akten mögliche Beobachtungen gemacht hat, wird gebeten, sich mit der Kantonspolizei, Posten Rheinfelden, in Verbindung zu setzen. Telefon 061 836 37 37.


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