Peter Schmids Fricktaler Check

  04.03.2022 Fricktal

«Ich ghöre es Glöggli»

Wie gut kennen Sie sich in unserer Region aus? Geografisch? Historisch? Allgemein? Machen Sie den Check!

Peter Schmid*

Im heutigen Beitrag werden Ihnen zwei Fragen zu Glockenklängen gestellt.

Werden Sie wie ich jeden Morgen durch das Geläut einer nahen Kirche geweckt?

Und wie kommt das bei Ihnen an? Welcher der folgenden Aussagen könnten Sie am ehesten zustimmen?

a) Es ist schön, so geweckt zu wer den. Ich beginne den Tag gerne mit einer zur Besinnung aufrufenden, spirituellen Note.
b) Es gehört halt zu unserer Kultur und zur gewachsenen Tradition. Obwohl ich mit Religion nicht viel am Hut habe.
c) Es nervt und ist eine Zumutung. Das Bimbam ist eine völlig unnötige Lärmbelästigung und gehört schon lange abgeschafft.
d) Es erinnert mich zu sehr ans Jen seits. (Bammel beim Bimmeln.)
e) Eigentlich ungerecht, dann müss te auch der Muezzin zum Frühgebet aufrufen dürfen.
f) Ich bin einfach dagegen. Das muss ich aber nicht in irgendeiner doofen Umfrage laut sagen.
g) Keine Ahnung. Das habe ich mir noch nie überlegt. Muss ich das?
h) Mir egal. Hauptsache, ich muss noch nicht aufstehen.

Vor einiger Zeit meldete sich eine in der Folge weit über das Fricktal hinaus bekannt gewordene Person ungefähr mit der Haltung c) bei der Gemeindeverwaltung ihres Wohnortes. Ihre Forderung: Ab sofort hätten die Glocken frühmorgens zu schweigen, statt unnötig die Bevölkerung mit ihrem Lärm zu belästigen. Medien griffen den ablehnenden Entscheid der Gemeindeverwaltung sowie die verärgerte Reaktion der unterlegenen Gesuchstellerin dankbar auf. Lärmmessungen wurden kommentiert, religiöse Rituale und dörfliche Traditionen von den meisten beschworen und von wenigen in Frage gestellt. Es wurde diskutiert, gestritten und die Volksseele kochte. Tatsächlich machte sich die Kämpferin für ein glockenbefreites Dorf bei ihren Mitbewohnern nicht unbedingt beliebt. Auch nicht, als sie ihre Schellenallergie um eine neue Dimension erweiterte: Die gewürgten Hälse der geplagten Kühe auf den umliegenden Weiden sollten subito von ihrer schweren Last befreit werden. Doch auch der beherzte Einsatz für das Tierwohl blieb vergeblich. Immerhin steigerte dies das mediale Interesse an der nun weitherum bekannten Aktivistin – und damit ungewollt die Attraktivität ihres schönen Wohnortes. Und heute? Herrscht nun wirklich Ruhe?

Zeit heilt bekanntlich Wunden und es wechseln die Themen, welche die Volksseele zum Kochen bringen, so rasch, dass sie den Schnee von gestern längst zum Schmelzen gebracht haben.

Es bimmelt also im Fricktal wie eh und je sowohl auf den Weiden als auch – schon zu früher Stunde – vom Kirchturm herunter. Und für Ihren Start in den neuen Tag möge gelten: Morgenstund hat Gold im Mund – und Glock im Ohr! (Wohl oder übel.)

Und nun zu den Wettbewerbsfragen der heutigen Ausgabe: Die hier abgebildeten Glocken läuten wohl eher selten. Wo stehen sie? Und in welcher anderen Gemeinde wurde das frühmorgendliche Bimbam vergeblich bekämpft?


Wissen Sie die Lösung?

Schreiben/ mailen Sie uns. Unter den richtigen Antworten, welche auf der Redaktion bis am nächsten Mittwoch eintreffen, verlosen wir einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in der NFZ vom nächsten Freitag publiziert.

redaktion@nfz.ch

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