Verschieden, aber verbunden

  29.06.2022 Rheinfelden

Deutsche Feuerwehr führte Leistungstest auf dem Schalanderplatz in Rheinfelden durch

Erstmalig wurde der Leistungstest der Feuerwehr aus Deutschland auf dem Schalanderplatz bei Feldschlösschen in Rheinfelden ausgetragen. Bisher fanden die Abnahmen im Landkreis Lörrach statt. Die Durchführung in der Schweiz ist der engen Zusammenarbeit der beiden Rheinfelden geschuldet.

Sina Horvath

«Uns trennt der Rhein nicht, er verbindet», meinte Andreas Sulser. Er ist Leiter der Betriebsnotfallorganisation bei Feldschlösschen und stolz darauf, die «schöne Kulisse» zur Verfügung stellen zu dürfen. Auch Marc Leber ist sehr engagiert, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zu pflegen. «Schon im Jahr 2016, bei der Delegiertenversammlung des Schweizerischen Feuerwehrverbandes in Rheinfelden, stellte der Rhein für uns keine Grenze dar und wir haben eng zusammengearbeitet» sagte Leber. Die Fahnenwache wurde von der Schweiz und Deutschland gestellt. Leber hat ebenfalls tatkräftig mitgeholfen, diesen Anlass möglich zu machen. Eigentlich hätte dieser schon früher stattfinden sollen, hat sich aber aufgrund Corona verschoben.

Verschieden aber verbunden
Obwohl die Feuerwehr in der Schweiz mittlerweile nicht mehr Befehle wie «Antreten» verwendet und eine Löschgruppe nicht strikt aus neun Mann besteht wie bei der Deutschen Feuerwehr, sind die beiden Länder doch sehr miteinander verbunden. «Hier geht es um die Feuerwehr und nicht um Grenzen», meinte Sulser freudig. Hand in Hand arbeiten die beiden auch in Notfallsituationen trotz der unterschiedlichen Herangehensweisen. «Dabei ist wichtig, dass wir miteinander sprechen und die Aufgaben klar verteilen», betonte Sulser. Auch am Samstag stellten die Feuerwehrverantwortlichen Unterschiede in ihren Methoden fest, erkannten aber auch ganz klare Gemeinsamkeiten und vor allem ihre Verbundenheit.

Zur Prüfung
Die Prüfung umfasste drei Stufen. Die Stufe Bronze absolvierten am Samstagmorgen zehn Feuerwehrgruppen aus dem Landkreis Lörrach. Bei der Prüfung ging es darum in lediglich sieben Minuten einen Löscheinsatz durchzuführen, bei welchem eine Person gerettet werden und die umliegenden Gebäude sicher vom Brand abgeriegelt werden mussten. Die Aufgabenverteilung während des Einsatzes wurde vor der Prüfung ausgelost und die Feuerwehrleute vom entsprechenden Schiedsrichter und dem Schiedsrichter Obmann Joachim Sahner beobachtet. «Sie müssen unter 30 Fehlerpunkten haben, um die Prüfung erfolgreich zu bestehen», erklärte Sahner. Die Prüfung stellte die Zulassungsbedingung zu weiterführenden Kursen dar. In der Stufe Silber nahmen am Samstag fünf Feuerwehrgruppen teil. In dieser Stufe kommen die technischen Hilfeleistungen noch hinzu und es werden noch mehr Teilschritte von den Teilnehmern verlangt. Um die Stufe Gold bestehen zu können, muss zusätzlich eine schriftliche Theorieprüfung abgeschlossen werden. In der Schweiz werden keine Leistungsprüfungen ablegt. Deshalb war es auch für die Schweizer Feuerwehr ein Erlebnis.

Wie es dazu gekommenist
Bei der Delegiertenversammlung des schweizerischen Feuerwehrverbandes auf dem Pilatus zwischen den Kantonen Luzern, Nid- und Obwalden kamen die beiden Feuerwehrmänner Enrico Leipzig, von der deutschen und Lukas Dickmann von der Schweier Feuerwehr auf die Idee, die nächste Leistungserhebung in der Schweiz zu absolvieren. Beide haben mitgeholfen, diesen Anlass zu organisieren und umzusetzen. Sie dankten dem Hauptorganisator Andreas Sulser für sein Engagement, dieses grenzüberschreitende Ereignis zu planen.

Am 8. September findet das Treffen der IG (Interessensgemeinschaft) Nord in der Brauwelt auf dem Feldschlösschen-Gelände statt und am 25. September der Blaulichttag auf der alten Rheinbrücke zwischen der Schweiz und Deutschland.


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