Erste Ukrainer sind im Dianapark angekommen
30.06.2022 RheinfeldenLeere Wohnungen werden ab sofort zwischengenutzt
Am Mittwoch sind die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine in die leerstehenden Wohnungen im Rheinfelder Dianapark eingezogen. Im ehemaligen Hotel Drei Könige wird ein Treffpunkt eingerichtet, wo unter anderem Deutschkurse angeboten werden sollen.
Valentin Zumsteg
Das Geschirr stand gestern Morgen noch unausgepackt auf dem Tisch, das Bettzeug war in Plastik eingeschweisst. Am Mittwoch konnten die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine ihre Wohnungen an der Dianastrasse 2 beziehen. «Zehn Personen werden heute kommen», sagte Stephan Müller, Leiter Sektion Betreuung Asyl beim kantonalen Gesundheitsdepartement, anlässlich eines Medienrundgangs am Morgen durch das Quartier.
«Besser als eine Kollektivunterkunft»
Die Helvetia-Versicherung als Eigentümerin stellt dem Kanton bis zur geplanten Totalsanierung 120 leerstehende Wohnungen zur Verfügung (die NFZ berichtete). «Das ist ein Glücksfall. Eine solche Wohnform ist sicher geeigneter als eine Kollektivunterkunft. In einem ersten Schritt haben wir 40 Wohnungen eingerichtet», sagte Müller. Die Möbel sind einfach, aber zweckmässig. In den Schlafzimmern stehen Etagenbetten. Müller geht davon aus, dass innerhalb von einer Woche weitere 20 bis 30 Personen einziehen werden, darunter fünf schulpflichtige Kinder. Aktuell erhalte der Kanton weniger Zuweisungen vom Bund als noch vor ein paar Wochen, dies erlaube einen etappenweisen Bezug der Wohnungen im Dianapark. Trotzdem machte Müller klar: «Wir sind im Krisenmodus.» Als künftiger Schulstandort für die ukrainischen Kinder, die im Dianapark wohnen, ist die ehemalige HPS vorgesehen.
Treffpunkte und Freiwilligenarbeit
Im neunten Stock des Hochhauses an der Dianastrasse 2 steht eine grosse Dachwohnung zur Verfügung, die als Treffpunkt der Ukrainerinnen und Ukrainer dienen soll. Dort gibt es unter anderem kostenloses WLAN. Einen weiteren Treffpunkt – etwas ausserhalb des Quartiers – bietet die Stadt im ehemaligen Hotel Drei Könige an der Zürcherstrasse. Dort sollen die Freiwilligen-Organisationen unter anderem ihre Deutschkurse durchführen können. «Geplant ist auch eine Spielecke und bei Bedarf eine Kinderkrippe», schilderte Müller. Die Räumlichkeiten werden in den nächsten Tagen entsprechend eingerichtet. «Wir haben hier eine grosse Chance für die Integration», sagte Stadtrat Dominik Burkhardt. Dabei komme den Freiwilligen eine grosse Bedeutung zu.
Mit der Betreuung der Schutzsuchenden hat der Kanton die Firma ORS Service AG beauftragt. Ihr Zentrumsleiter im Dianapark ist Raphael Jutz: «Wir sind rund um die Uhr vor Ort. Wir haben den Anwohnern Flyer verteilt und eine Hotline eingerichtet.» Aktuell beschäftigt ORS für die kantonale Unterkunft in Rheinfelden rund zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. «Zwei von ihnen sprechen Ukrainisch und Russisch», so Jutz. Das Betreuungspersonal soll nach Bedarf aufgestockt werden. «Ich bin sehr zuversichtlich, dass ein reibungsloser Start gelingen wird», betonte Stephan Müller vom Kanton. Auch Stadtrat Dominik Burkhardt äusserte sich zuversichtlich, dass gute Rahmenbedingungen für das Zusammenleben geschaffen werden konnten.
Wer sich in irgendeiner Form für Schutzsuchende einsetzen will, kann sich beim Netzwerk Asyl Rheinfelden melden: Rudi Neumaier, 078 779 02 14 oder per Mail: rudi_n@gmx.ch.