Rheinfelder Herbstmarkt – Schauplatz neuer Entdeckungen

Tradition verpflichtet: Immer am ersten Wochenende im Oktober steht die Rheinfelder Altstadt ganz im Zeichen des Herbstwarenmarktes. 150 Marktbetreiber boten ihre Waren feil und trotzten den Wetterbedingungen.

Marcel Hauri

Spätestens als am vergangenen Donnerstagabend in den Gassen der Altstadt der Marktchef Michele Pelosi mit seinem Farbspray die Standnummern auf die Strasse sprühte, war allen klar: Der beliebte Herbstmarkt steht an. Es ist nicht zuletzt genau diese Tradition, die Menschen aus Nah und Fern immer wieder nach Rheinfelden lockt. Vor einem Jahr war es prächtiges Herbstwetter, dieses Jahr eher nass, das ändert aber nichts daran, dass die vielen Angebote und Düfte neu entdeckt werden müssen, denn immer wieder findet man an solchen Märkten Unerwartetes.

Der Schirmhändler freute sich
Korb- und Lederwaren sind immer wieder gefragt, genau wie die Kleiderstände mit ihren Mützen und Kappen und Jacken. Der Schirmhändler freute sich über das weniger gute Wetter und immer wieder sehenswert auch die zahlreich präsentierte Handwerkskunst, welche es von der Schifflände bis zum Storchennestturm zu bestaunen und kaufen gab. Einer, der schon seit 42 Jahren als Marktbetreiber nach Rheinfelden kommt, ist Heinz Peter mit seinem «Tüechli-Huus». Taschentücher, Fixleintücher oder Bett- und Frotteewäsche. «Noch 2 Jahre und dann machen wir Schluss, Rheinfelden war 1981 unser allererster Markt und wir sind immer gerne hierhergekommen.» Die Zeit der Marktschreier scheint langsam zu Ende zu gehen. In Rheinfelden war nur noch einer zu hören.

Mit vielen Sinnen
Auch die Marktbesucher, die ihr Geruchsorgan und ihre Sinne wieder einmal testen wollten, kamen nicht zu kurz. Von Gewürzhändlern, Knoblauchspezialisten oder dem Duftschloss bis zu handgemachter Naturseife war alles zu finden. Reichhaltig wie immer auch die Verpflegungsstände. Auch die Bäckerei Rohrer ist mit ihrem «weltweit» berühmten Magenbrot vertreten. Isabel und Yolanda Rohrer führen die Bäckerei in dritter Generation. Ihr Grossvater Oskar Rohrer war es, welcher vor rund 65 Jahren Initiant des Rheinfelder Herbstmarktes war, und immer noch produziert die Feinbäckerei jeden Herbst zwischen 500 und 600 Kilogramm Magenbrot. Auch zu sehen ein Hauch von Oktoberfest an der Schifflände durch die Stadtmusik, ein Stand der Rehaklinik oder auch des heimischen Tennisclubs und der Fricktaler Bühne, welche vor dem Rathaus Werbung für die neuste Operette «Im weissen Rössl» machte, welche am 15. Oktober Premiere feiert. OK-Präsident Patric Burkhard und Marktchef Michele Pelosi zeigten sich am Sonntagabend sehr zufrieden mit dem diesjährigen Verlauf. «Der Samstag war eher etwas durchwachsen, aber der Sonntagnachmittag war dann eigentlich wie immer und die Stimmung bei den Marktständen war gut.» Die Möga in Möhlin und der Herbstmarkt würden sich zusammen ergänzen und seien nicht als Konkurrenz zu verstehen, betonte Patric Burkard.