Witte's Welt
25.04.2025 KolumneAls ich selbst noch Klassiker gefahren bin
Ronny Wittenwiler
Und jetzt zum Radsport. Dort läuft es gerade rund. Die ersten Frühjahrsklassiker sind durch: Flandern-Rundfahrt, Paris-Roubaix, Flèche Wallone. Am Sonntag folgt Lüttich-Bastogne-Lüttich. Es fahren Profi-Teams wie zum Beispiel Lidl-Trek, Soudal Quick-Step, Picnic PostNL, doch mein absoluter Liebling ist: Alpecin-Deceuninck.
Es kann also sein, dass der Sieger des nächsten Frühjahrklassikers im Team gegen Haarausfall, Schuppen und Kopfhautprobleme fährt, welches sich ausserdem ganz gut mit Kunststoffprofilen für Fenster, Türen und Terrassen auskennt. Wer jetzt aber denkt, der Rad-Sport habe damit seine Seele verkauft für all diesen Sponsorenwahn, den kann ich beruhigen: Das ist gar keine neue Entwicklung. Solche Auswüchse waren bereits zu meiner Zeit als Profi-Rand-Sportler im Team Warteck der Fall. Oft aufs Velo gestiegen und auf der anderen Seite gleich wieder runtergefallen, nicht selten beim Schlussanstieg auf grader Fläche. Ganz ehrlich: Das war dann jedes Mal ein richtiger Klassiker. Dagegen ist das Kopfsteinpflaster von Paris-Roubaix eine Kaffeefahrt.
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