Am achten Tag sollst Du lachen

Simone Rufli

Mit einer strahlenden Olympiasiegerin, einem Kalender voller Festivitäten, jeder Menge theatralischer und musikalischer Anlässe und Sommerwetter haben wir im Fricktal derzeit wahrlich gut lachen.

Wie privilegiert wird damit sind, zeigt ein Blick nach Japan. Dort erklärte im Juli die Präfektur Yamagata den achten Tag eines jeden Monats zum «Tag des Lachens». Unternehmen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, in dem viel gelacht wird. Darüber können nun allerdings längst nicht alle lachen, wie in unterschiedlichen Medien übereinstimmend nachzulesen war. Es gelte auch diejenigen in ihren Rechten zu schützen, «die aus Krankheit oder anderen Gründen nicht lachen können», monierten die einen. Andere beharrten auf dem Grundsatz, wonach Lachen oder nicht lachen «ein grundlegendes Menschenrecht ist, das die Verfassung in Bezug auf Gedanken- und Glaubensfreiheit sowie innere Freiheit garantiert».

Argumentationen, über welche die Befürworter der Verordnung lauthals lachten. Die Verordnung schaffe die Voraussetzungen, zwinge aber niemanden zum Lachen.

Auch andere Präfekturen in Japan versuchen, ihre Einwohner zum Lachen zu bewegen. In Hokkaido zum Beispiel wurde der 8. August zum «Tag des Lachens» erklärt, allerdings ohne Verordnung, und auch in Osaka gibt es Programme zur Förderung der Gesundheit durch Lachen.

Nicht dass mir Ihre Gesundheit egal wäre, aber ich überlasse es gerne Ihrer freien Entscheidung, ob Sie über diese Entwicklung lachen möchten oder eventuell doch lieber heulen.

beRUFLIch

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