Wenn aus einem Traum ein Roman wird

  25.01.2023 Bücher, Magden, Persönlich

Schon als Teenager schrieb Zoe Dillier Kurzgeschichten und Gedichte. Als sie vor zwei Jahren immer wieder den gleichen Traum hatte, beschloss sie, diesen niederzuschreiben.

Janine Tschopp

«Lara stach es mitten in ihr Herz und es zersprang in tausend Stücke wie Glas und zugleich ergaben sich Risse in ihr magisches Band. Dieser Schmerz liess sie nicht mehr auf zwei Beinen aufrecht stehen und sie fiel in sich zusammen und auf den Boden. Sie schrie laut auf, krümmte sich und die Welt drehte sich nur noch. Jedes Herzstück bohrte sich von innen in ihr Fleisch und es fühlte sich an, als würde es sie zerreissen. Sie verlor das Bewusstsein und glaubte, sie würde sterben.»

Wie es Zoe Dillier in ihrem Roman «Magisches Band» beschreibt, genau so hat sie die Liebesgeschichte zwischen Lara und Nik geträumt. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. «Es war wie ein Film, und immer erlebte ich im Traum die gleiche Geschichte. Ich sah die gleichen Personen und spürte ihre Charaktere.» Es waren keine Personen aus Zoe Dilliers Umfeld, sondern solche, die sie nur im Traum sah. Dafür regelmässig. Bei jedem Träumen wiederholte sich die Geschichte mit den gleichen Figuren.

Es war vor zwei Jahren, als Zoe Dillier beschloss, ihren immer wiederkehrenden Traum niederzuschreiben. Innerhalb von nur zwei Monaten hatte sie die Basis für ihr Erstlingswerk bereit. «Ich lag ins Bett und wünschte mir, zusätzliche Szenen für meine Geschichte zu träumen.» Das gelang ihr und so ergänzte sie ihren Roman durch mehr Inhalt und wandte bei ihrer Überarbeitung spezielle Schreibtechniken an. Im Frühsommer 2022 schickte sie ihr Werk an einen Verlag. Nur kurze Zeit später bekam sie eine positive Rückmeldung und vergangenen November wurde ihr Roman «Magisches Band» veröffentlicht. «Es war ein abartiges Gefühl. Ich war so erfreut und überrascht, dass es geklappt hat. Manchmal kann ich es noch gar nicht richtig glauben.» Schon als junges Mädchen schrieb Zoe Dillier gerne Kurzgeschichten und Gedichte. In der Sekundarschule begann sie, ein Buch zu schreiben und kam bis zum sechsten Kapitel. «Dann hat sich das Schreiben für mich irgendwann verloren.» Erst vor zwei Jahren, als sie immer den gleichen Traum hatte, wurde die Leidenschaft des Schreibens in ihr wieder geweckt.

Mit Werbung und Kommunikation gross geworden
Zoe Dillier verbrachte schon als kleines Kind viel Zeit bei ihrem Vater im Werbeatelier. So war es naheliegend, dass sie nach der Schule im elterlichen Betrieb eine Lehre als Gestalterin Werbetechnik absolvierte. Im Anschluss bildete sie sich in Eventmanagement und Kommunikation weiter. Heute arbeitet sie als Projektmanagerin in einer Firma in Brugg und ist zusammen mit ihrem Team unter anderem für die Beschriftung nationaler und internationaler Grossprojekte zuständig.

Ihre Arbeit gefällt ihr sehr gut. Auf die Frage nach ihrem ursprünglichen Berufswunsch antwortet sie spontan: «Hochzeitsplanerin». Sie fährt fort: «Oder in der Hundestaffel bei der Polizei. Aber das wäre ein langer Weg gewesen.» Sie erzählt, dass sie schon immer «ein Gspüri» für Hunde hatte. Dabei schaut sie ihre Jack Russell-Hündin an. «‹Mina› ist ganz wichtig für mich. Sie begleitet mich seit sieben Jahren. Weil sie schon älter ist, will sie nicht mehr so viel laufen. Aber sie ist immer bei mir.»

Vielseitig engagiert
Zoe Dillier engagiert sich nicht nur in ihrem Beruf, sondern auch in der Freizeit. So ist sie seit 15 Jahren Leiterin bei der Mädchenriege in Magden. «Am Eidgenössischen Turnfest in Aarau durften wir den ‹Rüeblitanz› während der Eröffnungszeremonie aufführen», erinnert sie sich. Zudem setzt sie sich seit ein paar Jahren beim Magdener Gewerbeverein als Kassiererin ein. Ein Hobby, das sie in letzter Zeit intensiv beschäftigt hat, war das Theater in Zuzgen. Sie ist dort schon seit einigen Jahren dabei. «Ursprünglich, weil wir das Logo kreieren durften.» Heute ist sie in der Theater-Kommission für Werbung und Sponsoring zuständig. «Zum zweiten Mal durfte ich auch, zusammen mit Luzia Schlienger, als Choreografin mitwirken. Ich habe früher selber lange Ballett getanzt.» Bei der aktuellen Produktion sei die Choreografie sehr aufwändig gewesen, aber es habe grossen Spass gemacht.

Träume für die Zukunft
«Wenn ich ‹Magisches Band› verfilmen könnte. Das wäre ein Meilenstein», antwortet Zoe Dillier auf die Frage nach Träumen für die Zukunft. Das Schreiben wird sie auch weiterhin beschäftigen. Derzeit ist sie an einem weiteren Buch, das im Mittelalter spielt. Auch könnte sie sich vorstellen, dass es, im Sinne einer Trilogie, zu Fortsetzungen des «magischen Bands» kommt. «Die Protagonistin Lara hat zwei Kolleginnen. Da gebe es weitere Geschichten dazu.»

Man darf gespannt sein, wie viele Werke die 33-jährige Magdenerin in der kommenden Zeit noch veröffentlichen wird. Vorerst freut sie sich über die Erscheinung ihres Erstlingswerks. «Manchmal kann ich es gar noch nicht richtig realisieren.»

Ab Mitte Februar 2023 (Neuauflage) ist der Roman «Magisches Band» von Zoe Dillier (ISBN 978-3-96200-645-7) im Buchhandel (online und stationär) erhältlich.


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