Viele Trauungen, aber auch viele Todesfälle

  25.01.2023 Brennpunkt, Rheinfelden, Fricktal

Heiraten bleibt im Trend: 2022 haben sich 222 Paare im regionalen Zivilstandsamt in Rheinfelden das Ja-Wort gegeben. Immer noch überdurchschnittlich ist die Zahl der Todesfälle im Bezirk Rheinfelden.

Valentin Zumsteg

Nach Corona kehrte 2022 langsam Normalität beim Heiraten ein. Trauungen mit Gästen waren im Rheinfelder Rathaussaal wieder möglich. Insgesamt 222 Paare gaben sich 2022 auf dem regionalen Zivilstandsamt im vergangenen Jahr das Ja-Wort. Allein am Dienstag, 22.2.2022, waren es acht Pärchen, die auf die Schnapszahl setzten. «Im langjährigen Vergleich liegen wir mit den 222 Trauungen im Durchschnitt. Es sind zwar zehn weniger als 2021, aber mehr als 2019 (219) und 2020 (217)», hält Adrian Keller, Leiter des regionalen Zivilstandsamtes Rheinfelden, fest.

Erst eine neue Eheschliessung eines gleichgeschlechtlichen Paares
Die Pandemie hinterlässt aber immer noch Spuren: «Ich schätze, dass die Nachwehen von Corona schon noch spürbar sind. Schliesslich beginnen viele Hochzeitsplanungen weit über ein Jahr im Voraus. Bis wir wieder an die Rekordjahre 2014 bis 2018 mit durchschnittlich über 250 Trauungen anschliessen können, wird es wohl noch ein oder zwei Jahre dauern», so Keller.

Seit dem 1. Juli 2022 können dank dem Ja des Stimmvolks zur «Ehe für alle» auch Homosexuelle heiraten. Bis Ende 2022 hat sich in Rheinfelden aber erst ein gleichgeschlechtliches Paar frisch das Ja-Wort gegeben. «Allerdings haben 13 Paare die Gelegenheit genutzt und ihre eingetragene Partnerschaft in eine Ehe umgewandelt», schildert Keller.

Egal ob hetero oder homo, bevor es zum Ja-Wort kommt, braucht es ein Ehevorbereitungsverfahren; dies ist der administrative Teil der Ziviltrauung und Routine. «Sobald aber jemand eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzt, wird der Aufwand grösser: Hier stellen wir immer mehr Kundschaft auch aus den entferntesten Ländern fest, was den Brautpaaren die Beschaffung der notwendigen Dokumente erschwert und mehr Beratung und Unterstützung unsererseits erfordert», so Keller. Dies gelte auch für andere Ereignisse wie Geburten, Vaterschaftsanerkennungen und Todesfälle.

Keller rechnet damit, dass es im laufenden Jahr wieder zwischen 220 und 230 Eheschliessungen geben wird. Die sechs Trau-Samstage, die im Früh- und Spätsommer angeboten werden, sind bis auf einen Termin (Samstag, 26. August 2023, 11 Uhr) bereits ausgebucht. «Ansonsten sind noch viele Termine von Montag bis Freitag verfügbar und können telefonisch reserviert werden.»

Bemerkenswert viele Heimgeburten
Wie die NFZ bereits gemeldet hat, verzeichnete das Gesundheitszentrum Fricktal im vergangenen Jahr einen Rekord bei den Geburten. «Beim regionalen Zivilstandsamt sind dazu acht Heimgeburten angezeigt worden, das sind bemerkenswert viele. Normalerweise verzeichnen wir nur zwei bis drei pro Jahr», sagt Keller.

Im Bezirk Rheinfelden konnten insgesamt 495 Geburten registriert werden. Rund zwanzig Prozent davon stammen aus der deutschen Nachbarschaft, weil es in Badisch Rheinfelden und Umgebung keine Geburtshäuser oder Kliniken mehr gibt. «Wenn auch ein schöner Umstand, so ist mit der Beurkundung der Geburt eines Kindes, dessen Eltern in Deutschland leben, mehr Arbeit verbunden.»

Übersterblichkeit verzeichnet
Es wird aber nicht nur geheiratet und geboren, sondern auch gestorben. Und hier ist immer noch eine Übersterblichkeit zu verzeichnen, wie Adrian Keller ausführt: «Die Anzahl Todesfälle im Zivilstandskreis Rheinfelden ist 2022 zwar wieder auf 252 gesunken, im Vorjahr waren es 279 und 2020 total 260. Sie liegt aber immer noch weit über dem Schnitt vor Corona und über dem prozentualen Bevölkerungszuwachs im Bezirk.» Zum Vergleich: Im Jahr 2018 waren es 222 Todesfälle und 2017 nur 197.


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