«Der dominante Kopfbau wirkt sehr störend»

  31.01.2023 Rheinfelden

Mitwirkung zum «Gestaltungsplan Bahnhofsaal», Rheinfelden

Hinter und neben dem Bahnhofsaal Rheinfelden sollen neue Wohn- und Geschäftsbauten entstehen. Derzeit läuft das Mitwirkungsverfahren zum Gestaltungsplan. Der ehemalige Bauverwalter Christian Singer äussert sich kritisch.

Valentin Zumsteg

«Die geplanten massiven Bauten verändern unser Stadtbild erheblich. Ich glaube, dass nur wenige Rheinfelder sich die Konsequenzen dieser Bauten vorstellen können», hält Christian Singer fest. Der ehemalige Rheinfelder Bauverwalter hat eine ausführliche Eingabe im Rahmen des Mitwirkungsverfahrens zum Gestaltungsplan «Bahnhofsaal» gemacht, welche der NFZ vorliegt.

21 statt 26 Meter Höhe?
Die Stadt will den Saal kaufen und sanieren. Neben und hinter dem Saalbau plant die Eigentümerin, die Realstone SA, mehrere Neubauten mit rund 90 bis 95 Wohnungen sowie Dienstleistungs- und Ladenflächen (die NFZ berichtete). Singer fürchtet, dass die geplanten Gebäude den begrünten Hang zum Kapuzinerberg abdecken. «Vor allem der wuchtige, dominante Kopfbau wirkt sehr störend», findet er. «Die vorgesehene Höhe von 26 Metern bedeutet, dass das Kopfgebäude ungefähr doppelt so hoch wie das abzubrechende ehemalige Hotel oder das bestehende Bahnhofgebäude werden soll.» Dadurch werde das historische Bahnhofgebäude «erdrückt». Singer beantragt deshalb, dass für das Kopfgebäude eine maximale Höhe von 21 Metern erlaubt wird.

«Sozial verträgliche Mieten bei 20 bis 30 Wohnungen»
Ein anderes Thema sind die Mieten für die geplanten neuen Wohnungen. «Schon seit einiger Zeit wird der Stadtrat von einem Grossteil der Rheinfelder Bewohner mit dem Wunsch konfrontiert, endlich bezahlbaren Wohnraum zu schaffen», so Singer. Der vorgesehene Sondernutzungsplan, welcher der Gemeindeversammlung zur Genehmigung vorgelegt werden muss, sei eine ausgezeichnete Gelegenheit, von den Projektverfassern die Realisierung sozialer Wohnungen zu verlangen. «Basel-Stadt hat schon entsprechende Bestimmungen und könnte sicherlich als Beispiel für Rheinfelden dienen», so Singer. «Ich stelle mir vor, dass 20 bis 30 Prozent der ca. 90 geplanten Wohnungen als Wohnraum mit sozial verträglichen Mieten der Bevölkerung angeboten werden. Das heisst, diese Wohnungen werden zu einem reduzierten Mietpreis vermietet.» Einen entsprechenden Antrag stellt Singer ebenfalls.

Schliesslich bemängelt er die geplante Erschliessung der neuen Tiefgarage für die Wohnbauten: «Ein zusätzlicher Direktanschluss der neuen Wohn- und Gewerbebauten an die Kaiserstrasse ist äusserst problematisch.»

Das Mitwirkungsverfahren für den «Gestaltungsplan B: Bahnhofsaal» läuft noch bis am 8. Februar. www.neuemitte-rheinfelden.ch


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