PETER SCHMIDS FRICKTALER CHECK
11.11.2022 FricktalAussicht ohne Nebel
Wie gut kennen Sie sich in unserer Region aus? Geografisch? Historisch? Allgemein? Machen Sie den Check!
Peter Schmid*
Geniessen Sie den farbenfrohen Herbst? Oder bedauern Sie das Ende der warmen Jahreszeit? Wie erleben Sie den November?
Eines meiner liebsten Musikstücke spielt der finnische Pianist Iiro Rantala. Es heisst «November». Einleitend dazu sagt er verschmitzt:
Der November ist mein Lieblingsmonat. Finnland hat etwas, das andere Länder nicht bieten können: eine tiefe Finsternis. Sie kommt einem noch dunkler vor, bevor der erste Schnee fällt. Es ist so schön: Du kannst dich griesgrämig in der Dunkelheit verkriechen und dem Wetter allein die Schuld geben.
Rantala nimmt also seine schwermütigen Landsleute und sich selber augenzwinkernd aufs Korn. Die darauffolgenden Pianoakkorde sind dann beides: melancholisch einerseits, aber auch – bewusst ein wenig übertrieben pathetisch gespielt – mit einem Anflug von Humor. Ein wirksames Mittel im Kampf gegen Tristesse und Trübsal.
Und wie halten Sie es mit dem November? Mögen Sie die kürzer werdenden Tage? Gehören Sie zu den Frischluftliebhabern, die jetzt gerne in zügigem Schritt durch das raschelnde Laub stapfen, um sich hernach an der Wärme (hoffentlich!) kulinarisch zu verwöhnen, etwa mit Hirschpfeffer oder Kürbisvariationen und einem Glas Roten? Wir Fricktalerinnen und Fricktaler können uns ja wirklich nicht beklagen: Während sie ennet dem Jura verloren im dichten Nebel kaum mehr die nächste Strassenlaterne erkennen (besonders, wenn diese zwecks Stromsparen ausgeschaltet wurde), dürfen wir uns regelmässig schon in den Morgenstunden an den Sonnenstrahlen, dem blauen Himmel und dem Anblick der herrlich verfärbten Wälder erfreuen. Darum beneidet uns die Bevölkerung im Mittelland, die in der kalten Jahreszeit manch trüben Tag verbringt. Weitaus seltener zeigt sich das Wetter auch bei uns grau in grau. Dann mag sich unsere Stimmung verdüstern wie im Gedicht «les feuilles mortes» von Jacques Prévert (das es in zahlreichen Vertonungen gibt, mal melancholisch gesungen, mal jazzig gespielt):
Ich wünschte mir, dass du dich erinnerst an die glücklichen gemeinsamen Tage. Aber das Leben trennt die, die sich lieben ganz sanft, ganz leise.
Fallende Blätter, das Ende des Sommers als Metapher für das Ende der Liebe. Und die Vergänglichkeit des Lebens. Bis heute hält sich die Tradition, dass zu Beginn des Novembers der Toten gedacht wird. Auch im Fricktal. An Allerseelen treffen sich die Hinterbliebenen auf dem Friedhof. Oder an Allerheiligen. Das kommerzialisierte Totenfest am Vorabend (Halloween) heizt dagegen hauptsächlich den Verkauf von Plastikfratzen und Gummigeistern an. Geben Sie den verkleideten Knirpsen und Teenies, die forsch an Ihrer Tür klingeln, Süsses oder geben die Ihnen Saures? Weder noch? Dann verweigern Sie sich bewusst dem aus den USA importierten «Brauchtum»? Dieses mag manchen künstlich und doof erscheinen. Immerhin ist es eine Absage an die Schwermut. Sich von ihr zu befreien, fällt uns bisweilen nicht leicht. Interessant, dass auch der Dichter Heinrich Heine sich auf seiner Suche nach dem Ausweg aus der Düsterkeit heitere Musik herbeiwünscht:
Ein neues Lied, ein besseres Lied!
Es klingt wie Flöten und Geigen!
Das Miserere ist vorbei,
Die Sterbeglocken schweigen.
Wissen Sie die Lösung?
Diese Fragen stelle ich Ihnen im heutigen Check:
Wo wurde das Foto gemacht?
Wie heisst das unsichtbare Naturphänomen, das uns im Fricktal häufig nebelfreie Tage beschert (wenn es nicht – wie im vergangenen Februar – gerade mal Pause macht)?
Schreiben/ mailen Sie uns. Unter den richtigen Antworten, welche auf der Redaktion bis am nächsten Mittwoch eintreffen, verlosen wir einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in der NFZ vom nächsten Freitag publiziert.
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