«Diese Stadt braucht die Hela»

Laufenburg vor der grössten Klassenzusammenkunft

Was die Hela nicht alles ist! Markt, Chilbi, Messe, Volksfest, Treffpunkt für Heimweh-Laufenburger und der Ort schlechthin, um Klassenkameraden von früher zu treffen. Am Wochenende ist endlich wieder Herbstmesse in Laufenburg. Ein Besuch in - mitten der Vorbereitungen.

Simone Rufli

Auf der Burgmatte wird in schwindelerregender Höhe am Aufbau des Luna-Parks gearbeitet, unweit daneben unter den Kastanienbäumen stehen bereits die ersten Stände und Beizli. Lieferwagen bringen Getränke. Es wird gehämmert, gebohrt, geschraubt. Die Vorfreude auf die Hela ist spürbar an diesem Mittwochnachmittag.

Mittendrin stehen André Maier (Bäckerei Maier und Stadtrat) und Felix Klingele (ehemals Sattlerwerkstatt). Der Stellenwert der Hela? Was für eine Frage! «Neben der Fasnacht, ist die Hela der wichtigste Anlass für Laufenburg», sind sich die beiden einig und kommen so richtig in Fahrt. «Ich sehe nie so viele Schulkollegen von früher wie an der Hela», erzählt André Maier, und Felix Klingele stimmt ihm zu. «An der Hela trifft man fast alle, die in Laufenburg aufgewachsen sind. Als Laufenburger muss man da einfach hin.» Als Kind am Stand der Eltern habe er die Hela als «Chrampf» erlebt, erzählt Felix Klingele, später, viele Jahre als Handwerker geschätzt und jetzt geniesse er sie als Besucher. «Obwohl, für einen Betrieb bedeutet die Hela mit Auf- und Abbau eine gute Woche Arbeit», gibt André Maier zu bedenken.

Spielt das Wetter eine Rolle? «Eigentlich nicht, am Hela-Sonntag ist Laufenburg immer voll Leute, egal bei welchem Wetter», weiss André Maier. Und Felix Klingele erinnert sich: «1982 hat es geschneit und in einem anderen Jahr haben die Kastanienbäume ein zweites Mal geblüht.»

Vorfreude herrscht
Ein paar Meter entfernt von den beiden ist Konrad Spengler mit dem Auf bau der Autoscooter-Bahn beschäftigt. «Wir kommen gerne an die Hela», sagt er. «Es ist ein gutes Publikum. Viele Familien und es herrscht jeweils eine gute Stimmung.» René Leuenberger fährt rasant mit einem Gartenfahrzeug die

Strasse entlang. Er winkt und ruft lachend: «Genial! Die Stadt braucht die Hela!» Und weg ist er. Draussen vor der Stadthalle sorgen Leuenbergers Gärtner derweil für eine temporäre Begrünung mit Kübelpf lanzen und haufenweise Erde. Elektriker der R. Hegi AG verlegen Kabel und in der Halle drin baut Emil Morf aus Mettau an seinem Stand. «Sehen Sie hier, wie viele Hautpartikel in so einer Matratze drin sind», beginnt er schon das erste Verkaufsgespräch. «Ich reise in der ganzen Schweiz herum und reinige Matratzen. Gerade habe ich wieder grosse Aufträge von Hotels in Luzern und Ascona bekommen.» An Messen und Ausstellungen sei er wegen der vielen Arbeit nicht so oft, aber die Hela, «die ist halt schon schön». Auch Dieter Staudacher aus Leibstadt hat eigentlich genug Arbeit in der Zimmerei Thomas Vögele. Trotzdem freut auch er sich auf den direkten Kontakt mit den Hela-Besuchern.

Hela, 7. bis 9. Oktober in Laufenburg. 50 Aussteller, 15 Festbeizli, 100 Marktstände.