Gleich drei Fricktaler Para-Sportler an Weltmeisterschaften

Die Rollstuhlsportler Silvio Keller (Tischtennis), Ilaria Renggli und Luca Olgiati (beide Badminton) starten im November ins WM-Abenteuer. Liegt eine Medaille drin?

Ronny Wittenwiler

Er weiss, wie sich Edelmetall anfühlt. Silvio Keller, Rollstuhlathlet aus Wallbach, gewann 2019 in Schweden EM-Bronze, und auch sonst bringt er Erfahrung mit an internationalen Grossanlässen: 2012 in London, 2016 in Rio und zuletzt vor einem Jahr in Tokio war Keller an den Paralympischen Spielen mit dabei. Nun steht dem Wallbacher ein nächster Grossanlass bevor, er reist als einziger Schweizer Vertreter an die Weltmeisterschaften im Para-Tischtennis vom 6. bis 12. November im spanischen Granada. Das Erreichen der Halbfinals hat sich der Fricktaler zum Ziel gesetzt. Erstmals an einer WM gibt es keine Gruppenphase mehr, Keller startet deshalb direkt im Achtelfinal. Gegenüber dem Verband «Swiss Paralympic» lässt er sich wie folgt zitieren: «Das erhöht den Druck, aber so ist es von Anfang an spannender.»

Momentan rangiert Keller auf Platz 15 der Weltrangliste. Für den Verband ist klar: Je nach Tagesform und Auslosung könne Kellers Resultat an dieser WM sehr unterschiedlich ausfallen. Mittlerweile ist der Mann aus Wallbach 39 Jahre alt. Nach dem Gewinn von EM-Bronze fragte die NFZ bei ihm nach, ob man nicht irgendwann zum alten Eisen gehöre. Lachend antwortete Keller damals: «Eher, ja. Aber beim Para-Tischtennis gibt es durchaus Ältere, die mithalten können. Mit älter meine ich Vierzig-, vielleicht Fünfundvierzigjährige. Aber es wird nicht einfacher, das ist so.» Doch wer weiss: Vielleicht kommt’s in Granada zum Wallbacher Furioso?

Von Hottwil nach Japan
An der Rollstuhl-Badminton-WM vom 1. bis 6. November startet ein starkes Schweizer Trio. Neben der Westschweizerin Cynthia Mathez sind das Ilaria Renggli (Jahrgang 2000) und Luca Olgiati (1988), beide sind in Hottwil zuhause. Die ehemalige Kunstturnerin Ilaria Renggli setzt seit 2020 voll auf die Karte Rollstuhl-Badminton und hat bereits beachtliche Erfolge erzielt. «Ilaria Renggli freut sich auf ihre erste WM-Teilnahme», hält der Verband fest.

Insgesamt stehen in der ersten November-Hälfte elf Schweizer Para-Sportlerinnen und Para-Sportler an internationalen Titelkämpfen im Einsatz. Mit Keller, Renggli und Olgiati ist das Fricktal höchstbeachtlich vertreten. Und der Verband hält schon mal fest: Falls die Schweizer von den Weltmeisterschaften mit einer Medaille heimkommen, organisiert Swiss Paralympic einen Flughafenempfang…