Grosses Bedauern, aber auch Verständnis für Absage des Adventsfunkelns

  30.09.2022 Rheinfelden, Wirtschaft

In diesem Jahr wird es in Rheinfelden kein Adventsfunkeln geben. Das wird im Städtchen bedauert, es gibt aber auch Verständnis für die vom Stadtrat beschlossene Massnahme.

Valentin Zumsteg

Der Rheinfelder Stadtrat hat im Hinblick auf die mögliche Strom- und Gasmangellage im Winter zahlreiche Sparmassnahmen beschlossen, die NFZ hat gestern darüber berichtet. Für Diskussionen in der Öffentlichkeit sorgt dabei vor allem die Absage des beliebten Adventsfunkelns. Dieser Anlass mit der Beleuchtung des alten Stadtparks, der Rheinbrücke und des Inselis hat in den letzten beiden Jahren viele Menschen von nah und fern nach Rheinfelden gebracht und das Städtchen während Wochen belebt.

«Dieser Entscheid überrascht nicht»
«Es ist schade, dass es in diesem Jahr kein Adventsfunkeln geben wird. Dieser Entscheid überrascht aber nicht, ich habe Verständnis dafür», sagt Ulrike Sammarchi. Sie ist Vorstandsmitglied bei der Detaillisten-Vereinigung «Pro Altstadt» und dort mitverantwortlich für die Weihnachtsaktivitäten. Sie und ihre Mitstreiter wollen alles daransetzen, dass in Rheinfelden trotzdem eine weihnachtliche Stimmung herrscht und den Besucherinnen und Besuchern einiges geboten wird.

«Ich verstehe die Symbolik. Wie gross die effektive Einsparung bei dieser Massnahme ist, steht auf einem anderen Blatt», sagt Martin Zander, der in der Brodlaube eine Wein- und Feinkosthandlung betreibt. «Es wäre wohl unglaubwürdig, wenn die Stadt die Bevölkerung zum Stromsparen aufrufen würde, aber gleichzeitig den Stadtpark beleuchtet», so Zander. Trotzdem würde er es begrüssen, wenn die Stadt diese Sparmassnahme nochmals überdenken könnte. «Das Adventsfunkeln hat die Besucherfrequenz in der Altstadt jeweils deutlich gesteigert», so Zander. Mit modernen LED-Lampen sei der Stromverbrauch gering.

Buvette ist im Winter im Stadtpark
Direkt betroffen vom Aus des Adventsfunkelns ist Katja Zeindler, die mit ihrem Team die Buvette «Rhybar» im Stadtpark betreibt. «Wir haben damit gerechnet, dass es eine Reduktion geben wird. Wir wussten aber nicht, dass es ganz abgesagt wird. Ich weiss nicht, ob damit viel Energie gespart werden kann. Dann bleiben die Leute halt zuhause und brauchen dort Strom», sagt Zeindler. Sie äussert trotzdem Verständnis für den Stadtrat: «Er musste einen Entscheid fällen, den er politisch vertreten kann.» Die Buvette werde es aber auch in diesem Winter im Stadtpark geben. «Wir sind an einem Plan B.» Zeindler spricht von einem «Winterquartier Plus».

Bei der Stadt hat man sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, erklärt Stadtammann Franco Mazzi: «Es herrscht eine besondere Situation punkto Energie. Wir haben uns überlegt, was es unbedingt braucht und was nicht zwingend notwendig ist. So haben wir uns schweren Herzens dazu entschieden, auf das Adventsfunkeln zu verzichten.» Er hofft aber, dass es im nächsten Jahr wieder durchgeführt werden kann.


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