Frauendominanz in der Laufenburger Kultschüür

  01.06.2022 Kunst, Laufenburg

«Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele», mit diesem Zitat von Pablo Picasso begrüsste Martin Willi, Leiter der Laufenburger Kultschüür, die zur Vernissage der Regio Kult Art erschienenen Gäste.

Regula Laux

Geplant war 2019 die jährliche Durchführung dieser grenzüberschreitenden Ausstellung mit jeweils zwei Kunstschaffenden von dies- und jenseits des Rheins. Doch schon im zweiten Jahr, 2020, fiel das Konzept der Pandemie zum Opfer. Im vergangenen Jahr dann fand die Ausstellung in «verkleinerter Auflage», nur mit zwei Kunstschaffenden aus der Schweiz statt. Nun, am Himmelfahrts-Donnerstag, fand die Vernissage der Regio Kult Art 2022 wieder nach dem ursprünglichen Konzept statt: Mit Iris Liebwein aus Murg und Roland Köpfer aus Laufenburg ist die deutsche Seite vertreten, für Margit Imper aus Rheinfelden und Silvia Seifert aus Effingen war es ein Schweizer Heimspiel. Musikalisch umrahmt wurde die Vernissage von Julia Pleninger am Klavier. Frauendominanz nicht nur bei den Ausstellenden, auch die Werke von Margit Imper drehen sich rund um die Frau: «Im Moment stehen die Menschen, vor allem die Frauen, im Vordergrund meiner Bilder. Ich male auf Papier, Leinwand, Holz und Blech», erzählt die Künstlerin, die in der Kultschüür filigrane und abstrakte Frauenfiguren auf Holz zeigt. Der Clou: Einzelne Bildkompositionen lassen sich verändern, neu zusammensetzen. Auch Roland Köpfers Material ist das Holz. Für seine Skulpturen greift er zu ganz unterschiedlichen Holzarten und lässt sich von den Formen und Maserungen dieses lebendigen Materials inspirieren. Roland Köpfer ist bekannt für seine Grosszügigkeit und sein soziales Engagement. So brachte er neben den zahlreichen Skulpturen auch einen «Löffelkoffer» mit in die Kultschüür: Grosse und kleine Löffel mit ganz unterschiedlichen Formen und durch die verschiedenen Holzarten auch ganz verschiedenen Farben. Das Engagement: Die Ausstellungsbesuchenden können sich gegen eine Spende einen der vielen Löffel aussuchen. «Die Einnahmen kommen dem Ukraine-Kinderhilfswerk zugute», erzählt Roland Köpfer. Bleibt zu hoffen, dass die «Löffelspenden» entsprechend grosszügig ausfallen, verbringt Köpfer doch durchschnittlich rund drei Stunden mit der Ausarbeitung eines Löffels. Und: Auch der Dalai Lama hat bereits einen von Köpfer geschnitzten Löffel, doch das ist eine Geschichte für sich.

Silvia Seifert und Iris Liebwein vertreten mit ihren Landschafts- bzw. Tierbildern, umgesetzt mit Öl- und Acrylfarben eher die klassische Seite. «Nicht nur das Aussehen von Pflanzen und Landschaften interessiert mich, auch die Ausstrahlung und die Wirkung auf das Gemüt», erklärte Silvia Seifert, die neben den in Laufenburg gezeigten Landschaftsbildern auch skulptural arbeitet. Den von Iris Liebwein mit farblich kraftvollen Acrylfarben umgesetzten Tierportraits – von der Eule und dem Adlerkopf über die Kuh bis hin zum Steinbock – dienen Fotos oder Zeitungsbilder als Vorlagen.

Die Ausstellung ist bis zum 6. Juni in der Kultschüür in Laufenburg zu sehen, samstags von 16 bis 18 Uhr, donnerstags und freitags von 19 bis 21 Uhr, sonntags und am Pfingstmontag von 14 bis 16 Uhr.


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