Es tut sich etwas im Sisslerfeld

  10.06.2022 Fricktal

Kanton und Gemeinden wollen Firmen ansiedeln

Für die Entwicklung des Sisslerfeldes ist laut der kantonalen Verkehrsplanerin eine neue Strasse unerlässlich. Aktuell befindet sich die Machbarkeitsstudie für diese Südspange in Abklärung.

Susanne Hörth

Mit 200 Hektaren, davon 85 unverbaut, ist das Sisslerfeld die grösste Arbeitszone des Kantons Aargau. Laut einer aktuellen Studie, erstellt im Auftrag von Aargau Services Standortförderung, ist langfristig, sprich bis etwa 2040, ein zusätzliches Wertschöpfungspotenzial von jährlich bis zu 5,3 Milliarden Franken möglich. Diese Zahl basiert auf einer Erhöhung der heute 4000 Arbeitnehmenden auf 10 000 bis 15 000. Das Potenzial, welches das Sisslerfeld, verteilt auf die vier Gemeinden Sisseln, Münchwilen, Stein und Eiken birgt, beschäftigt schon lange. Hier setzt auch der Sissler Gemeindeammann Rainer Schaub an. «Seit 17 Jahren bin ich an diesem Thema dran.» Er sei froh, dass jetzt ein Prozess mit Hand und Fuss stattfinde. «Es ist etwas sehr Dynamisches», betonte Schaub am Mittwochnachmittag im Rahmen einer Medienkonferenz. An dieser zeigten Daniel Kolb, hauptverantwortlicher Kantonsplaner, Richard Zickermann (Projektleiter Gebietsentwicklung), Tim van Puyenbroeck (Städteentwickler, Programmverfasser) sowie Katrin Schönenberger (Verkehrsplanerin beim Kanton), wie die Entwicklung des Sisslerfeldes vorangetrieben wird. Ziel ist es, das heute auf 40 Grundeigentümer verteilte Sisslerfeld so bereitzumachen, dass sich neben den bereits vorhandenen grossen Unternehmen wie Novartis, DSM, Lonza, Syngenta weitere Firmen ansiedeln. Hierzu meinte Daniel Kolb: «Zwei bis drei Jahre nach einem Standortentscheid muss eine Firma ihr neues Gebäude beziehen können.» Bei der Gebietsentwicklung geht es aber nicht nur darum, einheitliche Rahmenbedingungen für potenzielle Firmen zu schaffen. Ebenso soll der schönen Landschaft Sorge getragen und Platz für Begegnungen kultureller Art geschaffen werden.

Südspange
2020 wurden im Rahmen der Testplanung acht Stossrichtungen wurden definiert (die NFZ berichtete). Aktuell befindet sich die Gebietsentwicklung Sisslerfeld in der Phase der Erarbeitung des regionalen Sachplanes. Nach vorgängiger Mitwirkung sollen Ende 2023 die Gemeinderäte der vier Sisslerfeld-Gemeinden darüber befinden. Der Sachplan ist die Voraussetzung für die dann folgende Ausarbeitung der Bau- und Nutzungsplanung. Läuft alles nach Plan, entscheiden über diesen die Gemeindeversammlungen im 2025. Ab dann kann mit der Vermarktung begonnen werden. Mit dem Kauf von rund sechs Hektaren gehört seit diesem Jahr auch der Kanton Aargau zu den sechs grössten Grundeigentümern (unverbaute Fläche). Den Landkauf getätigt hat der Kanton unter anderem auch für die Prozessbeschleunigung. Bereits in Abklärung befindet sich die Machbarkeitsabklärung für die Südspange. «Der Neubau Südspange ist das einzige Infrastrukturprojekt, das für die Basiserschliessung notwendig ist», so Verkehrsplanerin Kathrin Schöneberger.

In die Machbarkeitsstudie fliessen technische Abklärungen sowie die Kosten ein. Projektierung und Realisierung sind Sache der Gemeinden, da es sich um eine Gemeindestrasse handelt. Damit zwei Lastwagen auf dieser geplanten Strecke queren können, braucht es rund sieben Meter Breite. Mit Grünstreifen sowie Velo- und Fussweg rechnet man laut Verkehrsplanerin mit einer Breite von zirka zwölf Metern.


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