Studie bestätigt Milliarden-Potential

  19.05.2022 Fricktal

Sisslerfeld: 10 000 bis 15 000 Arbeitnehmer bis 2040?

Die Entwicklung des Sisslerfelds ist volkswirtschaftlich für den Kanton Aargau von grosser Bedeutung. Eine Potentialanalyse schätzt die volkswirtschaftlichen Effekte langfristig auf 2,7 bis 5,3 Milliarden Franken jährlich ein.

 Im Auftrag von Aargau Services Standortförderung hat das Wirtschaftsforschungs- und Beratungsunternehmen BAK Economics eine umfassende Potentialanalyse für das Sisslerfeld erstellt. Das im Fricktal gelegene Sisslerfeld erstreckt sich über die vier Gemeinden Eiken, Münchwilen, Sisseln und Stein und ist gemäss Richtplan ein Entwicklungsschwerpunkt (ESP) von kantonaler Bedeutung. In enger Zusammenarbeit mit den vier Gemeinden entwickelt der Kanton das mit rund 200 Hektaren f lächenmässig grösste zusammenhängende Arbeitsplatzgebiet im Aargau. Davon sind rund 85 Hektaren noch unbebaut. Deshalb sollen im Sisslerfeld etappiert baureife und attraktive, marktfähige Baufelder geschaffen werden, damit wertschöpfungsintensive Unternehmen sich ansiedeln und bereits ansässige Firmen sich weiterentwickeln können. Dabei sollen insbesondere auch Aspekte betreffend Verkehr, Landwirtschaft, Umwelt und Biodiversität berücksichtigt werden.

«Mit dem ESP Sisslerfeld setzt der Regierungsrat auf den nachhaltigen Ausbau eines bereits heute gut positionierten Hightech-Standorts», heisst es in einer Medienmitteilung.

Life Science als wirtschaftlicher Treiber für die Region
Die Nachfrage nach pharmazeutischen und medizintechnischen Erzeugnissen wächst aufgrund der wirtschaftlichen, demografischen und technologischen Entwicklungen überdurchschnittlich stark. Bereits heute profitieren das Fricktal und der Aargau von dieser Wachstumsdynamik aufgrund der ansässigen und global tätigen Life-Science-Unternehmen. Mit über 7000 Arbeitsplätzen stellt die Fricktaler Life-Science-Industrie heute über 20 Prozent aller Arbeitsplätze des Life-Science-Clusters Nordwestschweiz, der schweizweit der grösste ist. Damit belegt der Aargau im Kantonsranking den zweiten Platz der Life-Science-Industrien hinter dem Kanton Basel-Stadt und vor dem Kanton Waadt.

Volkswirtschaftliche Impulse für den ganzen Kanton
Die modellgestützte Wirkungsanalyse mit verschiedenen Szenarien von BAK Economics kommt zum Schluss, dass die Entwicklung des Sisslerfelds ab dem Jahr 2040 je nach Szenario im Kanton zusätzlich zwischen 2,7 und 5,3 Milliarden Franken Wertschöpfung jährlich auslösen kann. Die Gesamtwertschöpfung des Kantons beträgt aktuell 49 Milliarden Franken pro Jahr.

Die Schätzung der zusätzlichen Wertschöpfung basiert auf der Annahme, dass im Sisslerfeld ab 2040 zwischen 10 000 bis 15 000 Personen tätig sein werden – vornehmlich in der Produktion sowie der Forschung und Entwicklung in Life-Science-Unternehmen.

«Die Entwicklung des Sisslerfelds ist von grosser strategischer und volkswirtschaftlicher Bedeutung. Nicht nur die Standortgemeinden und die Region werden profitieren, sondern der Kanton als Ganzes», sagt Volkswirtschaftsdirektor Dieter Egli. «Die Life-Science-Industrie schafft wertschöpfungsintensive Arbeitsplätze, was sich positiv auf die Standortattraktivität und die Wettbewerbsfähigkeit der Aargauer Exportindustrie auswirkt. Im hart umkämpften globalen Wettbewerb ist das sehr wichtig», so Egli weiter. Das jährliche kantonale Wirtschaftswachstum läge gemäss der BAK-Studie in den kommenden 20 Jahren pro Jahr bis zu 0,4 Prozentpunkte höher als ohne Entwicklung des Sisslerfelds. (mgt)


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