Altlasten verzögern Sanierung des Storchennest-Parkplatzes
24.05.2022 RheinfeldenAbklärungen brauchen mehr Zeit
Der Rheinfelder Parkplatz Storchennest ist in einem schlechten Zustand. Eine Sanierung ist seit Jahren ein Thema. Doch sie verzögert sich – auch wegen den vermuteten Altlasten im Boden. Vor Jahrzehnten hatten Bohrungen ergeben, dass kontaminiertes Material vorhanden ist.
Valentin Zumsteg
Für das Städtchen und seine Betriebe ist der Parkplatz Storchennest von grosser Bedeutung. Dort, direkt vor der Stadtmauer und in kurzer Gehdistanz zur Altstadt, stehen offiziell 77 Parkplätze zur Verfügung. Diese sind gefragt, wie ein Blick in die Statistik zeigt: Im vergangenen Jahr nahm die Stadt mit der Bewirtschaftung des Parkplatzes Storchennest total 123 000 Franken ein. Das sind 10 000 Franken mehr als im Corona-Jahr 2020, aber noch deutlich weniger als 2018 (135 000 Franken) und 2017 (141 000 Franken).
Wurzeln beschädigten Belag
Allerdings ist der Parkplatz schon seit Jahren in einem schlechten Zustand. Die Wurzeln des Baumbestandes haben die Parkierungsflächen teilweise derart deformiert, dass das Parkieren vereinzelt nur schwer möglich ist (die NFZ berichtete). Der Stadtrat beabsichtigt deshalb schon seit langem eine Gesamtsanierung des Parkplatzes. Im Investitionsprogramm hatte er deswegen für die Jahre 2020, 2021 und 2022 total 685 000 Franken eingestellt. Doch das Vorhaben verzögert sich. «Derzeit besteht noch kein Sanierungsprojekt. Aktuell sind Abklärungen mit dem Kanton Aargau über eine mögliche Altlastensanierung an diesem Standort im Gange», erklärt Stadtschreiber Roger Erdin gegenüber der NFZ. Der Parkplatz ist im Kataster der belasteten Standorte verzeichnet, denn dort stand früher eine Galvanisierungs-Anstalt. «Die Stadt hat für die Beprobung des mutmasslich belasteten Untergrundes ein Konzept zur Genehmigung eingereicht. Dieses Konzept befindet sich in Prüfung bei der kantonalen Fachstelle», schildert Erdin. Gleichzeitig steht im Zusammenhang mit dem Hochwasserschutz im Bereich des Parkplatzes eine Erhöhung der Mauer zum Magdenerbach zur Diskussion.
«Kontaminiertes Material vorhanden»
Der Stadtrat hat zwar für die Sanierung des Parkplatzes 685 000 Franken im Investitionsplan vorgesehen, aber dieser Betrag kann sich noch stark ändern. «Die Kosten der Sanierung des Parkplatzes werden sehr wesentlich vom Ausmass einer möglichen Altlastensanierung bestimmt. Deshalb lassen sich diese aktuell noch nicht beziffern», erläutert Erdin. Es gibt im Moment auch noch keine Prognose zum Sanierungszeitpunkt.
Vor Jahrzehnten gab es am gleichen Standort ein Projekt für ein Parkhaus – doch dieses wurde 1995 in einer Urnenabstimmung abgelehnt. Drei Jahre später gab der damalige Stadtrat die Idee für ein Parkhaus endgültig auf: «Beim Parkplatz Storchennest erbrachten Rotationsbohrungen bis in den Muschelkalk den Nachweis, dass kontaminiertes Material vorhanden ist», wurde damals begründet.