Peter Schmids Fricktaler Check

  25.03.2022 Fricktal

Railway mit Göppeli

Wie gut kennen Sie sich in unserer Region aus? Geografisch? Historisch? Allgemein? Machen Sie den Check!

Peter Schmid*

In der heutigen Kolumne sind wir mit der Eisenbahn unterwegs. Und weiteren flotten Schienenfahrzeugen.

Ich liebe die Geschichte, die meine Mutter immer wieder erzählen musste. Sie war damals im Mädchenalter. Ihr Vater arbeitete als Streckenwärter bei den Bundesbahnen. Dabei stand ihm ein besonderes Schienenfahrzeug zur Verfügung: eine Draisine, welche durch Hebelbewegungen mit reiner Muskelkraft fortbewegt wurde. Vielleicht nicht ganz im Sinne des Dienstreglements schien sie auch als Transportmittel für die Bedürfnisse der Familie bestens geeignet. Jedenfalls rollte das Göppeli einmal auf dem Rückweg, vom Pflanzblätz herkommend, gegen das heimische Bahnwärterhäuschen zu. Man stelle sich vor: eine muntere Gesellschaft, singend und scherzend, bestens gelaunt, mitten auf der Strecke zwischen Zürich und Basel, in gemächlichem Tempo dahinfahrend. Das gewagte Vorhaben wies nur einen kleinen Schönheitsfehler auf: Was nützte der auswendig gelernte Fahrplan, wenn sich ein Extrazug nicht daran hielt und sich plötzlich von hinten näherte?

Ein Pfiff nun, ein schriller,
und enden nicht will er
und schmerzt uns gar arg in den Ohren!

Ein Zug naht ganz flott,
tatsächlich, oh Gott!
Nur weg hier, sonst sind wir verloren.

Es fliegt von der Schiene
die Fracht der Draisine
samt Bohnen hinaus in die Wiese.
Der Vater grüsst stramm
den Zug auf dem Damm.
Dann sammeln wir ein das Gemüse.

Auf der Weiterfahrt wurde dann weniger laut gesungen. Immerhin war der Familienausflug eine willkommene Abwechslung vom etwas monotonen Alltag, denn der Streckenwärter legte täglich den immer gleichen, mehrere Kilometer langen Weg zu Fuss zurück. Manchmal musste er mit der Laterne einen Zug anhalten, wenn nach einem Unwetter ein Hindernis auf den Schienen die Sicherheit bedrohte. Und im Krieg war er vorschriftsgemäss mit einem Gewehr bewaffnet. Mit Schiessbefehl, für den Fall, dass unbefugte Personen die Gleise betreten.

Die Jahre vergingen, die Elektrifizierung ersetzte die Dampflokomotiven vollständig. Neue Zugkompositionen rauschten in Richtung Zürich oder Basel vorüber. Das eindrückliche «Krokodil» tauchte nur noch selten auf, dafür folgten der TEE-Zug, der Rote Pfeil, die AE 6/6, Doppelstöcker, ICE und TGV.

Heutzutage verkehren jährlich rund 60 000 Züge zwischen Stein und Brugg. Und die Schienenkontrolle erfolgt nach wie vor zu Fuss. Wegen einer mit Kindern und Bohnen beladenen Draisine geriet wohl schon lange kein Lokführer mehr ins Schwitzen. Und kein Passagier in Panik. – Nicht mehr.

Dies sind die Fragen des heutigen Checks: Ist die Geschichte mit der Draisine und dem Extrazug wahr oder erfunden? Und wo steht das hier abgebildete, im Text erwähnte, ehemalige Bahnwärterhäuschen?


Wissen Sie die Lösung?

Schreiben/ mailen Sie uns. Unter den richtigen Antworten, welche auf der Redaktion bis am nächsten Mittwoch eintreffen, verlosen wir einen Einkaufsgutschein im Wert von 50 Franken. Der Gewinner oder die Gewinnerin wird in der NFZ vom nächsten Freitag publiziert.

redaktion@nfz.ch

NEUE FRICKTALER ZEITUNG
Baslerstrasse 10
4310 Rheinfelden


 


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