Lehrer sind Mangelware

  31.03.2022 Fricktal, Schule, Rheinfelden

Die Kreisschule Unteres Fricktal kann derzeit nicht alle bewilligten Stellenprozente besetzen, da der Stellenmarkt für Lehrpersonen ausgetrocknet ist.

Valentin Zumsteg

Der Ukraine-Krieg und seine Auswirkungen beschäftigen die Leitung der Kreisschule Unteres Fricktal. Die ersten geflüchteten Kinder werden bereits unterrichtet: «Aktuell haben wir zwei Schüler aus der Ukraine am KUF-Standort in Kaiseraugst. Sie sind in einer bestehenden Klasse integriert. In den kommenden Tagen erwarten wir vier weitere ukrainische Schüler, die in Stein wohnen, am Standort Rheinfelden. Sie sind sehr willkommen bei uns», schildert Gesamtschulleiter Beat Petermann. Mit der Integration von fremdsprachigen Schülern aus dem Ausland hat die Schule Erfahrung. «Das ist keine neue Herausforderung, wir hatten auch schon Schülerinnen und Schüler aus Syrien und früher aus Ländern des Balkans.»

Schule wird weiterwachsen
Da die bestehenden Klassen aber bereits sehr gross sind, gibt es wenig Puffer. «Wenn in den kommenden Wochen sehr viele neue Schüler kommen, werden wir zusätzliche Klassen bilden müssen», erklärt Petermann. Die Schwierigkeit dabei sei, genügend Lehrkräfte zu finden. Schon heute kann die Schule nicht alle Stellenprozente besetzen, die bewilligt sind. Deswegen ist Petermann froh, dass er auf pensionierte Lehrkräfte zurückgreifen darf, die wieder einspringen. «Wir sind auf jeden Fall parat, weitere Schüler aufzunehmen», sagt die zuständige Stadträtin Susanna Schlittler. Aktuell zählt die Kreisschule Unteres Fricktal 825 Schülerinnen und Schüler. Im Hinblick auf das neue Schuljahr im Sommer wird mit 841 Schülern gerechnet. Bereits sind zwei zusätzliche Abteilungen geplant. So wird die 1. Bez im August mit sechs statt fünf Parallelklassen starten, bei der 1. Sek werden es vier statt drei Parallelklassen sein. Die Realschule wird mit einer zusätzlichen 1. Klasse geführt, dafür gibt es in der 3. eine weniger. Lehrkräfte für alle Klassen zu finden, bleibt eine Herausforderung.

Deutlich entspannt hat sich die Corona-Situation an der Schule. «Seit dem Ende der Sportferien verzeichnen wir nicht mehr sehr viele Fälle, weder bei Schülern noch Lehrpersonen», schildert Petermann.

Systemwechsel lief problemlos
Seit 1. Januar 2022 gibt es im Aargau keine Schulpflege mehr. Dieser Wechsel in der Führungsstruktur gestaltete sich an der KUF und auch an den übrigen Schulen in Rheinfelden problemlos, wie Susanna Schlittler erklärt: «Durch den Wechsel bin ich als zuständige Stadträtin jetzt viel näher bei der Schule.» Sie trifft sich regelmässig mit den Schulleitungen. Der Übergang habe so gut geklappt, weil die Schulpflege bis zum Schluss eine sehr gute Arbeit leistete.

Für Beat Petermann ist im Alltag kein Unterschied zu spüren, da die Schulpf lege der Schulleitung schon vorher grossen Spielraum liess. «Wir können weiterfahren wie bisher.» Eine Änderung gibt es jedoch: Kommt es zu einem Disziplinarverfahren, waren bisher die Standortleitung und ein Vertreter der Schulpflege beim Elterngespräch dabei. Heute werden diese Gespräche von der Standortleitung und vom Gesamtschulleiter geführt. Das Gleiche gilt auch, wenn Eltern mit einem Promotionsentscheid nicht einverstanden sind.

Im KUF-Schulvorstand sind seit diesem Jahr alle neun Mitgliedsgemeinden vertreten. Das Präsidium hat Susanna Schlittler inne, Vizepräsidentin ist Carole Binder-Meury aus Magden und für die Finanzen ist Benie Ankli aus Stein zuständig.


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