Eine Million für Park beim Wurmisweg West

  11.11.2021 Kaiseraugst

Kaiseraugster entscheiden über Kredit

Zwischen der geplanten Überbauung und dem neuen Kindergarten soll beim Wurmisweg West in Kaiseraugst ein neuer Park entstehen. Der Gemeinderat beantragt der Gemeindeversammlung dafür einen Kredit von 975 000 Franken.

Valentin Zumsteg

Die Gemeinde Kaiseraugst hat im Fricktal mit Abstand den tiefsten Steuerfuss. Aktuell beträgt er 65 Prozent – dies soll auch im kommenden Jahr so bleiben, wie Gemeindepräsidentin Françoise Moser am Dienstag anlässlich einer Medienorientierung erklärte.

Laufendes Jahr besser als budgetiert
Die tiefe Steuerbelastung ist vor allem den hohen Steuererträgen zu verdanken, welche Kaiseraugst von Roche und DSM erhält. «Die wirtschaftlichen Aussichten in der Life-Science-Branche sowie Erfahrungswerte unserer ortsansässigen Unternehmen lassen grundsätzlich eine zuversichtliche Budgetierung der Steuererträge zu», so Moser. Trotzdem ist in der Erfolgsrechnung für 2022 – bei unverändertem Steuerfuss – ein Aufwandüberschuss von 1,3 Millionen Franken budgetiert. Bei den Gewinn- und Kapitalsteuern der Firmen rechnet die Gemeinde mit Einnahmen von 7 Millionen

Inserat Franken, das sind 400 000 Franken mehr als im Budget 2021. Auch bei den natürlichen Personen werden höhere Erträge (+ 1,3 Millionen Franken) veranschlagt. Bei den Quellensteuern geht die Gemeinde aber von einem Rückgang um 1,8 Millionen Franken aus, da neu mehr quellenbesteuerte Personen eine nachträgliche ordentliche Veranlagung verlangen können.

Im laufenden Rechnungsjahr 2021 zeichnet sich gemäss Moser ein deutlich besseres Ergebnis ab als budgetiert. Trotzdem will die Gemeindepräsidentin nicht ausschliessen, dass auf 2023 der Steuerfuss eventuell auf 70 Prozent erhöht werden muss. Dies hänge aber stark von der Entwicklung der Aktiensteuern ab.

Grösste Investition im Jahr 2022 wird der Neubau des Doppelkindergartens Wurmisweg West für über zwei Millionen Franken sein. Der Kredit dafür ist bereits gesprochen. Damit in Zusammenhang steht ein weiteres Geschäft, das an der kommenden Einwohnergemeinde-Versammlung vom 24. November behandelt wird. Zwischen der geplanten Grossüberbauung und dem neuen Kindergarten auf der Rückseite der Solvias soll ein Park und «Quartier-Freiraum» entstehen, wo man sich begegnen kann. «Was in den geplanten und bereits gebauten Neubaustrukturen im Areal Römergarten fehlt, sind Strukturen, die eine Quartierbildung und eine gemeinsame Identität ermöglichen», heisst es dazu in der Botschaft. Der neue Park soll ein Ort der Begegnung werden. Der Gemeinderat beantragt dafür einen Kredit in der Höhe von 975 000 Franken. Weiter will die Gemeinde dem FC Kaiseraugst ein zinsloses Darlehen in der Höhe von maximal 75 000 Franken für ein Klubhaus auf dem Sportplatz Liner gewähren. Das Geld ist innert zehn Jahren zurückzuzahlen.

Schliesslich entscheiden die Kaiseraugster über die Anpassung des Wasserreglements. Der Wasserpreis soll von 60 Rappen auf einen Franken pro Kubikmeter angehoben werden – dies voraussichtlich auf den Sommer 2022.

Die Kaiseraugster Einwohnergemeinde-Versammlung wird am Mittwoch, 24. November, um 20 Uhr in der Turnhalle Dorf durchgeführt.


Aurica-Areal soll entwickelt werden

Rund neun Hektaren umfasst das Areal der Aurica AG im Osten von Kaiseraugst. Hier sollte vor Jahrzehnten ein Atomkraftwerk gebaut werden. Die Pläne sind am Widerstand der Bevölkerung gescheitert. Seither ist es ruhig geworden um das Land, das sich in der Arbeitszone befindet. Doch jetzt soll es vorwärts gehen. Die Gemeinde Kaiseraugst und die Aurica AG haben gemeinsam einen Planungsprozess gestartet, der zu einer Entwicklungsrichtplanung und allenfalls einer Teilzonenplan-Revision führen wird. Die Gemeinde wünscht sich hochwertige Arbeitsplätze in den Bereichen Life-Science und Umwelt, wie Gemeindepräsidentin Françoise Moser erklärte: «Es werden hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit gestellt.» Sie geht davon aus, dass die Planung rund zwei Jahre dauern wird. (vzu)


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