Es duftete nach Magenbrot und Chässchnitte

  05.10.2021 Rheinfelden

10 000 bis 15 000 Besucher am Herbstmarkt in Rheinfelden

Immer am ersten Wochenende im Oktober steht die Rheinfelder Altstadt im Mittelpunkt. 120 Marktfahrer boten ihre Waren feil und freuten sich über das gute Wetter. Marktchef Michele Pelosi zeigte sich insgesamt sehr zufrieden.

Marcel Hauri

Es ist nicht zuletzt genau diese Tradition, welche nah und fern Anfang Oktober immer wieder nach Rheinfelden lockt. Man trifft sich hier, ob abgemacht oder zufällig. Nach einem Jahr «Zwangspause» durfte der Rheinfelder Herbstmarkt wieder stattfinden. Dabei machte die Marktgasse ihrem Namen alle Ehre. Rund 120 Marktstände verzeichnete Marktchef Michele Pelosi. Das Bedürfnis, wieder einmal durch einen Markt zu schlendern, war spürbar. An beiden Tagen war die Marktgasse ziemlich voll und Abstand halten war nicht immer möglich. Dass Wetter war perfekt, am Samstag schön und warm und am Sonntag bis gegen 16 Uhr trocken. Die kulinarischen Angebote waren reichhaltig wie immer und auch das Marktangebot wartete mit einem bunten Branchenmix auf die Kundschaft; diese nutzte das Angebot rege. «Es hat sich gelohnt auf die Durchführung, mit den Vorgaben der Einhaltung der Covid-Regelung für Märkte zu setzen», bilanziert OK-Präsident Patric Burkard am Montagmorgen. Zirka 10 000 bis 15 000 Besucher aus der ganzen Region hätten den Herbstmarkt besucht. Einzelne Marktstandbetreiber waren bereits am Samstagabend mit ihrer Ware «ausgeschossen», so dass sie noch einmal produzieren oder einkaufen mussten. So auch bei der Bäckerei Rohrer, welche eine Nachtschicht in der Backstube einlegen musste. Auch der gegenüberliegende Thai Food Stand musste für den Sonntag noch einmal genügend Nachschub besorgen. Der Kiwanis-Club verkaufte am Samstag über 64 Kilogramm Käse aus dem Sarnerland und musste über Nacht Nachschub einfahren lassen. Auch im Rumpel herrschte an beiden Tagen Hochbetrieb. Sowohl beim Gambrinus wie auch bei der CLI-Beiz waren freie Plätze am Samstagabend Mangelware. Am Sonntagnachmittag waren die Kühlschränke leer, zum Glück kam das Bier aus dem Zapfhahn. Auch Vereine beteiligten sich am diesjährigen Herbstmarkt. Sowohl der Tennisclub wie auch der Curlingclub machten Werbung in eigener Sache. Rege genutzt wurde auch das Angebot von Tourismus Rheinfelden. Am Sonntagnachmittag tauchte die «Christoph Merian» an der Schifflände auf. Das Angebot der zwei Stadtrundfahrten zwischen dem Kraftwerk Augst und dem Inseli war beliebt. Stadtführer Edi Steiner war ebenfalls an Bord und konnte den Fahrgästen einige Geschichten und Sehenswürdigkeiten über die Stadt Rheinfelden zum Besten geben. Sehr zufrieden zeigte sich am Sonntagabend denn auch Marktchef Michele Pelosi: «Ich darf mit Freude feststellen, dass die Standbetreiber mit dem vergangenen Wochenende sehr zufrieden waren. So macht das Organisieren Spass.» Pelosi hat den Markt nun schon zum 27. Mal organisiert.

Ein «Befreiungsschlag» oder einfach ein schönes Gefühl
Schön ist es auch immer wieder zu beobachten, dass viele alteingesessene Rheinfelderinnen und Rheinfelder, welche schon längst nicht mehr im Zähringerstädtchen wohnen, genau dann wenn Herbstmarkt ist, durch das Städtli bummeln, ganz nach dem Motto «gesehen und gesehen werden». Was wegen Corona gefehlt hat, war offensichtlich: Das Karussell auf dem Zähringerplatz oder ein Schiessstand oder eine Scooterbahn oder wenn wir noch etwas weiter zurückdenken, die Schiffschaukel vor der Bäckerei Rohrer. Die Zeiten ändern sich, das Marktangebot auch. Aber dass dieser Markt stattfinden konnte, fühlt sich irgendwie an wie ein Befreiungsschlag. Es bleibt zu hoffen, dass in Zukunft nicht Corona das Marktangebot bestimmt, sondern die zahlreichen immer wieder gerne gesehenen Marktfahrer aus nah und fern.


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