Einen Weidling zum 125 -Jahr-Jubiläum

  23.09.2021 Rheinfelden

Getauft wurde am vergangenen Samstag Zum 125-Jahr-Jubiläum haben sich die Pontoniere Rheinfelden ein spezielles Geschenk gemacht: Ihr neuer Weidling ist 9,85 Meter lang und 330 Kilogramm schwer. Getauft und auf die Jungfernfahrt gelassen wurde er am letzten Samstag.

Janine Tschopp

Die Pontoniere Rheinfelden zählen derzeit 40 Mitglieder, wovon sechs Jungpontoniere und fünf Frauen sind. Die Aktiven trainieren im Übersetzboot, die Jungpontoniere und die Frauen im Weidling. In den letzten vier Jahren konnte der Verein den Bestand an Frauen und Jungpontonieren verdoppeln. Entsprechend wurde das Bedürfnis nach einem zusätzlichen Trainingsboot immer grösser. Die Mitglieder waren sich bald einig, wie ihr Geschenk zum 125-Jahr-Jubiläum aussehen sollte.

Eine Investition von 30 000 Franken
Mit einem Antrag an den Vereinsvorstand «zur Beschaffung eines eigenen Weidlings» nahm das Projekt Anfang Juni 2020 seinen Lauf. Es ging um eine Investition von rund 30 000 Franken. Ein kleines Team rund um das OK «125 Jahre Pontoniere Rheinfelden» erarbeitete ein Sponsoringkonzept und man machte sich Gedanken, inwieweit sich der Verein an den Kosten beteiligen müsste. Zur grossen Freude war die Finanzierung schon nach knapp einem Monat gesichert. Man war überwältigt von der grossen Unterstützung der Sponsoren.

Den Auftrag für den Bau des Weidlings übergaben die Pontoniere Rheinfelden an eine kleine Manufaktur in Eschenbach am Zürichsee. «So ein Projekt ist ähnlich wie ein Baby zu kriegen. Es fängt ganz klein an, dauert ziemlich lange und plötzlich ist es da», zieht das Vorstandsmitglied Roman Ackeret einen Vergleich.

Getauft wurde der Jubiläumsweidling am vergangenen Samstag. Carlo Habich, Vertreter der Schweizer Salinen AG, und Bootsbauer Stefan Helbling enthüllten den geschmückten Weidling. Musikalisch begleitet durch die Jugendmusik Möhlin wurde das Boot von den Vereinsmitgliedern zur Rampe beim Rheinclub gefahren. René Gasser, einer der drei Bootspaten, wünschte dem Weidling allzeit gute Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel. Anschliessend wurde das Boot durch die Vereinsmitglieder zur Jungfernfahrt in den Rhein geschoben.

Ein Verein mit Tradition
Im Buch, das die Pontoniere Rheinfelden 1996, anlässlich des 100-Jahr-Jubiläums herausgaben, ist über die Gründung des Traditionsvereins folgendes nachzulesen: «Vor der Gründung der Sektion Rheinfelden waren die meisten Pontoniere Mitglieder des Rhein-Clubs, welcher für die Fahrübungen Bundesmaterial zur Verfügung hatte. Allein die Tatsache, dass der Rhein-Club auch für Ausländer Bundesbeiträge erhielt, führte zu Unstimmigkeiten. Der Wunsch unter den schweizerischen Mitgliedern, einen eigenen Pontonierfahrverein zu gründen, war dann bald allgemein. Am 2. März 1896 kam unter der Initiative von Jakob Derrer die Gründung des Pontonierfahrvereins Rheinfelden zustande.»

Das Vereinsschiff wurde in der Zwischenzeit durch viele Höhen und Tiefen gesteuert. Und heuer dürfen die Pontoniere Rheinfelden ihr 125-Jahr-Jubiläum feiern. «In dieser langen Zeit hat sich vieles verändert. So treffen sich heute im Verein Personen mit ganz verschiedenen Hintergründen, unabhängig von Nationalität, Geschlecht und Alter», betont Fahrchef Daniel Wyss.

Die Freude des Vereins über den kürzlichen Zuwachs an Jungpontonieren und Frauen ist gross. Roman Ackeret meint: «Als Traditionsverein ist es nicht so einfach, neue Mitglieder zu gewinnen. Es ist wichtig, dass Junge zu uns kommen», erklärt er und führt aus, dass ein weiterer Zuwachs, nicht nur an Jungpontonieren, sondern auch an Frauen und Aktiven, sehr willkommen wäre.

www.pfvr.ch


Weidling und Übersetzboot

Der Weidling ist 9,85 Meter lang, 1,51 Meter breit und hat ein Gewicht von 330 Kilogramm. Das Boot ist mit 460 Kilogramm deutlich schwerer und mit 1,68 Metern auch breiter als der Weidling. Die Länge des Übersetzbootes beträgt 9,1 Meter. Aktive trainieren im Übersetzboot, Jungpontoniere und Frauen im Weidling. Weidling und Boot werden jeweils zu zweit gesteuert. Im Training werden verschiedene Hindernisse geübt. So gilt es beispielsweise zwischen zwei Stangen durchzufahren, ohne sie zu berühren, oder einen Lappen an einem Hindernis zu touchieren, ohne hineinzufahren, oder eine Landung auf ein bestimmtes Ziel anzusteuern. (jtz)


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