Auf Entdeckungstour in der Natur

  21.08.2021 Magden, Natur

Die Natur steckt voller Wunder –  man muss sie nur sehen
Magdener Wildpflanzenpfad wird eingeweiht

 

Was so alles wächst entlang des Weges: Der neue Wildpflanzenpfad in Magden soll den Menschen die Augen öffnen. Am 28. August wird er offiziell eingeweiht.

 

Valentin Zumsteg

«Das Ziel ist, dass die Leute besser auf die Natur achten, die sie umgibt», sagt Christine Bühler-Vuille. Die Botanikerin ist Mitglied der Magdener Naturschutzkommission und treibende Kraft hinter dem neuen Wildpf lanzenpfad. Mit viel Herzblut und Engagement hat sie diesen Lehrpfad geschaffen, der in der Magdener Schildmatt beginnt und bis in die Ängi führt. Insgesamt über 70 Pflanzen kann der Spaziergänger entdecken. Die einzelnen Arten sind mit einer kleinen Tafel gekennzeichnet, dort finden die Interessierten den Namen und ein Foto zur einfachen Erkennung.

Wilde Karde und Wasserdost
Wer mehr über die Pflanzen wissen will, erhält dank einer Fibel zum Pfad zusätzliche Informationen. Diese Broschüre kann mittels eines QR-Codes auch auf das Smartphone geladen werden. Da erfährt man zum Beispiel etwas über die Wilde Karde mit ihren eiförmigen Blütenköpfen. «Heute gilt die Wilde Karde in der Naturheilkunde als wirksames Mittel gegen Borreliose und virale Infekte wie Herpes. Traditionell wird sie auch bei Gicht, Arthritis, Rheuma und Hautunreinheiten eingesetzt», erzählt Bühler-Vuille. Sie hat die Informationen zusammengetragen und in der Broschüre übersichtlich aufbereitet.

Auf einem Spaziergang entlang des Pfades weiss sie zu jeder Pflanze etwas zu erzählen. Zum Beispiel zum Wasserdost, der gerade schön blüht: «Er kann bei Erkältungen und zur Stärkung des Immunsystems eingesetzt werden.» Oder zum Salomonssiegel: «Als Schockkraut wurde es von Hildegard von Bingen geschätzt, bei Prellungen und Blutergüssen. Heute ist es wegen seiner Giftigkeit nicht mehr in Gebrauch.» Manche der Pflanzen sind auf den ersten Blick unscheinbar, man hätte sie wahrscheinlich beim Vorbeigehen einfach übersehen.

Die Idee für den Magdener Wildpflanzenpfad hatte Christine Bühler-Vuille in den Bergen, wo sie einen Pfad für Alpenpflanzen entdeckte. «Ich dachte, so etwas wäre auch bei uns möglich. In der Naturschutzkommission stiess der Vorschlag auf Zustimmung und so konnte ich den Pfad im vergangenen Jahr realisieren.» Viele Leute haben ihn bereits besucht, aber eine offizielle Einweihung konnte wegen Corona bislang noch nicht durchgeführt werden. Das soll nun am 28. August nachgeholt werden (siehe Infobox).

Eine Anregung
«Der Pfad soll eine Anregung für alle Spaziergänger sein, die Vielfalt der Pflanzen in der Umgebung zu entdecken und besser kennenzulernen. Im Laufe des Jahres ändert sich das Aussehen der Wildpf lanzen; sie blühen, bilden Samenstände aus, sind nur noch als am Boden liegende Knospen oder als Rosette sichtbar – oder gar nicht mehr. Der Wechsel im Aussehen der Pflanzen lässt sich bei mehrmaligen Besuchen des Lehrpfades erfahren», erklärt Christine Bühler-Vuille, die auch Kurse für Kochen mit Wildpflanzen anbietet. Wer den Pfad mit offenen Augen begeht, sieht die Natur danach mit anderen Augen.


Pfad wird eingeweiht

Am Samstag, 28. August, wird der neue Magdener Wildpflanzenpfad im Gebiet Schildmatt/Ängi eingeweiht. Beginn ist um 11 Uhr. Christine Bühler-Vuille wird den Pfad, den sie entwickelt hat, vorstellen und viel Wissenswertes über die vorhandenen Pflanzen erzählen. Nach der zirka einstündigen Führung besteht die Möglichkeit, sich vom Bunkerverein Magden verpflegen zu lassen. (nfz)


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