Sechs Millionen für Sanierung der Kaiserstrasse
20.05.2021 RheinfeldenKanton und Stadt präsentieren abgespeckte Variante
Die Kaiserstrasse in Rheinfelden soll umfassend saniert werden. An den Kosten von rund sechs Millionen Franken muss sich die Stadt voraussichtlich zur Hälfte beteiligen. Der Baubeginn ist für 2023 geplant.
Valentin Zumsteg
Die Kaiserstrasse zwischen dem ehemaligen Coop-Gebäude und der SBB-Unterführung beim Drei Könige ist die Hauptschlagader der Rheinfelder Ortsdurchfahrt: Rund 12 000 Fahrzeuge sind hier täglich unterwegs. Doch dieser Abschnitt der Kantonsstrasse ist in einem schlechten Zustand. Der Belag, der noch aus den 1980er-Jahren stammt, weist mittlerweile viele Schäden auf. Eine Erneuerung ist deshalb seit gut zehn Jahren geplant. Ein erstes Projekt – mit zwei Kreiseln und einem Mehrzweckstreifen – lehnten die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in einer Referendumsabstimmung im Jahre 2012 ab. Vor allem der damals geplante Kreisel beim alten Coop sorgte für Widerstand.
Mehr Platz für Velofahrer
Bei den neuen Plänen, welche die Vertreter des Kantons und der Stadt am Dienstag präsentierten, sind Kreisel kein Thema mehr. Das deutlich abgespeckte Projekt läuft nicht mehr unter dem Titel «Neugestaltung», sondern «Belagssanierung Plus», wie Vizeammann Walter Jucker ausführte. Das bedeutet, das neben der reinen Erneuerung des Belags auch einige Verbesserungen angestrebt werden. «Ein grosses Anliegen ist die Erhöhung der Verkehrssicherheit», erklärte dazu Christian Lier, Leiter Tiefbau bei der Stadt. So soll es künftig auf der ganzen Strecke und auf beiden Seiten Velospuren geben. Bei der Coop-Kreuzung ist zudem für Velos eine separate Abbiegespur zum Bahnhof geplant. Um dies zu ermöglichen, muss aber der Strassenraum verbreitert werden. Dazu ist beim Schützen-Parking der Bau einer neuen Stützmauer nötig, dadurch kann Platz gewonnen werden. Die alten Bäume in diesem Bereich sind laut Lier krank und sollen durch Neupflanzungen ersetzt werden.
Die zweite Knacknuss stellte für die Planer der Bereich Zollrain-Salinenstrasse-Ochsen dar. Beim dortigen Postparkplatz kommt es regelmässig zu gefährlichen Situationen. Dieses Problem soll entschärft werden, in dem der Parkplatz eine direkte Zufahrt ab der Kaiserstrasse erhält. Im Einbahnverkehr wird der Platz künftig von der Kaiserstrasse her angefahren und über den Zollrain beziehungsweise die Salinenstrasse verlassen. Die Zahl der Parkplätze soll im Wesentlichen beibehalten werden, so Jucker.
Ebenfalls im Rahmen dieses Projekts werden die beiden Bus-Haltstellen behindertengerecht umgestaltet. Zudem ist ein neuer Fussgängerstreifen mit Mittelinsel zwischen der Kantonalbank und dem Weglein zum Veloparkplatz/ Perronaufgang beim Bahnhof Ost vorgesehen. Auch die Fussgängerunterführung zwischen Ochsen und Rosenau wird saniert, ebenso die Brücke über den Magdenerbach.
Lärmarmer Deckbelag
Der gesamte Sanierungsperimeter umfasst eine Länge von rund 550 Meter. Durch die Sanierung soll es künftig deutlich ruhiger werden: «Wir bauen einen lärmarmen Deckbelag ein. Das führt zu einer massiven Verbesserung», verspricht Andreas Sutter, Projektleiter beim Kanton Aargau. Er rechnet mit Gesamtkosten von rund sechs Millionen Franken. Davon wird Rheinfelden gemäss Walter Jucker zirka die Hälfte übernehmen müssen. Da es sich um eine reine Belagssanierung einer Kantonsstrasse handelt und die Stadt zur Kostenbeteiligung verpflichtet ist, werde die Gemeindeversammlung nicht darüber entscheiden können.
Wie Jucker betonte, handelt es sich insgesamt um ein komplexes Projekt: «26 Parzellen grenzen an die Strasse. Bei acht benötigen wir Land. Es dürfte anspruchsvolle Landerwerbsverhandlungen geben.»
Das entsprechende Baugesuch soll voraussichtlich im Herbst 2021 öffentlich aufgelegt werden. Von einem Baubeginn ist dann frühestens 2023 auszugehen. Gemäss Sutter wird die Bauzeit rund zwei Jahre dauern.