«Pro Monat fehlt eine Million Franken Umsatz»
22.04.2021 Rheinfelden, WellnessWellness-Betrieb hofft auf baldige Öffnung
Während Fitness-Studios und Restaurant-Terrassen seit dieser Woche wieder öffnen dürfen, müssen die Innenbereiche von Wellnessbetrieben weiterhin geschlossen bleiben. Beim «sole uno» in Rheinfelden fehlt deswegen jeden Monat eine Million Franken Umsatz.
Valentin Zumsteg
«Politisch habe ich Verständnis für den Entscheid, aus sachlicher Sicht könnte man es anders sehen», sagt Thomas Kirchhofer, Geschäftsführer und Mitinhaber der Parkresort Rheinfelden Holding AG. Seit dieser Woche dürfen Fitness-Studios und Gastro-Terrassen wieder öffnen, die Innenbereiche von Wellnessbetrieben und Bädern müssen hingegen für die Öffentlichkeit weiterhin geschlossen bleiben; aussen dürfen sie wie bisher ihre Anlagen offen halten.
«Am oberen Rand der Erwartungen»
Diese Unterscheidung zwischen innen und aussen macht für Kirchhofer sachlich keinen Sinn: «Die Luft wird gefiltert und der Luftmengen-Austausch im Badbereich ist so gross, dass es technisch eigentlich keinen Unterschied zwischen drinnen und draussen gibt. Ich bin mir aber bewusst, dass es nicht für jeden Spezialfall eine Sonderlösung geben kann.» Insgesamt sind die Lockerungen, welche der Bundesrat vergangene Woche beschlossen hat, «am oberen Rand meiner Erwartungen», sagt Kirchhofer. «Mit dem pragmatischen Vorgehen des Bundesrates kann ich gut leben. Ich möchte nicht in den Schuhen der Politiker stecken.»
Für den Wellnessbetrieb «sole uno», der zum Parkresort gehört, ist der anhaltende Lockdown aber mit hohen Ausfällen verbunden: «Pro Monat fehlt uns ein Umsatz von rund einer Million Franken», erklärt Kirchhofer. Das Innenbad ist zwar in Betrieb, doch es darf in der aktuellen Situation nur von Gästen des Park-Hotels oder von Patienten der Klinik Salina für die Wassertherapie genutzt werden. Auf eine Öffnung des Aussenbereichs für die Öffentlichkeit verzichtet das «sole uno». «Das würde zu einem Chaos und zu bösem Blut führen. Denn während Hotelgäste und Patienten das Innenbad benützen dürfen, wäre für normale Besucher nur die Aussenanlage offen», schildert Kirchhofer.
Gäste aus dem Raum Basel und der Romandie
Immerhin: Dank den neusten Lockerungen dürfen das kleine Fitnessstudio des Parkresorts und die beiden Aussenterrassen des Park-Hotels öffnen. «Das ist schön, auch wenn das Fitnessstudio aus finanzieller Sicht für uns nicht gross ins Gewicht fällt», so Kirchhofer. Als erfreulich wertet er die aktuelle Auslastung des Park-Hotels. «Unter der Woche verzeichnen wir eine Belegung von rund 50 Prozent, am Wochenende sind es zirka 75 Prozent. Das hat uns positiv überrascht.» Das Park-Hotel bietet ein Kombiangebot mit Übernachtung, Vier-Gang-Menu und Eintritten ins Bad sowie ins Fitness an. Dieses wird gut gebucht. «Wir haben viele Gäste aus dem Raum Basel, aber auch aus der Romandie. Vereinzelt kommen Gäste aus Deutschland», erklärt Kirchhofer. Insgesamt bleibt finanziell aber ein grosses Loch. Kirchhofer hofft, dass durch die Härtefallverordnung rund 25 Prozent des Umsatzrückgangs entschädigt werden. Aktuell sind noch rund ein Drittel der Mitarbeiter des Parkresorts in Kurzarbeit. Wie lange, ist derzeit ungewiss. Kirchhofer rechnet mit einer Wiedereröffnung des «sole uno» frühestens Ende Mai, vielleicht auch erst im Juni.
Neubau wird weiter geplant
Das Parkresort Rheinfelden plant auf der Fläche des heutigen Hotel-Parkplatzes einen Neubau für rund 25 Millionen Franken. Dieser soll Platz für die flexible Weiterentwicklung des Park-Hotels, der Altersresidenz und der Klinik Salina bieten (die NFZ berichtete). Die aktuelle Corona-Krise bremst die Planung des Projektes nicht, im Gegenteil: «Die Planungsarbeiten laufen auf Hochtouren», erklärt Thomas Kirchhofer. «Wir hoffen, dass wir Mitte Jahr das Baugesuch einreichen können.» Mit einem Baubeginn sei aber frühestens im Frühjahr 2023 zu rechnen. Die Bauzeit soll rund ein Jahr dauern. (vzu)