Fachstelle soll bei der Integration helfen

Integration ist im Fricktal ein wichtiges Thema. Mittlerweile haben sich 22 Gemeinden der regionalen Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» angeschlossen. Eiken gehört seit diesem Jahr dazu.

Valentin Zumsteg

Im Fricktal leben Menschen aus aller Welt, der Ausländeranteil beträgt über 20 Prozent. Um das Zusammenleben zu fördern und zu erleichtern, ist 2012 «mit.dabei-Fricktal» ins Leben gerufen worden. War es zu Beginn ein Modellvorhaben des Bundes für drei Gemeinden, so hat sich daraus 2020 eine regionale Integrationsfachstelle entwickelt. Die Geschäftsstelle mit den drei Mitarbeitenden ist im «Roten Haus» in Rheinfelden untergebracht.

«Keine politische Frage»
«Integration ist ein zentrales gesellschaftliches Thema und keine politische Frage. Aus lokaler Sicht ist die Migrationsbevölkerung einfach da. Eine gute Integration ist im Interesse aller», erklärt Dominik Burkhardt, Präsident der Steuerungsgruppe «mit.dabei-Fricktal» und Stadtrat von Rheinfelden. Informieren und beraten stehe bei der Arbeit im Zentrum. «Die Bandbreite der Klienten ist dabei sehr gross, sie reicht vom Geflüchteten bis zum Expat.» Zum Start vor einem Jahr gehörten der Fachstelle 21 Gemeinden an, auf 2021 ist mit Eiken die 22. Gemeinde dazugestossen. Die zuständige Gemeinderätin Sandra Adamek hat im vergangenen Oktober an einem Runden Tisch von «mit.dabei-Fricktal» teilgenommen. «Ich war beeindruckt vom Netzwerk und dem Angebot. Der Gemeinderat Eiken hat danach sehr schnell den Beitritt beschlossen. Wir sind rasch und unkompliziert aufgenommen worden. Die Fachstelle bringt uns einen grossen Mehrwert», erklärt Adamek. Sie erzählt in diesem Zusammenhang von einer Flüchtlingsfrau, die bisher wegen der Sprachbarriere eher zurückgezogen in Eiken lebte. «Dank des Gespräches mit einer Schlüsselperson von mit.dabei-Fricktal konnten wir die Frau besser erreichen und für sie einen passenden Kurs finden.» Zum Angebot der Fachstelle gehören Informations- und Beratungsgespräche für Migrantinnen und Migranten. Im vergangenen Jahr konnten 94 solcher Gespräche zu integrationsspezifischen Themen mit Klienten mit 23 verschiedenen Nationalitäten und aus 18 Gemeinden durchgeführt werden. Zusätzlich fanden die ersten Willkommensgespräche für Neuzugezogene statt. Weiterhin von grosser Bedeutung sind die so genannten Schlüsselpersonen, welche aus den jeweiligen Kulturkreisen stammen und über einen guten Zugang zu den Migrantinnen und Migranten verfügen. So wurden im vergangenen Jahr auf Anfrage von Gemeinden, Schulen und weiteren Institutionen insgesamt 73 Einsätze von Schlüsselpersonen in zwölf verschiedenen Sprachen vermittelt. Ebenfalls unter dem Dach von «mit. dabei-Fricktal» befindet sich die «Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit im Asylbereich»; dafür übernimmt der Kanton die Kosten vollumfänglich. Das erste Jahr der Fachstelle war geprägt durch die Auswirkungen der Pandemie, wie Dominik Burkhardt sagt: «Leider hat Corona unsere Arbeit stark beeinträchtigt. Es war schwieriger, neue Kontakte zu knüpfen.»

2,50 Franken pro Einwohner
Finanziert wird «mit.dabei-Fricktal» von den 22 Mitgliedgemeinden und dem Kanton Aargau – je etwa zur Hälfte, wie Dominik Burkhardt erläutert. Die Gemeinden zahlen 2,50 Franken pro Einwohner und Jahr für die Fachstelle. «Unser Ziel ist es, dass weitere Gemeinden dazustossen. Wir sind für alle Gemeinden offen und überzeugt, dass die Integrationsförderung im Verbund am effektivsten ist», betont Dominik Burkhardt.

Organisatorisch ist «mit.dabei-Fricktal» dem Gemeindeverband Sozialbereiche Bezirk Rheinfelden angegliedert. Neben der Geschäftsstelle in Rheinfelden gibt es auch eine Beratungsstelle im Gemeindehaus Frick, dort können ebenfalls Gespräche durchgeführt werden. Der Vertrag zwischen den Gemeinden und der Trägerschaft der Fachstelle ist vorerst auf zwei Jahre beschränkt, Ende 2021 läuft er aus. Derzeit werde eine Nachfolge-Lösung gesucht, damit es im ähnlichen Rahmen wie bisher weiterlaufen kann.

www.mitdabeifricktal.ch