21 Fricktaler Gemeinden gehören der regionalen Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» an. Mit diesem Zusammengehen in einer wichtigen Aufgabe nehme das Fricktal eine Vorreiterrolle im Kanton Aargau ein, betonte Regierungsrat Urs Hofmann anlässlich der Kick-off-Veranstaltung. Sie fand aufgrund der Corona-Situation digital statt. Nichtdestotrotz ermögliche der Live-Stream informative Einblicke in die Arbeit der verschiedenen Akteure. Die Trägerin von «mit.dabei-Fricktal» ist der Gemeindeverband Sozialbereiche Bezirk Rheinfelden. (sh)

«Integration bedeutet auch Chancengleichheit»

21 Fricktaler Gemeinden tragen die regionale Integrationsstelle «mit.dabei-Fricktal»

Miteinander einen grossen Schritt bei der Integration feiern, das verhinderte Corona bereits im Frühling und jetzt auch im November. Um die seit Jahresbeginn bestehende regionale Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal» mit einigen ihrer Akteure dennoch vorstellen zu können, fand der Kick-off-Event digital statt.

Susanne Hörth

«Das Fricktal ist, wenn es um die Zusammenarbeit im Bereich Integration geht, seit diesem Jahr ein Vorreiter im ganzen Kanton», lobte Regierungsrat Urs Hofmann in seiner Videobotschaft das bisher einzigartige Zusammengehen von 21 Fricktaler Gemeinden bei der Integrationsfachstelle «mit.dabei-Fricktal». Die Wichtigkeit einer solchen Unterstützungsplattform für Menschen mit einem Migrationshintergrund veranlasste Hofmann zur Bemerkung: «Integration bedeutet auch Chancengleichheit». Die regierungsrätlichen Worte wurden am Donnerstagabend im Rahmen der digitalen Kick-off-Veranstaltung übertragen. Eigentlich hätte die Veranstaltung als Start zur neuen, regionalen Integrationsfachstelle mit einem interessierten Publikum bereits im Frühling stattfinden sollen. Jetzt im Herbst verhinderte Corona den geplanten Kick-off-Event im Saalbau Stein ein weiteres Mal. Stattdessen fand der Anlass mit viel Informationen und Einblicken mit einem Live-Stream statt.

Die Brückenbauer
An vorderster Front bei «mit.dabei-Fricktal» stehen Frida Tapia, Laura Rehmann, und Irina Schuppli. Sie stellten sich, ihre Arbeitsfelder sowie auch ihre Motivation für ihre täglichen Aufgaben kurz vor. Frida Tapia, seit 2016 und damit am längsten beim Integrationsprojekt dabei, freute sich, wie positiv sich das breitgefächerte Gefäss für Menschen mit Migrationshintergrund etabliert hat. Sie sieht aber auch noch grosse Herausforderungen für die Zukunft. Gefordert sei unter anderem die Politik. «Es braucht Zeit, Geduld und Konsequenz, um Resultate zu sehen.» Laura Rehmann, sie ist für die Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit im Asylwesen zuständig, zeigt sich voller Begeisterung über die vielen Freiwilligen, die unentgeltlich mithelfen und damit vieles erst möglich machen. Für Fachleiterin Irina Schuppli bedeutet ihr Aufgabengebiet Integration, Orte und Augenblicke, in denen Brücken geschlagen und Unterschiede jeglicher Art akzeptiert werden. Sie freut sich, zusammen mit allen Beteiligten, den kantonalen Stellen und den 21 mitmachenden Fricktaler Gemeinden ein «befruchtendes Netzwerk» aufbauen zu dürfen.

Zusammen ein Netzwerk aufbauen
2012 ist «mit.dabei-Fricktal» im Rahmen des Bundesprogrammes «Periurban» entstanden. Finanziert wurde es von den Gemeinden Stein, Laufenburg und Mumpf, später kam dann auch noch Rheinfelden dazu. Ziel war es, nach Ablauf der Pilotphase in eine vom Kanton Aargau und Fricktaler Gemeinden getragene Fachstelle zu überführen. Das ist gelungen. Am 1. Januar dieses Jahres ist die regionale Integrationsplattform mit den 21 Fricktaler Gemeinden Rheinfelden, Kaiseraugst, Magden, Frick, Gansingen, Gipf-Oberfrick, Herznach, Kaisten, Münchwilen, Bözen, Elfingen, Effingen, Hornussen, Laufenburg, Oberhof, Oeschgen, Olsberg, Stein, Ueken, Wölflinswil, Zuzgen und dem Kanton Aargau gestartet. Die Trägerschaft von «mit.dabei-Fricktal» hat der Gemeindeverband Sozialbereiche Bezirk Rheinfelden übernommen. Für die strategische Führung ist die aus sechs Gemeinderätinnen und Gemeinderäten aus beteiligten Gemeinden, einer Vertretung vom Kanton und dem Team von «mit. dabei-Fricktal» bestehende Steuergruppe verantwortlich.

Am Kick-off-Event von Donnerstagabend wurden von diesen verschiedenen Seiten her Grussbotschaften übermittelt. Einen Einblick in ihre Tätigkeiten vermittelten an diesem Abend auch einige der Schlüsselpersonen. Frauen und Männer, die selbst einmal dankbar um die «mit.dabei-Fricktal»-Plattform waren, es teils noch sind. Als Schlüsselpersonen helfen sie anderen Menschen mit Migrationshintergrund sich am neuen Wohnort aktiv zu beteiligen, wissen wo welche Amtsstellen zu finden sind, wie tägliche Herausforderungen gemeistert werden können und vieles mehr. Für all die erzählenden Schlüsselpersonen braucht es zum guten Zusammenleben und damit eben eine gute Integration «Offenheit, Neugier und auch sich an die Regel halten.»

Die Leute beim Ankommen im Fricktal unterstützen. Diese Botschaft der vielen Beteiligten von «mit.dabei-Fricktal» wurde beim Kick-off-Event vom Laufenburger Musiker-Duo «Wunderkram» mit seinen erzählenden Liedern und den dazu gehörenden Videos die wirkungsvoll untermalt.