«Ein verrückter Kerl»

  02.10.2020 Rheinfelden

Nach zwei Monaten hat der Rheinfelder Läufer Roland Gröflin die Schweiz umrundet. Rund 2000 Kilometer und 70 000 Höhenmeter liegen hinter ihm. Am Mittwochabend ist der 55-Jährige in Rheinfelden empfangen worden – unter anderem auch von Sänger Baschi, der sich als Botschafter der Laureus-Stiftung engagiert. «Roland Gröflin ist ein verrückter Kerl», meinte er anerkennend. 23 000 Franken konnte Gröflin dank seiner Spendenaktion der Stiftung übergeben. (vzu)


Der «Läuferkönig» von Rheinfelden

Nach 2000 Kilometern ist Roland Gröflin am Ziel eingetroffen

Es ist geschafft: Der Rheinfelder Roland Gröflin hat in den vergangenen zwei Monaten die Schweiz laufend umrundet. Am Mittwochabend ist er in Rheinfelden angekommen – und von Freunden, Bekannten und Baschi mit Applaus begrüsst worden.

Valentin Zumsteg

Was für ein Empfang: Dutzende von Freunden und Bekannten haben Roland Gröflin am Mittwochabend an der Baslerstrasse 10 in Rheinfelden begrüsst. Genau dort ist der 55-Jährige am 1. August gestartet, um die Schweiz laufend zu umrunden. Sein Plan ging auf: Pünktlich fast auf die Minute kam er zwei Monate später, begleitet von vielen befreundeten Läufern, am Ziel an; locker rennend – und dies nach rund 2000 Kilometern und 70 000 Höhenmetern. Schon ein paar Stunden zuvor hatte es in Stein, wo er bei der Gemeinde als Leiter Bau und Planung arbeitet, einen kleinen Empfang gegeben.

«Ihr habt mich hierher getragen»
Der Applaus war euphorisch, als er in Rheinfelden den Zieleinlauf lachend hinlegte. «Die Schweiz ist riesengross – und riesengross ist mein Dank an meine Frau, das Team und alle, die mich unterstützt haben», sagte Gröflin, der braungebrannt und eigentlich ziemlich erholt aussah. Er habe keine Zweifel gehabt, dass er das Ziel erreichen werde, wenn nichts Unerwartetes passiert: «Ihr habt mich hierher getragen.»

Er habe sich auf jeden Tag gefreut. «Die Zielankunft ist aber der Höhepunkt. Ich bin sehr glücklich und fühle mich gut.» Als grösste Herausforderung nannte er die Phase zwischen dem sechsten und dem neunten Tag. «Da spürte ich schwere Beine. Das habe ich aber erwartet. Danach ging es wieder sehr gut.» Abgenommen habe er kaum – dies wohl auch wegen der 1,5 Kilogramm Müesli, die er jeden Morgen als Frühstück verdrückte.

Neben Familie, Freunden und Bekannten war auch die Gemeinde mit Vizeammann Walter Jucker und Stadtrat Dominik Burkhardt vertreten. «Du warst in den vergangenen Wochen der beste Markenbotschafter für Rheinfelden», sagte Jucker mit Blick auf das grosse Medienecho, das Gröflin mit seinem Laufprojekt ausgelöst hatte. Jucker, der die letzte Strecke ab Stein mitgelaufen war, nannte das Projekt eine «Parforce-Leistung par excellence». Für Gröflin hatte er den Titel «der Läuferkönig von Rheinfelden» parat. Abschliessend meinte er: «Du bist ein Vorbild für alle Läufer und für alle anderen Menschen. Deine mentale Stärke ist aussergewöhnlich.»

Baschi: «Ein verrückter Kerl»
Roland Gröflin rannte nicht nur für sich allein, sondern auch für einen guten Zweck. Seine Spendenaktion brachte über 23 000 Franken ein. Das Geld geht an die Laureus-Stiftung, welche Kinder und Jugendliche unterstützt, die sonst keinen Zugang zum Sport haben. Den Scheck konnte er am Mittwoch dem Sänger Baschi überreichen, der Laureus-Botschafter ist. «Es ist kaum vorstellbar, dass man rund um die Schweiz rennen kann. Was für eine Leistung. Ich habe grossen Respekt. Roland ist ein verrückter Kerl und erst noch so sympathisch», sagte Baschi gegenüber der NFZ. Sein Lied «Nüt isch unmöglich», das er für die Stiftung geschrieben hat, hörte Gröflin jeden Morgen vor dem Start zur Tagesetappe.

Wie hat Gröflin vor zwei Monaten doch gesagt: «Ich möchte auf die Kraft der kleinen Schritte aufmerksam machen. Dies als Motivation für alle Menschen, dass sie mehr erreichen können, als sie sich selber zutrauen.» Gröflin hat viele Schritte getan – und ein grosses Projekt souverän zu Ende geführt. «Jetzt freue ich mich auf meine Familie – und das Bett», sagte er zum Schluss.

 


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