Auf das neue Schuljahr eröffnet die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) aus Brugg einen Aussenstandort in der Schulanlage Engerfeld in Rheinfelden. Rund 120 bis 130 Lernende werden dort ausgebildet. Im gleichen Schulhaus ist auch das Berufsbildungszentrum Fricktal untergebracht. «Aufgrund der unterschiedlichen Berufsfelder der beiden Berufsfachschulen drängt sich auf den ersten Blick eine Zusammenarbeit nicht auf. Aber selbstverständlich soll, dort wo möglich und organisatorisch sinnvoll, eine Zusam - menarbeit geprüft und angestrebt werden», erklärt Felix Scheidegger, Rektor der Brugger Schule, im Interview mit der NFZ. (vzu)

«Zusammenarbeit wird geprüft»

Brugger Schule startet Aussenstandort in Rheinfelden

Die Berufsfachschule Gesundheit und Soziales (BFGS) aus Brugg eröffnet auf das neue Schuljahr einen Aussenstandort in der Schulanlage Engerfeld in Rheinfelden. Rektor Felix Scheidegger erklärt, welche Pläne die Schule im Fricktal verfolgt

Valentin Zumsteg

NFZ: Herr Scheidegger, was bedeutet der Standort Rheinfelden für die BFGS?
Felix Scheidegger: Es bringt für die BFGS vor allem zusätzlichen Schulraum. Der Regierungsrat beschloss Ende Februar 2019 das Standortkonzept Berufsfachschulen. Dieses sieht vor, dass die Ausbildung der Gesundheits- und Sozialberufe weiterhin mit dem Schwerpunkt an der BFGS in Brugg erfolgen soll, der Aussenstandort Rheinfelden soll die räumliche Situation in Brugg entschärfen. In der Übergangsphase bringt der Aufbau des zusätzlichen Standorts auch einige logistische und planerische Herausforderungen, die wir aber gerne angehen. Und schliesslich bringt es der Schule auch die Möglichkeit, als Gesundheitsschule Bestandteil der Zähringer- sowie Wellness- und Gesundheitsstadt Rheinfelden zu werden.

Mit wie vielen Lernenden starten Sie im neuen Schuljahr in Rheinfelden?
Mit etwa 120 bis 130 Lernenden. Die genaue Anzahl Lernende kann sich noch verändern, da der Kanton Aargau «coronabedingt» noch bis im Oktober 2020 Lehrverträge für das laufende Lehr- beziehungsweise Schuljahr genehmigen kann.

Welche Berufe und Lehrjahre werden in Rheinfelden von Ihnen ausgebildet?
In Rheinfelden werden Lernende im Lehrberuf Fachfrau/-mann Gesundheit FaGe ausgebildet. Der Vollzug erfolgt einlaufend, sprich im Schuljahr 2020/21 «nur» 1. Lehrjahr-Lernende. Es wird sechs Klassen geben. Insgesamt zählt die BFGS rund 2700 Lernende.

Ist eine Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungszentrum Fricktal, das in Rheinfelden im gleichen Schulhaus untergebracht ist, geplant?
Aufgrund der unterschiedlichen Berufsfelder der beiden Berufsfachschulen drängt sich auf den ersten Blick eine Zusammenarbeit nicht auf. Aber selbstverständlich soll, dort wo möglich und organisatorisch sinnvoll, eine Zusammenarbeit geprüft und angestrebt werden.

Wie könnte diese aussehen?
Es ist denkbar, gemeinsame Anlässe wie beispielsweise Wintersporttage zu planen, gemeinsam Stützund Förderkurse durchzuführen und/oder gemeinsam Beratungsangebote für Lernende anzubieten.

Welche Pläne haben Sie mittelfristig für den Standort Rheinfelden?
Primär geht es natürlich darum, die Vorgaben des Regierungsrates umzusetzen – sprich die Schülerinnen und Schüler aus dem Fricktal, welche den Lehrberuf Fachfrau/-mann Gesundheit auswählen, am Standort Rheinfelden auszubilden. Daneben möchten wir auch das bestehende Netzwerk mit den Gesundheitsinstitutionen der Region intensivieren.

Ist es denkbar, dass die BFGS ihre Präsenz in Rheinfelden künftig ausbauen wird?
Dies hängt von der Entwicklung der Lernendenzahlen in den Gesundheitsberufen generell und speziell von der Entwicklung der Lernendenzahlen im Fricktal ab.

Ist eine Fusion mit dem Berufsbildungszentrum Fricktal denkbar?
Eine derartige Fusion war in den Diskussionen auf politischer Ebene zu den Berufsschulstandorten bisher nie ein Thema.