«Wisst ihr, woher das Schwingen kommt?»

  18.08.2020 Fricktal, Herznach

Der Schwinger-Schnuppertag fand im Fricktal auch in diesem Jahr wieder einen erfreulichen Anklang. Fünfzehn Burschen, der Jüngste war eben vier Jahre alt, und zwei Mädchen liessen sich etwas in die Geheimnisse des Schweizer Nationalsports einführen.

Hans Zemp

Der Eidgenössische Schwingerverband lässt den nationalen Schnuppertag im Schwingen durch die Schwingklubs bereits zum zehnten Mal austragen. Was im Fricktal anfänglich erfreulichen Anklang fand, ging während wenigen Jahren etwas zurück. Seit zwei Jahren ist dem aber nicht mehr so. Gegen zwanzig Kinder wollten sich auf dem Sommerschwingplatz bei der Turnhalle in Herznach in die Geheimnisse des Griffe Fassens einführen lassen, wollten ausprobieren, warum der Gegner auf dem Rücken landet, wenn man seine Arbeit richtig macht. Etliche Eltern bekundeten ebenfalls reges Interesse an dem, was ihrem Nachwuchs Neues aufgezeigt wurde.

Mit Fussball und Stafette wärmten sich die Kinder unter der Leitung von Jungschwingerobmann Rolf Treier und dem Technischen Leiter Jürg Mahrer eingehend etwas auf, bevor es ins Kurzholz ging. Dort galt es vorab, den Nacken und die Gelenke für die Zweikämpfe fit zu machen. Zusammen mit dem Eidgenossen David Schmid zogen dann die Kinder die Zwilchhosen an. Bevor es ans Griffe Fassen ging, warf Rolf Treier die Frage «Wisst ihr, woher das Schwingen kommt?» ein. Die Burschen und Mädchen erhielten auch Kenntnis, dass Schwingen ein fairer Sport ist, dass Regeln einzuhalten sind, dass es Sachen gibt, die gelten und solche, die nicht gelten. So sind etwa Schmerzgriffe verboten und ein Gang ist dann fertig, wenn einer der beiden Kämpfer auf beide Schultern gebettet ist. Die beiden Jungschwinger Tim Schreiber und Jann ick Mah rer demonstr ier ten bildhaft, was den Teilnehmenden erklärt wurde, bevor in der Folge Gezeigtes f leissig geübt werden durfte.

Griffe fassen, Griffe halten
Elementar beim Schwingen ist, dass man die Zweikampfarbeit «in Griffen» macht. So wird Griff gefasst, bevor der Kampfrichter den Kampf eröffnet. Ein Sieg gilt nur, wenn der Sieger im Zeitpunkt des Beendens des Kampfes ebenfalls noch mit einer Hand Griff hat. Mit dem Kurzzug wurde nun f leissig ein Standschwung geübt und probiert, ob die Theorie in der Praxis Bestand hielt. Und sie hielt erstaunlich gut. Dass man auch am Boden schwingen kann, übten die Kinder mit dem Nackenhebel. Und die Kinder machten sehr toll mit. Strahlende Augen, aber manchmal auch einige Tränen, gehören halt bei Tätigkeiten mit Gemüt dazu. Die Arbeit im Sägemehl fand ihren Ausklang mit einem kleinen Wettkampf. Begonnen mit den Kleinsten durfte der jeweilige Sieger immer einen nächsten Gegner auswählen. Gewonnen hatte, wer am Ende unbesiegt blieb.

Als Belohnung für die Einsätze erhielten alle eine Wurst vom Grill, dazu Getränke. Gewünscht wird auch, dass vielleicht der eine oder andere der Schnuppertag-Teilnehmer in Zukunft den Gang in den Schwingkeller in der Fuchsrainturnhalle in Möhlin, jeweils am Mittwoch um 18 Uhr, findet.


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