Zu viel Lärm und Abfall: beliebter Grillplatz verschwindet
21.04.2020 RheinfeldenKiwanis-Club zieht Konsequenzen
Der Grillplatz unterhalb der Rheinfelder Siedlung Alte Saline wird zurückgebaut. In den vergangenen Jahren gab es viel Ärger mit Nachtruhestörungen und Abfall.
Valentin Zumsteg
Die Mitglieder des Kiwanis-Clubs Rheinfelden sind bitter enttäuscht. «Es ist zum Fremdschämen», erklärt Präsident Benedikt Gürtler. Im Jahr 2012 hat der Club direkt am Rhein – zwischen Rheinlust und dem neuen Wasserkraftwerk – einen Grillplatz für die Öffentlichkeit erstellt und seither für den Unterhalt gesorgt. Das Land, auf dem sich früher die Wasserbohrstelle der alten Saline und des damals zugehörigen Bauernhofes befanden, gehört einem Mitglied des Kiwanis-Clubs. «Wir haben diesen Platz mit viel Herzblut erstellt und unterhalten. Es ist sehr schade, dass dieses Engagement mit Füssen getreten wird», sagt Gürtler.
Probleme haben sich verschärft
Der neue Grillplatz war zwar von Anfang an sehr beliebt und erfreute viele Leute, doch es kam auch schnell zu Problemen: «Die am Rhein gelegene Feuerstelle entwickelte sich in den vergangenen Jahren vor allem an den Wochenenden in der warmen Jahreszeit zu einem vielbesuchten Platz. Leider führte die Benutzung der Feuerstelle regelmässig zu Nachtruhestörungen im nahen Quartier der Alten Saline und zu erheblichen Litteringproblemen», erklärt dazu der Rheinfelder Stadtschreiber Roger Erdin gegenüber der NFZ. Die Störungen haben sich über die Jahre verschärft. «Da weder die vermehrte Patrouillentätigkeit der Regionalpolizei noch die Präsenz der Mobilen Jugendarbeit Rheinfelden zu einer Verbesserung der unhaltbaren Situation führte, hat der Kiwanis-Club entschieden, den Rastplatz zurückzubauen», schildert Erdin.
Der Club hatte den Rückbau eigentlich bereits auf Ende März geplant, konnte diesen Einsatz aber wegen der Corona-Pandemie nicht durchführen. Seit ein paar Tagen ist aber der Zugang zum Rastplatz schon abgesperrt, dies hat der Kiwanis-Club veranlasst. «Wegen wiederholtem Littering bei der Grillstelle und bei der Robidog-Box sowie Lärmbelästigung der Anwohner zu Unzeiten wird dieser Platz wieder gesperrt und steht nicht mehr zur Verfügung. Es nützt auch nichts, diese Absperrung wegzureissen – zu ist zu», heisst es auf einem Zettel beim gesperrten Zugang zum Grillplatz. Der Rückbau soll so bald wie möglich erfolgen. «Es ist vorgesehen, die Feuerschale sowie die Bänke und Tische abzutransportieren. Zudem wird der Zugang erschwert. Ein Zaun ist aber nicht erlaubt», führt Benedikt Gürtler aus. Er bedauert sehr, dass diese Massnahmen nötig sind.
40 Personen trotz Corona-Verordnung
In der aktuellen Corona-Krise sind neben Lärm und Abfall weitere Probleme dazu gekommen: «Am Ostermontag haben sich gemäss Angaben der Regionalpolizei rund 40 Personen auf dem Rastplatz am Rhein aufgehalten. Dies widerspricht klarerweise dem aktuellen Verbot von Menschenansammlungen», so Erdin. Das hat Folgen: «Der private Rastplatz wird deshalb gestützt auf die Covid-19-Verordnung des Bundesrates bis auf weiteres durch die Stadt gesperrt. Bisher wurden lediglich das Inseli und einzelne Spielplätze bei Kindergärten gesperrt.» Erdin ergänzt: «Im Übrigen hat mir jedoch die Regionalpolizei bestätigt, dass sich die Bevölkerung auch über das Osterwochenende grossmehrheitlich an die Abstandsregeln gehalten hat. Im ganzen Zuständigkeitsgebiet der Regionalpolizei Unteres Fricktal wurden 40 Ordnungsbussen ausgestellt.»