Und dann kam dieser Freitag, der 13.

  06.04.2020 Fricktal

Aus der Traum: Mountainbike-Etappenrennen in Südafrika abgesagt

Fast ein Jahr lang haben sich die beiden Fricktaler Tom Deiss und Michèle Mahrer auf das achttägige Mountainbike-Etappenrennen «Absa Cape Epic» in Südafrika vorbereitet. Bereits angereist, erfuhren sie zwei Tage vor dem Anlass, dass es aufgrund der Corona-Krise nicht stattfindet.

Janine Tschopp

«Zwei Sportskanonen und ihr grosser Traum von Südafrika», titelte die NFZ am 21. Januar 2020 und berichtete über Tom Deiss und Michèle Mahrer, die daran waren, sich auf das grosse Mountainbike-Etappenrennen «Absa Cape Epic» in Südafrika vorzubereiten. Schon lange war dieses Rennen auf der Wunschliste der beiden Fricktaler, die beide leidenschaftlich gerne an besonders harten Sportevents teilnehmen.

So setzten sie in den letzten Monaten alles auf eine Karte. Sie trainierten hart und verzichteten auf vieles, um optimal vorbereitet zu sein.

Hinflug nach Plan
Nach Plan flogen sie am 9. März nach Kapstadt. «Der Reiseveranstalter gab grünes Licht. In Südafrika gab es bis dann noch keine bestätigten Corona-Fälle», schildert Tom Deiss.

In Stellenbosch genossen die beiden Bewegungsmenschen noch zwei, drei Velotouren. Vom Rennorganisator erfuhren sie, dass die Hygienemassnahmen aufgrund der Corona-Pandemie verstärkt wurden und der Anlass stattfinde könne. Am Donnerstagabend reisten sie nach Kapstadt, wo drei Tage später das Rennen mit dem Prolog beginnen sollte.

Und dann kam dieser Freitag, der 13. März, der es in sich hatte. «Wir waren in einem schönen Beizli in Waterfront am Nachtessen, als wir eine E-Mail erhielten und erfuhren, dass das Rennen auf Anordnung der südafrikanischen Regierung nicht stattfinden wird», erinnert sich Michèle Mahrer, «und dann f lossen die Tränen.» Von einem Moment auf den anderen war für beide ein ganz grosser Traum geplatzt.

Der Reiseveranstalter schlug vor, dass die Teilnehmenden trotz der Absage unter der Leitung von örtlichen Guides im Raum Stellenbosch und Kapstadt und gar auf dem Renngelände fahren dürfen. «Wir stellten uns darauf ein. Dann kam aber die Meldung, dass der Bund die Schweizer aus dem Ausland in die Heimat hole», erzählt Tom Deiss. Ab diesem Zeitpunkt beschäftigten sich er und Michèle Mahrer mit dem Heimflug, den sie am 17. März antraten.

Ausser Spesen nichts gewesen
12 000 Franken plus 1000 Franken für die Umbuchung des Rückf lugs haben die beiden Fricktaler je für ihr grosses Projekt ausgegeben. Nicht nur finanziell, sondern vor allem auch zeitlich und emotional war der Aufwand für Michèle Mahrer und Tom Deiss sehr gross. «Ob wir das in einem Jahr nochmals auf uns nehmen, wissen wir jetzt noch nicht. Es hängt auch davon ab, ob und wieviel Geld uns zurückerstattet wird und ob der Startplatz allenfalls übertragen wird», antworten die beiden auf die Frage, ob sie im Frühling 2021 noch einmal an das Rennen nach Südafrika reisen werden.

Was sie momentan empfinden, ist eine grosse Leere und die Enttäuschung über einen nach wie vor unerfüllten Traum.


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